Neue Routen nach Moskau
Wie Lufthansa, Swiss und Austrian Weißrussland umfliegen
Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines sind über alternative Routen nach Russland geflogen. Dabei wählten sie unterschiedliche Wege, um Weißrussland zu vermeiden.
Lufthansas neue Route: Von Frankfurt nach Moskau.
Lufthansas neue Route: Von Frankfurt nach Moskau.
Werden sie wirklich abheben? Am Freitagmorgen (28. Mai) um 9 Uhr waren die Augen auf LH1444 und LX1326 gerichtet. Der Lufthansa-Flug ab Frankfurt und der Swiss-Flug ab Zürich sollten beide nach Moskau-Domodedovo gehen. Allerdings war am Vortag Austrian-Airlines-Flug OS601 von Wien nach Moskau abgesagt worden.
Denn nachdem die EU am Dienstag Fluggesellschaften angewiesen hatte, Überflüge über weißrussisches Territorium zu unterlassen, erteilten die russischen Behörden der österreichischen Lufthansa-Tochter am Donnerstag keine Genehmigung für eine alternative Route. Zuvor war es auch schon Air France so ergangen.
Russland braucht länger für Freigaben
LH1444 und LX1326 dagegen kamen am Freitag problemlos nach Moskau. Dabei flog Lufthansas Airbus A321 mit dem Kennzeichen D-AIDM über Polen, die Oblast Kaliningrad, Litauen und Lettland – so gelangte das Flugzeug nördlich um Weißrussland herum. Die Boeing 777 mit dem Swiss-Kennzeichen HB-JNE flog von Zürich über Österreich, die Slowakei und die Ukraine – und damit südlich um Weißrussland herum.
Ein Kremlsprecher sagte laut der Nachrichtenagentur DPA, die Empfehlung der EU, den weißrussischen Luftraum zu meiden, habe zu technischen Problemen geführt. «Die Luftfahrtbehörden arbeiten in diesen Tagen angestrengt daran, sie zu beseitigen», so der Sprecher. Die russische Luftfahrtbehörde Rosaviatsia erklärte, die Genehmigung alternativer Routen benötige derzeit aufgrund vieler Anfragen mehr Zeit. Binnen 24 Stunden hätten aber insgesamt 53 Flugzeuge Russland auf neuen Routen anfliegen können.
Auch Austrian fliegt wieder nach Moskau
Auch Austrian-Flug OS601 konnte am Freitag schließlich stattfinden. Der Airbus A320 mit dem Kennzeichen OE-LBN hob um 10 Uhr in Wien ab und flog wie die Swiss-Maschine über die südlich Route über die Slowakei und die Ukraine nach Moskau.
Die EU hatte ihre Entscheidung nach der erzwungenen Landung einer Ryanair-Maschine in Minsk getroffen. Die Boeing 737 war am Sonntag (23. Mai) als Flug FR4978 auf dem Weg von Athen in die litauische Hauptstadt Vilnius. Die weißrussischen Behörden zwangen sie aber zu einer außerplanmäßigen Landung. Dort wurde ein Regierungskritiker verhaftet.