Letzte Aktualisierung: um 15:13 Uhr

Unfall am Maho Beach

Wie viel Schuld trägt Flughafen St. Maarten?

Nach dem Tod einer Touristin am Princess Juliana Airport auf St. Maarten geht die Diskussion wieder los: Macht der Flughafen genug, um Schaulustige zu schützen?

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Nun ist es passiert. Eine 57-jährige Neuseeländerin ist am Princess Juliana Airport auf St. Maarten von der Kraft des Triebwerkstrahls eines Flugzeuges umgeworfen worden. Dabei verletzte sie sich schwer am Kopf. Sie verstarb später im Krankenhaus. Ähnliche Unfälle hat es am Flughafen schon einige gegeben, so schlimm wie dieses Mal ging es aber nie aus.

Kein Wunder, dass nun wieder Diskussionen losgehen, ob die Situation am Flughafen tragbar ist. Als Teil ihres Urlaubs auf der niederländischen Karibikinsel klammern sich viele Touristen an den Zaun hinter Piste 10/28, um den gewaltigen Rückstoß startender Jets zu spüren. Gleich hinter der Start- und Landebahn verläuft die Beacon Hill Road. Sie ist mit kleinen Betonelementen richtungsgetrennt, zudem wird sie durch ein Mäuerchen vom weltberühmten Maho Beach getrennt.

Gefährliche Betonelemente

Ein Anwalt aus St. Maarten fordert nun, dass die Betonelemente entfernt werden. «Diese Blöcke tragen maßgeblich zur Gefahr bei», so Richie Kock in der Zeitung Daily Herald. Auch die Neuseeländerin starb, nachdem sie mit dem Kopf gegen den Beton geknallt ist.

Die lokalen Behörden argumentieren, sie täten alles, um Touristen vor den Gefahren zu warnen. So wurden große Schilder aufgestellt, die vor den Risiken des Triebwerkstrahls zu warnen. Zudem patrouilliere die Polizei regelmäßig auf der Beacon Hill Road, um Touristen auf die Gefahren hinzuweisen.

Schweizerin klagte erfolgreich

Es fragt sich jedoch, ob das genug ist. Im Jahr 2000 hat eine Schweizerin den Princess Juliana Airport verklagt, nachdem sie sich beim Start eines Flugzeuges verletzt hatte. Ihr Anwalt betonte, die Hinweisschilder seien zuwenig klar gewesen. Damals stand auf ihnen: «Warnung! Der Strahl tief fliegender und startender Flugzeuge kann Verletzungen hervorrufen».

Die Frau bekam vor dem Hohen Rat der Niederlande Recht. Das höchste Gericht des Landes beschied, dass Warnschilder alleine nicht ausreichen. Sie müssten auch wirklich eine Handlung auslösen beziehungsweise eine solche verhindern. Seither wurden die Schilder verschärft. Dennoch stellen sich weiterhin jeden Tag Dutzende Touristen an die gefährliche Stelle.

Schilder ausreichend?

Genau das deute darauf hin, dass auch die jetzigen Schilder nicht genug seien, argumentiert Anwalt Kock. Sie warnen in großen Lettern vor «Gefahr» und weisen auf ein Todesrisiko hin. Es brauche aber mehr, damit sich ein tragischer Fall wie der von vergangener Woche nicht mehr wiederhole, so Kock.