Recyclingfirma Ecube Solutions
Wo Airbus A319 von Germanwings und andere Jets auf ihr Ende warten
Ecube Solutions ist Weltmarktführer in der Demontage und im Recycling von Flugzeugen. Das Geschäft boomt. Doch was passiert eigentlich, wenn ein Jet auseinander gebaut wird? Ein Besuch im Werk in Wales.
Schon fast 400 Flugzeuge hat Ecube Solutions zerlegt und recycelt.
Auch sieben Airbus A319, die einst für Germanwings flogen, warten im Werk in St Athan auf ihre Zerlegung.
Sie werden in den kommenden Wochen wohl recycelt – sofern sich nicht noch überraschend doch noch ein Leasingkunde für sie findet.
im Innern ist noch alles so, wie es früher war.
Als Erstes werden bei Ecube Solutions die Triebwerke abmontiert. Es sind die wertvollsten teile.
Der Abbau dauert rund ein Tag.
Rund 600 bis 1200 Teile bauen die Technikerinnen und Techniker aus.
Teile der Triebwerke von zerlegten Jets.
Ein Flugzeug, das früher für eine deutsche Airline flog.
Eine ehemalige Maschine von Bangkok Airways.
Auch Air France lässt Flieger bei Ecube zerlegen.
Ein Flieger einer Leasinggesellschaft, das einst von Ural Airlines unterwegs war.
Ecube beschäftigt in St Athan in Wales rund 100 Personen und hat auch Werke in Spanien und in den USA.
Eine Boeing 737 von ASL Airlines wird auseinander gebaut.
Wiederverwendbare Teile werden in eigens dafür hergestellte Kisten verpackt.
Reifen, die noch gebraucht werden können.
Eine Maschine von Corsair.
Und eine Boeing 747 von British Airways.
teile des Jumbo-Jets werden zum Beispiel zu Wanddekorationen oder Tischen verarbeitet.
Ausgebaute Spiegel – solche Teile werden gerne von Sammlern gekauft.
Rumpfsektionen, die allenfalls mal als Hauseingänge oder Eventzelte dienen können.
Eine Boeing 747 von British Airways wird ausgeweidet.
Cockpits werden gerne von Anbietern von Simulatorflügen verwendet.
Schon fast 400 Flugzeuge hat Ecube Solutions zerlegt und recycelt.
Auch sieben Airbus A319, die einst für Germanwings flogen, warten im Werk in St Athan auf ihre Zerlegung.
Sie werden in den kommenden Wochen wohl recycelt – sofern sich nicht noch überraschend doch noch ein Leasingkunde für sie findet.
im Innern ist noch alles so, wie es früher war.
Als Erstes werden bei Ecube Solutions die Triebwerke abmontiert. Es sind die wertvollsten teile.
Der Abbau dauert rund ein Tag.
Rund 600 bis 1200 Teile bauen die Technikerinnen und Techniker aus.
Teile der Triebwerke von zerlegten Jets.
Ein Flugzeug, das früher für eine deutsche Airline flog.
Eine ehemalige Maschine von Bangkok Airways.
Auch Air France lässt Flieger bei Ecube zerlegen.
Ein Flieger einer Leasinggesellschaft, das einst von Ural Airlines unterwegs war.
Ecube beschäftigt in St Athan in Wales rund 100 Personen und hat auch Werke in Spanien und in den USA.
Eine Boeing 737 von ASL Airlines wird auseinander gebaut.
Wiederverwendbare Teile werden in eigens dafür hergestellte Kisten verpackt.
Reifen, die noch gebraucht werden können.
Eine Maschine von Corsair.
Und eine Boeing 747 von British Airways.
teile des Jumbo-Jets werden zum Beispiel zu Wanddekorationen oder Tischen verarbeitet.
Ausgebaute Spiegel – solche Teile werden gerne von Sammlern gekauft.
Rumpfsektionen, die allenfalls mal als Hauseingänge oder Eventzelte dienen können.
Eine Boeing 747 von British Airways wird ausgeweidet.
Cockpits werden gerne von Anbietern von Simulatorflügen verwendet.
Ein Wort steht in jedem Geschäftsbericht einer Flug- oder Leasinggesellschaft gleich mehrfach und meistens an prominenter Stelle: Nachhaltigkeit. «Einem Punkt wird dabei noch viel zu wenig Bedeutung geschenkt», sagt Lee McConnellogue. «Man muss nicht nur schauen, wie nachhaltig ein Flugzeug im Betrieb und in der Herstellung ist, sondern auch, wie nachhaltig man an dessen Lebensende mit ihm umgeht.»
McConnellogue sitzt in einem schlichten Büro in einem eingeschossigen Backsteingebäude am St Athan Airfield. Er ist Chef von Ecube Solutions, dem Weltmarktführer in der Demontage und im Recycling von Flugzeugen. Oder wie man es im Branchenjargon nennt: EOL-Lösungen. Die Abkürzung steht für end of life.
Gezielte Standortwahl
Dass sich das Unternehmen in der walisischen Provinz niedergelassen hat, ist kein Zufall. Der Flugplatz, der früher eine große Basis der britischen Luftwaffe beheimatete und heute kaum mehr militärisch genutzt wird, hat sich gegen 43 andere mögliche Standorte durchgesetzt.
Größere Airports, an denen regulären Flugverkehr gibt, fielen schnell weg. Die Kunden müssen ihre Flugzeuge dann zur Verwertung fliegen können, wenn es ihnen gerade passt – ohne Rücksicht auf anderen Verkehr. Daneben schauten die Firmengründer 2011 auf Kriterien wie Pistenlänge und -breite, Sicherheit oder Verfügbarkeit von Hangars. Am Ende blieb das rund 19 Kilometer südwestlich von Cardiff gelegene St. Athan übrig. «Hier haben wir genug Flächen, keine Probleme mit der Kapazität und die Regierung hat uns kräftig unterstützt», so McConnellogue.
Triebwerke am wertvollsten
Rund um die Büros am Flughafen stehen Dutzende von Flugzeugen herum. Die Jets flogen einst für Air France, ASL Airlines, Bangkok Airways, Corsair oder Ural Airlines. Auch sieben Airbus A319 von Germanwings warten hier auf einem Rollweg aufgereiht auf ihre Verwertung.
Airbus A319 von Germanwings auf dem Gelände von Ecube Solutions. Bild: aeroTELEGRAPH
Drei bis fünf Wochen dauert es, bis ein Kurz- und Mittelstreckenflugzeug vollständig zerlegt ist. Die wertvollste sind dabei die Triebwerke. Sie werden in der Regel von den Besitzern bereits vor der Ankunft bei Ecube Solutions verkauft. Und so sind auch bei den A319 von Germanwings, die einer Leasinggesellschaft gehören, die Motoren abmontiert worden, nur noch leere Gehäuse hänge an den Tragflächen.
Teile können vor Ort gelagert werden
Nachdem ein Flugzeug in St Athan ankommt, werden zuerst der verbleibende Treibstoff abgelassen und alle gefährlichen Stoffe entfernt. Danach beginnen die Technikerinnen und Techniker von Ecube damit, die Dinge auszubauen, die sich weiterverwenden lassen. «Das sind zwischen 600 und 1200 Teile», so McConnellogue. Sie alle müssen genauestens dokumentiert, katalogisiert und nachher fachmännisch verpackt werden.
Um das wertvolle Gut versenden oder einlagern zu können, beschäftigt Ecube eigene Tischler. Sie bauen Kisten nach Maß. Das Unternehmen bietet Kunden auch an, die Teile gleich bei ihr in Wales zu lagern. Was alles aus einem Flugzeug ausgebaut wird, das bestimmt der Kunde. Er erstellt dazu vorher eine sogenannte Harvest List, eine Ernteliste.
600 bis 1200 Teile wandern in Kisten
Auch was Kunden nicht mehr wollen, ist noch nicht unbedingt für die Mülldeponie bestimmt. Die rund 100 Angestellten von Ecube in St Athan versuchen vom Rest möglichst viel als Souvenirs zu verwenden, die an Luftfahrtfans oder spezialisierte Firmen in der ganzen Welt verkauft werden. Auf dem Firmengelände steht aktuell noch eine Boeing 747, die früher British Airways gehörte.
Flugzeugteile werden feinsäuberlich in einer handgefertigte Kiste auf Maß verpackt. Bild: aeroTELEGRAPH
Sie sieht inzwischen aus wie das Gerippe eines Tierkadavers. Aus dem Rumpf wurden viereckige Sektionen herausgeschnitten. Aus ihnen werden Büro oder Salontische oder Wanddekorationen gebaut. Das Cockpit wird wohl von Anbietern von Simulatorflügen gekauft. «Wir können rund 93 Prozent des Gewichtes eines Flugzeuges weiterverwerten», so McConnellogue. Sein Ziel ist es, einmal auf 100 Prozent zu kommen.
Aus Boeing 747 werden Bürotische
Das Geschäft boomt. Schon 2023 will Ecube Solutions in den drei Werken in Wales, in Castellon in Spanien und in Coolidge im Bundesstaat Arizona in den USA 90 Flieger rückbauen zu können. Das langfristige Ziel liegt bei 100 Jets. Zwei Trends helfen Ecube Solutions dabei. Jahr für Jahr werden zwei Prozent der Flugzeuge weltweit ersetzt. Sie werden, können sie nicht mehr verkauft werden, ein Fall für Flugzeugrecycler. «Diese Rate ist sehr stabil», so McConnellogue.
Das Gerippe einer Boeing 747, die einmal für British Airways geflogen ist. Bild: aeroTELEGRAPH
Bisher arbeiten die drei Werke von Ecube Solutions vor allem mit Airbus A320 und A330 sowie Boeing 737, 757 und 767. «Wir haben aber auch 18 Boeing 747 von British Airways hier verwertet», so McConnellogue. Und werden bald auch Airbus A380 hinzukommen, die von vielen Fluggesellschaften ausgeflottet wurden? McConnellogue zögert.
Und Airbus A380?
«Wir haben immer wieder Anfragen», sagt der Manager. Bisher aber sehe man ganz einfach kein Geschäft darin. «Der A380 passt nicht in unser Geschäftsmodell, das auf die Wiederverwendung einer großen Anzahl von Teilen für die Zweitverwendung in einem anderen Flugzeug abzielt. Der Markt ist dafür derzeit einfach nicht vorhanden, und das bedeutet, dass ein großer Teil der Flugzeugzelle und ihrer Komponenten direkt dem Recycling zugeführt werden wird», so McConnellogue. Aber das sei nur die aktuelle Einschätzung. «Wer weiß, vielleicht ändert sich das ja einmal.»
In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie weitere Aufnahmen vom Werk von Ecube Solutions in St Athan.