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Wissenswertes rund um Mobilfunk und Smartphones am Boden und in der Luft
Statistisch gesehen gibt es in vielen Ländern mehr Smartphones als Volljährige. Dadurch spielt Mobilfunk auch rund um die Fliegerei eine wichtige Rolle – ruft jedoch als hochfrequente Funkanwendung ebenso Warner und Kritiker auf den Plan.
Das Smartphone und vergleichbare digitale Geräte und Techniken gehören mittlerweile so fest zum Flugreisen wie Nackenkissen und 100-Milliliter-Flaschen – aus gutem Grund.
Das Smartphone und vergleichbare digitale Geräte und Techniken gehören mittlerweile so fest zum Flugreisen wie Nackenkissen und 100-Milliliter-Flaschen – aus gutem Grund.
Denn einerseits machen Smartphones und andere digitale Geräte und Techniken das Leben auf verschiedene Arten einfacher. Gerade auf Reisen sind die Geräte deshalb eine unschätzbare Hilfe, um Informationen zu erhalten und selbstständig zu handeln. Andererseits hingegen erfordern die Geräte eine umfassende Infrastruktur – sowohl im Flughafen als auch den Flugzeugen selbst.
Summa summarum handelt es sich beim Thema Mobiltelefone und Digitaltechnik im Zusammenspiel mit der Fliegerei um ein perfektes Fallbeispiel für unterschiedliche Belange, die miteinander in Einklang zu bringen sind.
1. Smartphones am Flughafen und in Flugzeugen: Herausforderungen und Lösungen
Es dürfte heute wohl keine übertriebene Behauptung mehr sein: Wer sich an einem Flughafen befindet, egal ob als Reisender, Crew-Mitglied oder als Angestellter des Airports, der dürfte ein Smartphone in der Tasche haben – oder zumindest ein herkömmliches Mobiltelefon.
Doch hat sich die Welt der Fliegerei dieser Tatsache vollumfänglich angepasst? Und wie sieht es mit denjenigen Punkten aus, an denen diverse Realitäten des modernen Flug- und Reisebetriebs mit dem Mobilfunk kollidieren können? In unserem ersten Kapitel werfen wir einen Überblick auf all diese Themenkomplexe.
Flughäfen und die Mobilfunk-Infrastruktur
Digitale Technologien, darunter Smartphones, spielen im Zusammenhang mit Flugreisen mittlerweile eine gigantische Rolle. Das zeigt unter anderem der Report The Passenger IT Insights 2022 aufs Deutlichste.
So nutzen allein 55 Prozent der für die Studie befragten Passagiere derartige Technik, um die Wartezeit zu überbrücken – in der überwiegenden Masse bedeutet das eine Verwendung des Smartphones.
Um diese Geräte vollumfänglich zu nutzen, existieren bekanntermaßen zwei Optionen:
- Die Mobilfunktechnologie, also die direkte Anbindung via SIM an das Telefonie-Netzwerk des Providers oder eines damit kooperierenden Roaming-Anbieters.
- Freie drahtlose Netzwerke, besser bekannt als WLAN. Sie werden typischerweise von Dritten betrieben und unterhalten, hier meistens vom Flughafenbetreiber.
WLAN-Hotspots sind praktisch und daher auf vielen (internationalen) Airports mittlerweile üblich. Allerdings sind die Verbindungsgeschwindigkeiten sehr unterschiedlich.
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Sowohl aus Sicht der Flughafenbetreiber als auch der User haben öffentlich zugängliche Hotspots hierbei einige Vorteile zu bieten:
- Kostenlose oder sehr günstige, universell nutzbare Verwendung von Datendiensten.
- Dadurch Entkoppelung von der unterschiedlichen Verfügbarkeit der Mobilfunkprovider.
- Einfache Möglichkeiten zur Abdeckung aller relevanten Flughafenbereiche.
- Sowieso aus anderen Gründen nötige und daher vorhandene Netzwerk- Infrastruktur.
- Keinerlei Schwierigkeiten für ausländische Reisende mit ebensolchen Verträgen (Stichwort Roaming-Gebühren).
Typischerweise ist es zwar bei den meisten Airport-WLAN nötig, sich als Nutzer einzuloggen, dennoch sind sie für alle in Reichweite benutzbar. Da zudem verschiedene andere Techniken rund um den Flughafenbetrieb ebenfalls Netzwerkverbindungen benötigen, ist der Aufbau von WiFi-Netzen sozusagen «in einem» durchführbar.
Dementsprechend gibt es heute weltweit zumindest keinen internationalen Flughafen mehr, der nicht irgendeine Form dieser Verbindung offeriert – wenngleich die angebotenen Geschwindigkeiten stark variieren. San Francisco International wurde vergangenes Jahr zum Flughafen mit dem weltweit schnellsten kostenlosen WiFi gekürt. Auf der anderen Seite stehen solche Airports wie Peking oder Mexico City, bei denen nur sehr geringe Geschwindigkeiten möglich sind.
Künftig werden hier noch andere Netzwerktechniken hinzukommen. Solche, bei denen kein händisches Einloggen mehr nötig ist, die zudem nahtlos zwischen WLAN und Mobilfunk wechseln. Nicht zuletzt spielt hier das Thema Indoor-Navigation für viele Reisende eine bedeutende Rolle – insbesondere bei den meist extrem weitläufigen internationalen Airports.
Flughafen-Mobilfunk: Zwischen großem Nutzen und Risiken
Schwieriger ist hingegen das Thema Mobilfunk. Im Prinzip sehen sich viele Flughäfen hier als regelrechte «Leuchtfeuer», die Reisende mit möglichst besten Verbindungen begeistern möchten und Mobilfunk ferner dazu nutzen, um eigene Belange abzudecken.
Derzeit entsteht deshalb beispielsweise am Frankfurter Flughafen das größte 5G- Campus-Netzwerk in Europa. Es dient unter anderem dem Zweck, das gesamte Flughafenareal inklusive des Zaunes möglichst umfassend auszuleuchten, damit darüber beispielsweise auch Überwachungskameras angebunden werden können – und weil 5G aufgrund der Frequenzen, Ausbreitungsbedingungen und Sendeleistungen weniger störanfällig ist.
Teile des US-Frequenzbereichs von 5G liegen bedenklich dicht an den international üblichen Frequenzen von Radarhöhenmessern. Letztere werden daher aktuell sukzessive abgeändert, um jegliche Risiken auszuschließen.
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Dem gegenüber stehen jedoch technische Schwierigkeiten, die durch die physikalische Limitierung nutzbarer Frequenzen entstehen: Obwohl die US-Netzwerkbehörde FCC grünes Licht gegeben hatte, zögerten sowohl die Flugaufsicht FAA und die großen US- Mobilfunkanbieter lange Zeit, US-Flughäfen mit 5G auszustatten.
Noch Anfang 2022 verschoben unter anderem AT&T und Verizon den geplanten Rollout, nachdem verschiedene Airlines, dazu Airbus und Boeing und sowohl die FAA als auch ihr französisches Gegenstück DGAC vor möglichen Störungen von Radarhöhenmessern durch die hochfrequenten Funkübertragungen warnten.
Konkret ging und geht es um 5G im C-Band zwischen (grob) 3,4 und 4,2 Gigahertz (GHz). Dieser Frequenzbereich deckt sich fast mit dem von Radarhöhenmessern; sie arbeiten zwischen 4,2 und 4,4 GHz – international einheitlich. Da besagtes 5G-Band in den USA bis 3,98 GHz reicht, stand die Befürchtung im Raum, der Abstand von nur wenigen hundertstel Gigahertz könne zu gering sein, wodurch Störungen nicht ausgeschlossen seien.
Da der Radarhöhenmesser, im Gegensatz zum barometrischen Höhenmesser, die tatsächliche Flughöhe über Grund angibt, ist er jenseits von VFR- bzw. Sichtflugbedingungen ein wichtiges Instrument bei der Landung und für die höheren ILS-Kategorien vorgeschrieben. Störungen können deshalb absolut fatale Folgen haben, die bis zu katastrophalen Unfällen reichen.
Das führte zu einer kurios anmutenden Situation:
- Unter anderem auf europäischen Airports wurde 5G nicht als Sicherheitsrisiko betrachtet, weil der C-Band-Frequenzbereich hier schon bei 3,4 GHz beginnt und somit ein größerer Sicherheitsabstand durch entsprechendes Justieren der Antennensysteme möglich ist.
- In den USA hingegen sah man im eigenen Land größere Risiken, weil das C-Band hier näher an den Frequenzbereich der Radarhöhenmesser heranreicht.
Da dies eine im internationalen Flugverkehr untragbare Situation war, wurden schnell Lösungen ausgearbeitet. Zunächst reduzierten die Mobilfunkanbieter in den USA und ferner Kanada in Flughafennähe die Sendeleistungen ihrer 5G-Infrastruktur und verpflichteten sich, den Rollout bis Juli 2023 zu verschieben.
Gleichsam wurde ein großangelegtes Programm zum Upgraden der Radarhöhenmesser gestartet. Ende Juni 2023 vermeldete die Nachrichtenagentur Reuters, über 80 Prozent der inländischen Flotte hätten dieses Prozedere durchlaufen. Jedoch warnte US-Verkehrsminister Pete Buttigeg vor Verzögerungen und Ausfällen, weil das Programm noch nicht abgeschlossen war.
Mittelfristig allerdings dürfte sich das Problem mit den vollzogenen Updates von selbst erledigen. Aber es zeigt sehr gut, wie eng gerade bei digitaler Technik im Zusammenspiel mit moderner Fliegerei verschiedene Notwendigkeiten beieinanderliegen.
Das Thema Kosten und Tarife
Für viele Passagiere mag ein gut zugängliches und schnelles Flughafen-WLAN ausreichen, um viele Dinge zwischen Arbeit und Zeitvertreib zu realisieren. Allerdings ist WiFi nicht der Weisheit letzter Schluss:
- Offene Netzwerke sind inhärent eher unsicher, weshalb zahlreiche Experten davor warnen, darüber besonders sensitive Daten zu übertragen. Unter anderem ein Problem für solche Nutzungen wie Banking oder mobiles Bezahlen.
- Nicht immer ist das WLAN leistungsfähig genug, um trotz Stoßzeiten hinreichend hohe Datenraten zu ermöglichen, was beispielsweise Videotelefonie oder andere Nutzungen mit hohem Datenaufkommen erschweren kann.
- Herkömmliche Telefonie ist über ein solches Datennetzwerk oftmals nur über den Umweg von Kurznachrichtendiensten mit entsprechender Funktion (kostenlos) möglich – was jedoch beim Gegenüber das Vorhandensein desselben Programms bedingt.
Schon aus diesen Gründen gibt es für viele Passagiere keine wirkliche Alternative zu einer gut ausgebauten Mobilfunk-Infrastruktur am Airport und abseits davon im Ausland. Das Problem hieran ist die Kostenstruktur – vor allem im internationalen Flugverkehr, wie die Mobilfunk-Expertin Katharina Frank erläutert:
«Innerhalb der EU können Verbraucherinnen und Verbraucher ihr Smartphone ohne große Zusatzkosten nutzen – es gelten die Preise des heimischen Mobilfunktarifs. Bei Reisen außerhalb der EU ist hingegen Vorsicht geboten: Denn hier werden die Roaming-Gebühren nach wie vor nicht reguliert. Je nach Anbieter können über 10 Euro für ein Megabyte Daten anfallen, so etwa in der Türkei oder den USA. Viele Mobilfunkanbieter haben passende Auslandspakete im Angebot, die sich vor Reiseantritt hinzubuchen lassen. Als Alternative können sich Mobilfunkkundinnen und -kunden vor Ort eine Prepaid-Karte für den Auslandsaufenthalt kaufen,» sagt Dr. Katharina Frank, Mobilfunkexpertin beim unabhängigen Vergleichsportal Verivox.
Nicht einfacher wird es durch die Technik der Mobiltelefone: Sobald das Gerät nach der Landung wieder ein- oder der Flugmodus ausgeschaltet wird, verbindet es sich in aller Regel automatisch und für den Besitzer zunächst unkontrollierbar mit dem nächsten verfügbaren Mobilfunknetzwerk, dessen Anbieter mit demjenigen des eigenen Vertrages kooperiert.
Der Flugmodus unterbindet alle Funkverbindungen. Wer jedoch telefonieren, sich jedoch trotzdem vor kostspieligen und dank Apps oft unkontrollierten Roaming-Datenverbindungen schützen will, muss die mobile Datenübertragung (hier ein Feld über dem Flugmodus) abschalten.
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Bedeutet, wer etwa ein deutscher Vodafone-Kunde ist, dessen Handy wird sich in den USA automatisch mit dem Netz des dortigen Roaming-Partners T-Mobile (USA) verbinden. In diesem Falle werden zudem automatisch die mobilen Daten darüber übertragen. Da dies speziell bei Smartphones aufgrund ihrer Apps sehr umfassend getan wird, bedeutet das speziell vor dem Hintergrund der Ankunft nach einer Flugreise zwei relevante und problematische Dinge:
- Sobald das Gerät ein- oder der Flugmodus ausgeschaltet wird, werden sich verschiedene Dienste auf dem Handy automatisch mit der verfügbaren Mobilfunk-Datenverbindung verbinden und ausstehende Informationen abrufen
– beispielsweise E-Mails oder Kurznachrichten. - Dieser «Boost» kann aufgrund der Roaming-Gebühren sehr rasch hohe Kosten verursachen. Dazu ist es nicht einmal nötig, das ausländische Mobilfunknetz aktiv zu benutzen, indem der Reisende beispielsweise sofort Nachrichten versendet oder seinen Browser öffnet. Zwar wurde für EU-Bürger mit EU-Handyverträgen eine weltweite Kostenbremse von umgerechnet 59,90 Euro vereinbart. Danach soll die Datenverbindung automatisch unterbrochen werden. Allerdings kann die Datennutzung bis dahin unkontrolliert erfolgen und in der Praxis geschieht die Unterbrechung nicht immer erfolgreich.
Flugreisenden, die das herkömmliche Netz ihres Providers verlassen und auf Roaming angewiesen sind, wird deshalb stets zu einer Reihe von Maßnahmen geraten:
- Vor der Reise beim eigenen Provider anfragen, welches Partnernetzwerk dieser im Zielland nutzt und wie die Gebührenstruktur des Roamings aufgebaut ist.
- Vor dem Abflug, etwa unmittelbar nach dem Boarding, nicht nur das Smartphone aus- oder den Flugmodus einschalten, sondern zuvor explizit die «Mobile Datenverbindung» unterbrechen.
- Spätestens während des Fluges bei allen Apps überprüfen, ob diese Daten nutzen und die Nutzung unterbinden oder nur auf WLAN-Verbindungen beschränken – dies ist bei allen heutigen mobilen Betriebssystemen gleichermaßen möglich.
- Vorsicht bei der herkömmlichen Telefonie. Sie kann ebenfalls über WLAN erfolgen (in den Einstellungen unter VoWiFi oder WiFi-Call zu finden). Im Gegensatz zu WLAN-Anrufen über Messenger-Apps kann es mitunter jedoch vorkommen, dass diese «Direktanrufe» über WLAN anders abgerechnet werden – und sehr teuer sein können.
- Für kurzzeitige Aufenthalte im Nicht-EU-Ausland, etwa typische Arbeits- und Urlaubsreisen, ist es meist die beste Lösung, sich eine örtliche Prepaid-SIM zu kaufen, sofern sich nicht alle relevanten Tätigkeiten über WLAN realisieren lassen können.
- Vorsicht erneut während des Fluges: Oftmals gibt es Unterschiede zwischen buchbarem WLAN und Mobilfunk an Bord. Reisende sollten unbedingt eine automatische Verbindung ihres Smartphones in letzteres unterbinden – die Kosten sind oft sehr hoch.
Smartphone-Nutzung während des Fluges
Bis auf Start und Landung ist heute praktisch durch die Bank bei sämtlichen Airlines und in sämtlichen Staaten die Nutzung von elektronischen Geräten in der Luft gestattet. Bei vielen Flügen ist es, wie schon im vorherigen Kapitel kurz angesprochen, sogar möglich, Daten- oder Mobilfunkverbindungen zu nutzen – wenngleich deren Preise durch die Bank weg weiterhin deutlich teurer als «am Boden» sind. Grund dafür ist die Nutzung von Satellitenverbindungen.
Über den Wolken ist die Smartphone-Benutzung heute umfassend gestattet und dank oft buchbacher WLAN- oder Mobilfunkverbindungen vollumfänglich möglich. Lediglich das störende Telefonieren wird von den Crews meist untersagt.
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Während das Surfen, Konsumieren von Medien und textbasierte Nachrichten typischerweise problemlos (mit Kopfhörer) möglich sind, setzen die meisten Bord-Crews die Grenze bei Telefonie. Sie ist üblicherweise während des Fluges nicht gestattet, um Mitreisende nicht zu stören – zumal es erwartungsgemäß nicht bei einem Telefonierenden bleiben würde.
Zudem sind viele Flieger, selbst solche ohne persönliches Entertainment-System am Sitzplatz, mittlerweile mit USB-Steckdosen ausgestattet, sodass das Handy den ganzen Flug über aufgeladen werden kann.
Fliegen und Einreisen mit dem Smartphone: Das kommt auf Reisende in regulatorischer Hinsicht zu
Die Zeiten, in denen Smartphones beim Boarding abgeschaltet und erst nach der Landung wieder eingeschaltet werden durften, sind glücklicherweise vorbei – andernfalls hätten viele Reisende speziell bei Flügen ohne umfassende Bordunterhaltung wohl ein veritables Problem.
Gänzlich unlimitiert sind Flugreisen mit dem Handy jedoch nicht. Einerseits liegt das primär an seiner Energiequelle, andererseits an der Eigenschaft als umfassender Datenspeicher und Internetzugang. Folgendes sollten Reisende stets beachten:
- Grundsätzlich gehört jegliche Form von Elektronik und Batteriespeicher ins Handgepäck. Da hiervon Brand- und Explosionsgefahren ausgehen können, sind nur sehr wenige Geräte im aufgegebenen Gepäck gestattet. Außerdem wird dadurch die Kontrolle immens erleichtert – und das aufgegebene Gepäck muss nicht geöffnet werden.
- Handys und andere Datenspeicher sollten vor dem Durchleuchten gut sichtbar in den Korb gelegt werden, damit mögliche Schäden am Datenspeicher vermieden werden – immerhin wird hier nach wie vor geröntgt.
- Akkus sind bei den meisten Airlines in einer Größenordnung bis 100 Wattstunden (Wh) erlaubt. Um auf den hier bei Usern üblicheren Wert in Milliamperestunden (mAh) zu kommen, muss die Spannung (V) bekannt sein, um folgende Formel zu verwenden: (mAh × V) / 1.000 = Wh
Ein heutiger Handy-Akku wird üblicherweise mit 3,85 V betrieben und hat zirka 4.500 mAh Kapazität. Gemäß der Formel entspricht das 17,32 Wattstunden, wäre also weit vom Grenzwert entfernt. Vorsicht sollten Reisende indes bei den deutlich kapazitätsstärkeren Powerbanks walten lassen. Sie dürfen mitunter nicht mitgenommen werden. Ebenfalls problematisch können die größeren Akkus von Notebooks sein – sowie die insgesamt mitgeführte Menge an Energiespeichern. - Vorsicht bei der Einreise: In einigen Ländern sehen es Mitarbeiter der Flughafensicherheit nicht gerne, wenn ausländische Fluggäste ihr Handy bereits benutzen, bevor sie die Einreiseformalitäten durchlaufen haben. Unter anderem wird dies seit einigen Jahren aus den USA berichtet.
Zur Einreisekontrolle gehört heute in einigen Staaten die (wenigstens rechtliche Möglichkeit zur) Handykontrolle. Wer sich als Ausländer verweigert, wird meist umgehend auf den Rückweg geschickt.
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Die USA sind zudem (neben anderen Staaten) ein weiteres Beispiel für einen Trend, der nicht nur von Datenschützern als im Höchstmaß bedenklich eingestuft wird: Insbesondere Smartphones enthalten typischerweise sehr umfassende und private Daten. Sie lassen in ihrer Gesamtheit Rückschlüsse auf den Besitzer zu.
Aus diesem Grund können unter anderem China, Großbritannien, Israel, Neuseeland und die USA Einblicke in Handys und andere Digitalgeräte verlangen. Verweigern sich die Besitzer, wird üblicherweise die Einreise verwehrt; der Fluggast muss also sofort die Rückreise antreten. Davon betroffen ist auch das Entsperren von Geräten durch PIN oder biometrische Informationen.
In den USA gibt es dafür ein Gesetz, das explizit solche Durchsuchungen ohne speziellen richterlichen Einzelfallbeschluss und Tatverdacht gestattet – selbst wenn in der Praxis nur ein Bruchteil aller Passagiere eines Fluges derart durchleuchtet wird.
Die Electronic Frontier Foundation, eine US-Nichtregierungsinformation, hat für Reisende ein Strategiepapier zusammengestellt, wie sie sich vor der Reise und während solcher Kontrollen verhalten sollten. Es befasst sich zwar nur mit den USA, kann aber durch seinen allgemein gehaltenen Tenor ebenso auf alle anderen Länder angewendet werden, die derartige Kontrollen praktizieren oder zumindest aus gesetzlichen Gründen theoretisch ermöglichen.
Vorsicht zudem bei China-Reisen: Hier wurde von Praktiken berichtet, wonach Grenzbeamte bei solchen Kontrollen regelrechte Spionage-Apps auf Smartphones installieren.
2. Digitale Technologien am Flughafen
Für viele Reisende ist ihr privates Smartphone, vielleicht ein Tablet oder Notebook, der primäre technische Helfer am Flughafen. Gerade auf internationalen Airports existieren jedoch mittlerweile noch viele weitere technische Helfer. Bezugnehmend auf die zu Beginn des Textes erwähnte Umfrage The Passenger IT Insights 2022 verteilt sich die Nutzung mittlerweile folgendermaßen:
- 92 % der Reisenden vertrauen auf solche Techniken für die Buchung.
- 62 % verwenden ein digitales Check-in – vielfach an entsprechenden Terminals.
- 55 % überbrücken damit die Wartezeit.
- 52 % nutzen allgemein digitale Technologien an Bord des Fliegers.
- 41 % führen die Identitätskontrolle auf diese Weise durch – etwa mit den an immer mehr Airports verwendeten biometrischen Gesichtsfelderkennungen.
- 38 % nutzen die Möglichkeiten zur elektronischen Gepäckkennzeichnung.
- 32 % sind bei der Grenzkontrolle digital involviert, etwa via EasyPASS mit elektronischem Reisepass.
- 29 % nutzen digitale Techniken bei der Gepäckabholung.
- 22 % verwenden elektronische Prozesse beim Boarding.
- 22 % nutzen digitale Techniken bei der Gepäckaufgabe.
Digitale Techniken und Praktiken können das gesamte Prozedere rund um Flugreisen beschleunigen und straffen. Sie setzen sich deshalb immer stärker durch.
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Insbesondere, weil sich mit derartigen Anwendungen Wartezeiten stark reduzieren lassen und außerdem Personalkosten verringert werden, wird dieser Prozess sich wohl in Zukunft noch – ausgehend wie üblich von den großen internationalen Flughäfen – deutlich beschleunigen und vervielfachen.