Letzte Aktualisierung: um 20:41 Uhr

Rechtsbeschwerde

So will Niki den IAG-Deal sichern

Damit das Insolvenzverfahren nicht nach Österreich verlegt wird, zieht Niki vor den Bundesgerichtshof. IAG soll weiterhin am Kauf der Air-Berlin-Tochter interessiert sein.

Niki hat beim Bundesgerichtshof Rechtsbeschwerde gegen die Entscheidung des Landgerichts Berlin eingelegt, dass Österreich und nicht Deutschland für Nikis Insolvenzverfahren zuständig ist. «Das Verfahren wird zügig bearbeitet», sagte eine Sprecherin des Bundesgerichtshofs gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Während das österreichische Fluggastrecht-Portal Fairplane versucht, das Verfahren nach Österreich zu holen, unternimmt die Air-Berlin-Tochter neben der Rechtsbeschwerde einen weiteren Schritt: Niki werde voraussichtlich bis Ende der Woche Antrag auf Eröffnung eines sogenannten Sekundär-Insolvenzverfahrens in Österreich stellen, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther mit. «Dieses Verfahren ist ohnehin ein wichtiger Schritt, um eine geordnete Abwicklung von Niki in Österreich zu gewährleisten», so Flöther. «Darüber hinaus soll nun aber der geschlossene Kaufvertrag für den Niki-Geschäftsbetrieb kurzfristig über dieses österreichische Sekundär-Verfahren abgesichert werden.»

Vueling weiter interessiert

Flöther erklärte weiter, er habe unmittelbar nach der Bekanntgabe der Entscheidung desLandgerichts Gespräche mit dem Management der IAG-Tochter Vueling über den geplanten Kauf von Niki aufgenommen. Anschließend hätte Vueling erklärt, weiterhin an Niki interessiert zu sein. Der vorläufige Insolvenzverwalter warnte außerdem, die 16,5 Millionen Euro, die Vueling als Zwischenfinanzierung bis zum Vollzug des Kaufvertrags zur Verfügung gestellt hatte, würden nur für wenige Wochen reichen.