Die wichtigsten Fragen und Antworten
Wie Sie im aktuellen Flugchaos am besten reisen
Überfüllte Flughäfen, Verspätungen, fehlendes Gepäck: Fliegen ist in Europa derzeit oft kein Spaß. Wie Sie dem Schlimmsten entgehen, erklären wir in sieben Fragen und Antworten.
Liegengeblieben Koffer in Zürich: Wo Berge sich erheben …
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Wie packe ich am besten mein Gepäck?
An vielen Flughäfen gibt es aktuell zu wenig Bodenpersonal, um alle Gepäckstücke rechtzeitig zu verladen. Die Folge: Mit etwas Pech kommt Ihr Aufgabegepäck erst Tage nach Ihnen am Ziel an. Diesem Risiko entgegen Sie, wenn Sie nur mit Handgepäck reisen.
Sollten Sie aber auf Aufgabegepäck angewiesen sein und mit der Familie unterwegs sein, sorgen Sie dafür, dass sich in jedem Koffer etwas Kleidung von jedem Familienmitglied befindet. So steht niemand ohne alles da, selbst wenn nur ein Koffer rechtzeitig ankommt. Auch schadet es nicht, ein Minimum an Kleidungsstücken und anderen wichtigen Dingen wie etwa die Zahnbürste im Handgepäck zu haben.
Wie gebe ich mein Gepäck am besten auf?
Als Alternative zur herkömmlichen Gepäckaufgabe gibt es an immer mehr Flughäfen Gepäckautomaten, an denen Sie Ihren Koffer selber aufgeben können. Vor allem bieten manche Airlines aber die Möglichkeit, am Abend vor dem Flug das Gepäck einzuchecken. Wer nicht weit weg vom Airport wohnt, kann sich bei Vormittagsflügen so Stress ersparen.
Wann soll ich am Flughafen sein?
Früher konnte man es riskieren, eine Stunde vor dem Start des Fluges noch schnell einzuchecken. Wer das aktuell wagt, hat beste Chancen, nicht im Flieger zu sitzen. Wenn andererseits alle Flugäste schon vier oder fünf Stunden vor Abflug da sind, wird das Chaos im Terminal noch größer. 2,5 bis 3,5 Stunden könnten daher eine gute Faustformel sein.
Allerdings hängt das davon ab, von welchem Flughafen Sie starten, was Ihr Reiseziel ist, ob Sie alleine reisen, oder mit Familie und Kinderwagen, und auch, welches Ihre Abflugzeit ist. Daher gilt: Nehmen Sie die von Ihrer Fluggesellschaft empfohlene Zeit ernst. Schauen Sie auch auf der Webseite des Airports nach, ob es dort eine aktuelle Empfehlung gibt. Berücksichtigen Sie Ihre persönlichen Umstände. Und um auf Nummer sicher zu gehen, planen Sie eine halbe Stunde Extrapuffer ein.
Achten Sie auch auf die Wellen: Heben zu einer bestimmten Zeit besonders viele Flieger ab, ist es ratsam, früh zu erscheinen. Meistens ist das am Morgen und am Mittag der Fall.
Wie erhalte ich am schnellsten wichtige Informationen?
Über die App Ihrer Fluggesellschaft. Laden Sie diese rechtzeitig herunter, schauen Sie, wie die App funktioniert, und speichern Sie dort Ihre Flüge. Erlauben Sie Push-Mitteilungen.
Wie trage ich dazu bei, dass alles möglichst zügig abläuft?
Die Antwort kennen Sie schon, doch es gibt ein Aber. Die Antwort: Am Check-in sollten Sie alle wichtigen Dokumente bereithalten, vor der Sicherheitskontrolle sollten Sie rechtzeitig Ihre Trinkflasche leeren, Gürtel und Hosentascheninhalt entfernen, Laptop und andere elektronische Geräte sowie Flüssigkeiten bis maximal 100 Milliliter (im Plastikbeutel) aus dem Handgepäck nehmen und in die Schalen legen.
Das Aber: Die Herausforderung hier ist nicht das Wissen, sondern die fehlerlose Umsetzung. Vergessen Sie nur ein kleines Fläschchen Desinfektionsspray im Rucksack, wandert dieser zum Extra-Check, muss von einem Mitarbeitenden des unterbesetzten Sicherheitspersonals nach Ihrer Einwilligung geöffnet werden und Sie verpassen (fast) Ihren Flug – so kürzlich einem namentlich besser nicht genannten aeroTELEGRAPH-Redakteur geschehen.
Wie verhalte ich mich, wenn es doch stressig wird?
Wer derzeit an einem Flughafen oder in einem Flugzeug arbeitet, hat einen extrem anstrengenden und stressigen Job. Seien Sie daher so freundlich wie möglich zu diesen Menschen, ebenso zu Ihren Mitreisenden, auch wenn Sie selber in Stress geraten. Das ist auch im Eigeninteresse. Denn wer die Nerven verliert, sorgt nur für noch mehr Chaos.
Das heißt aber nicht, dass Sie still und abwartend sein sollten, egal was passiert. Stehen Sie zu weit hinten in der Schlange beim Check-in oder in der Sicherheitskontrolle und sind wirklich kurz davor, Ihren Flug zu verpassen? Machen Sie die zuständigen Mitarbeitenden darauf aufmerksam. Manchmal hilft es auch schon, einige Leute in der Schlange vor sich freundlich zu fragen, ob sie einen vorlassen, und die eigene Abflugzeit zu nennen.
Und sonst?
So gewissenhaft Sie alles machen, die Chance auf Verspätungen, Schlangen und lange Wartezeiten ist aktuell trotzdem groß. Stellen Sie sich darauf ein. Auch wenn Sie im Flugzeug sonst nie lesen, packen Sie Ihr Buch nicht ins Aufgabe-, sondern ins Handgepäck. Haben Sie etwas Verpflegung dabei. Auch eine Powerbank kann nicht schaden. Zwar gibt es am Gate Steckdosen zum Aufladen von Smartphone und Tablet, die sind aber oft belegt.