Privatisierung 1997
Wie Lufthansa privatisiert wurde
Seit mehr als 20 Jahre ist Lufthansa ein vollständig privater Konzern. Die Umwandlung vom Staats- zum Privatunternehmen erfolgte in mehreren Schritten.
Die deutschen Fluglinien Junkers Luftverkehr und Deutsche Aero Lloyd fusionieren 1926 zur Deutschen Luft Hansa.
Der erste Linienflug führt am 6. April 1926 mit einer Fokker-Grulich F II von Berlin über Halle nach Erfurt, Stuttgart und Zürich.
Eine Passagierin steigt in eine Junkers F 13 ein. Der Pilot schaut aufmerksam zu.
Die Flotte besteht aus 162 Fliegern – so auch Dornier Do-X.
Das erste Streckennetz.
Die internationale Expansion setzt früh ein. Nach der Landung der Ostasienexpedition in Peking 1926.
Eine Junkers G 24 der brasilianischen Tochtergesellschaft Syndicato Condor.
Service an Bord einer Junkers G 31 der Luft Hansa im Jahr 1928.
Am 1. Mai 1926 eröffnet die Luft Hansa mit 3-motorigen Junkers G 24 die erste Nachtflugstrecke der Welt zwischen Berlin und Königsberg.
Die Luft Hansa beteiligt sich an der Deutsch-Russischen Luftverkehrsgesellschaft – Deruluft (Bild um 1927).
Die Lufthansa sichert sich früh die Gunst der Nationalsozialisten. So stellt sie Adolf Hitler im Wahlkampf permanent und kostenlos ein Flugzeug zur Verfügung.
Eine Putzkolonne macht die Junkers F 13 der Luft Hansa auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof wieder sichtklar (1930).
Der Betrieb auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof (um 1934).
Die Kabine einer Junkers Ju 52 (um 1935).
Die Lufthansa bauut weiter aus und setzt die Focke-Wulf FW200 Condor ab 1937 im Linienverkehr ein – etwa nach New York.
Fluggaeste steigen in eine viermotorige Focke-Wulf FW200 der Lufthansa ein.
Der Krieg war aber für Lufthansa insgesamt fatal. Am Ende war fast die ganze Flotte zerstört, 1951 wurde die Lufthansa durch die Alliierten liquidiert. Anfang 1953 kauft aber die Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf – Luftag – Logo und Markenrechte der Airline und benennt sich in «Deutsche Lufthansa» um. Deutschland hat wieder eine eigene Airline.
Am 1. April 1954 fliegt die Lufthansa erstmals wieder – mit zwei Convair 340.
Das schlimmste Unglück in ihrer Geschichte – bis zum Absturz des Germanwings-Airbus 2015 – widerfährt Lufthansa im Jahr 1974. Eine Boeing 747-100 stürzt nach dem Start in Nairobi ab, 59 Menschen sterben.
Aviatische Wiedervereinigung: Am 28. Oktober 1990 darf die Airline nach 45 Jahren Unterbruch erstmals wieder nach Berlin fliegen. Der Airbus A310-300 «Donaueschingen» landet in Tegel (im Bild eine Aufnahme des Flugzeuges in Schönefeld).
In den Neunzigerjahren erlebt der Konzern eine rasche Expansion.
Lufthansa wird größer – und gewinnt an Einfluss. 1997 wird das weltweite erste Luftfahrt-Bündnis Star Alliance gegründet. Neben ihr gehören Air Canada, United Airlines, SAS Scandinavian Airlines und Thai Airways zu den Gründern der ersten Allianz der Welt.
2005 kauft Lufthansa günstig die Swiss als Sanierungsfall. 2008 übernimmt sie auch die angeschlagene Austrian Airlines. Sie wird so zur Macht im ganzen deutschsprachigen Raum. Die Töchter werden in der Folge wieder profitabel.
Die Corona-Krise bringt Lufthansa 2020 die größte Krise seit dem zweiten Weltkrieg.
Die deutschen Fluglinien Junkers Luftverkehr und Deutsche Aero Lloyd fusionieren 1926 zur Deutschen Luft Hansa.
Der erste Linienflug führt am 6. April 1926 mit einer Fokker-Grulich F II von Berlin über Halle nach Erfurt, Stuttgart und Zürich.
Eine Passagierin steigt in eine Junkers F 13 ein. Der Pilot schaut aufmerksam zu.
Die Flotte besteht aus 162 Fliegern – so auch Dornier Do-X.
Das erste Streckennetz.
Die internationale Expansion setzt früh ein. Nach der Landung der Ostasienexpedition in Peking 1926.
Eine Junkers G 24 der brasilianischen Tochtergesellschaft Syndicato Condor.
Service an Bord einer Junkers G 31 der Luft Hansa im Jahr 1928.
Am 1. Mai 1926 eröffnet die Luft Hansa mit 3-motorigen Junkers G 24 die erste Nachtflugstrecke der Welt zwischen Berlin und Königsberg.
Die Luft Hansa beteiligt sich an der Deutsch-Russischen Luftverkehrsgesellschaft – Deruluft (Bild um 1927).
Die Lufthansa sichert sich früh die Gunst der Nationalsozialisten. So stellt sie Adolf Hitler im Wahlkampf permanent und kostenlos ein Flugzeug zur Verfügung.
Eine Putzkolonne macht die Junkers F 13 der Luft Hansa auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof wieder sichtklar (1930).
Der Betrieb auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof (um 1934).
Die Kabine einer Junkers Ju 52 (um 1935).
Die Lufthansa bauut weiter aus und setzt die Focke-Wulf FW200 Condor ab 1937 im Linienverkehr ein – etwa nach New York.
Fluggaeste steigen in eine viermotorige Focke-Wulf FW200 der Lufthansa ein.
Der Krieg war aber für Lufthansa insgesamt fatal. Am Ende war fast die ganze Flotte zerstört, 1951 wurde die Lufthansa durch die Alliierten liquidiert. Anfang 1953 kauft aber die Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf – Luftag – Logo und Markenrechte der Airline und benennt sich in «Deutsche Lufthansa» um. Deutschland hat wieder eine eigene Airline.
Am 1. April 1954 fliegt die Lufthansa erstmals wieder – mit zwei Convair 340.
Das schlimmste Unglück in ihrer Geschichte – bis zum Absturz des Germanwings-Airbus 2015 – widerfährt Lufthansa im Jahr 1974. Eine Boeing 747-100 stürzt nach dem Start in Nairobi ab, 59 Menschen sterben.
Aviatische Wiedervereinigung: Am 28. Oktober 1990 darf die Airline nach 45 Jahren Unterbruch erstmals wieder nach Berlin fliegen. Der Airbus A310-300 «Donaueschingen» landet in Tegel (im Bild eine Aufnahme des Flugzeuges in Schönefeld).
In den Neunzigerjahren erlebt der Konzern eine rasche Expansion.
Lufthansa wird größer – und gewinnt an Einfluss. 1997 wird das weltweite erste Luftfahrt-Bündnis Star Alliance gegründet. Neben ihr gehören Air Canada, United Airlines, SAS Scandinavian Airlines und Thai Airways zu den Gründern der ersten Allianz der Welt.
2005 kauft Lufthansa günstig die Swiss als Sanierungsfall. 2008 übernimmt sie auch die angeschlagene Austrian Airlines. Sie wird so zur Macht im ganzen deutschsprachigen Raum. Die Töchter werden in der Folge wieder profitabel.
Die Corona-Krise bringt Lufthansa 2020 die größte Krise seit dem zweiten Weltkrieg.
Nach wochenlangen Gesprächen haben sich Lufthansa und die deutsche Regierung noch immer nicht abschließend über die Konditionen zur Hilfe in der Corona-Krise geeinigt. Klar ist nur, dass man in Berlin auf eine Beteiligung am Konzern drängt. Zum ersten Mal seit annähernd 23 Jahren wird der Staat also wieder Aktionär von Deutschlands größter Airline.
Die Geschichte von Lufthansa und ihrer Vorläufer reicht 94 Jahre zurück. Die Ära Privatairline ist dabei relativ jung. Bis zur vollständigen Privatisierung im Jahr 1997 waren Lufthansa und ihre Vorgänger stets Unternehmen mit mehrheitlich staatlicher Beteiligung. Der Weg zum unabhängigen Milliardenkonzern erstreckte sich über Jahrzehnte, erfolgte aber hauptsächlich in zwei großen Schüben.
Aktiengesellschaft seit Beginn
Eine Aktiengesellschaft war die Fluglinie schon immer: Die heutige, neue Lufthansa wurde 1953 zunächst unter dem Namen Luftag – Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf – gegründet. Nur ein Jahr später kaufte sie den Namen, den blau-gelben Markenauftritt sowie das Kranichsymbol ihrer Vorgängerin, die 1951 von den Alliierten liquidiert worden war. Die Anteile der neuen Lufthansa teilten sich zuerst die Bundesregierung und das Land Nordrhein-Westfalen.
Ein erster Verkauf von größeren Unternehmensanteilen erfolgte mit dem Beginn des Jetzeitalters. In den 1960er-Jahren stellte auch Lufthansa ihre Flotte von Propellerflugzeugen mit Kolbentriebwerken auf modernere Passagierflieger mit Düsenantrieb um. Moderne Jets wie die Boeing 707, 727 und 737 flogen schneller, weiter und versprachen mehr Erträge – deren Anschaffung war jedoch teuer.
Jetzeitalter sorgt für erste Teilprivatisierung
Um Kapital zu bekommen, ging die Fluglinie an die Börse. 1966 verkaufte die Bundesregierung erstmals größere Anteile der Fluglinie. Sie war dazu bereit, ihren Anteil von annähernd 90 Prozent auf 75 Prozent zu reduzieren. Auch Privatleute konnten sich beteiligen.
Hohe Ölpreise und Wirtschaftskrise machten in den 1970er-Jahren auch Lufthansa zu schaffen. Ebenso machten die Einflottung von neuen Großraumjets wie die McDonnell Douglas DC-10 und Boeing 747 weitere Kapitalerhöhungen nötig. Sie trug der Staat mit.
Wiedervereinigung und Wandel des Luftverkehrs
Es dauerte bis in die 1990er-Jahre, bis die Lufthansa von einer Teilverstaatlichung zur vollständigen Privatisierung überging. Von 1990 bis 1993 sank der staatliche Anteil von etwa 50 auf 35 Prozent. Genau wie die weltweite Luftfahrtbranche verzeichnete auch die deutsche Fluggesellschaft in diesem Zeitraum hohe Verluste. Mit der deutschen Wiedervereinigung kündigten sich für die Bundesregierung hohe Kosten an.
Ebenso bahnte sich in Europa und USA aufgrund des Abbaus von staatlichen Regulierungen ein Preiskampf zwischen Airlines an, der vor allem den wichtigen Transatlantik-Markt betrafen. Für 1994 beschloss die deutsche Regierung daher den Verkauf der restlichen staatlichen Anteile. Ein privates Unternehmen kann sich im Wettbewerb besser behaupten, so der damalige Tenor. Zudem floss dem Staat so Geld zu.
Damals zweitgrößter Börsengang der deutschen Geschichte
Der letzte Privatisierungsschritt erfolgte am 13. Oktober 1997. Für etwa 35 Deutsche Mark oder umgerechnet etwa 18 Euro verkaufte der Bund seine gesamten restlichen Anteile. Mit 100 Prozent privaten Besitzern wurde nach 33 Jahren ein neues Kapitel in der Geschichte von Lufthansa aufgeschlagen. Nun dürfte das Rad der Geschichte wieder etwas zurückgedreht werden.
In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Aufnahmen aus der Geschichte von Lufthansa.