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Wiedergeburt von Uganda Airlines

Elf Jahre nach der Pleite will die Regierung des zentralafrikanischen Landes wieder eine Staatsairline.

Vier bis fünf Prozent sollen es auch nun wieder sein, so schätzt jedenfalls die Weltbank das Wirtschaftswachstum Ugandas für die ersten sechs Monate 2012. Politische Stabilität und verbesserte Rechtssicherheit machten aus dem Land, das einst durch die Eskapaden von Diktator Idi Amin weltbekannt wurde, eine Boomregion. Davon profitiert auch die nationale Luftfahrt. Um 7,5 Prozent stieg 2011 das Passagierwachstum, während es im weltweiten Schnitt bloss 3,2 Prozent zulegte, wie die Iata errechnete. In Uganda operieren heute so viele Airlines wie nie zuvor. Nun will sich die Regierung von diesem Kuchen ein Stück abschneiden. Sie überlegt sich eine Neuauflage der nationalen Uganda Airlines.

1977 nahm Uganda Airlines den Flugbetrieb auf. Sie wuchs danach stetig. Die Regierung wollte die Airline um die Jahrtausendwende privatisieren. Doch sie fand keinen Käufer. Das Ende war besiegelt. 2001 war die staatliche Fluggesellschaft pleite. Die landläufige Meinung, staatliche Fluggesellschaften würden nur den Steuerzahlern auf der Tasche liegen, sei nun aber überholt, sagt nun Transportminister Abraham Byandala. Eine Fluggesellschaft fördere andere Wirtschaftssektoren, wie zum Beispiel den Tourismussektor, so die Überlegung. Die Investition für die neue Uganda Airlines läge bei etwa 500 Millionen Dollar. Damit könne man drei Flugzeuge auf Kurzstrecken und zwei auf längeren Routen einsetzen, schätzte Benedict Mutyaba, ehemaliger Präsident von Uganda Airlines gegenüber der Zeitung Daily Monitor.

Bessere Ausbildung der Piloten

Um das Vertrauen in die staatliche Airline zu stärken, soll auch die Ausbildung der Piloten verbessert werden. Die Regierung stellt der Soroti Flying School deshalb vier Kleinflugzeuge zur Verfügung. Auch das Inventar der Flugschule soll aufgemöbelt werden. Der Markt für Piloten, Flugzeugingenieure und Fluglotsen befinde sich im Aufschwung, kommentierte Ronald Lodyong, Cheffluglehrer der Flugschule in der ugandischen Tageszeitung New Vision. Der Frieden im Nachbarstaat Demokratische Republik Kongo, der Boom im aufstrebenden Nachbar Süd-Sudan und die Entdeckung von Öl in Uganda selbst und in Kenia würden der Branche weiteren Schub verleihen. Man müsse für zukünfitge Bedürfnisse vorsorgen. Raymond Benjamin, Generalsekretär der Internationalen Zivilluftfahrtbehörde (ICAO) sieht in der Förderung der Flugschule auch einen wichtigen Schritt zur Verringerung des Unfallrisikos. Viele Flugunfälle in der Vergangenheit seien aufgrund unzureichender Ausbildung der Flugkapitäne passiert. Heute stünden in Afrika viele Piloten kurz vor dem Pensionsalter und junge, gut ausgebildete Piloten wären dringend nötig.