Düsseldorf
Wie Eurowings, Flughafen und Bundespolizei ein Chaos verhindern wollen
Die Osterferien werden für Passagierzahlen sorgen, die man in der Pandemie nicht mehr gesehen hat. Düsseldorf Airport, Eurowings und Bundespolizei erklären, wie sie sich auf den Ansturm vorbereiten.
Eurowings: Die Lufthansa-Tochter erwartet ganz besonders viel Urlaubsreisende.
Flughafen Düsseldorf: Die wichtigste Basis von Eurowings rechnet mit 870.000 Passagieren in den Osterferien.
Dann wird es in den Abflughallen erheblich voller aussehen.
Über die Wintersaison stand ein großer Teil des Terminals praktisch leer.
Wem es zu Stoßzeiten zu voll an der Sicherheitskontrolle A wird, der kann auch unbesorgt zu B gehen.
Die Bundespolizei empfiehlt: Gut vorbereitet sein, damit man ohne zusätzliche Verzögerung in den Urlaub starten kann.
Eurowings: Die Lufthansa-Tochter erwartet ganz besonders viel Urlaubsreisende.
Flughafen Düsseldorf: Die wichtigste Basis von Eurowings rechnet mit 870.000 Passagieren in den Osterferien.
Dann wird es in den Abflughallen erheblich voller aussehen.
Über die Wintersaison stand ein großer Teil des Terminals praktisch leer.
Wem es zu Stoßzeiten zu voll an der Sicherheitskontrolle A wird, der kann auch unbesorgt zu B gehen.
Die Bundespolizei empfiehlt: Gut vorbereitet sein, damit man ohne zusätzliche Verzögerung in den Urlaub starten kann.
Die diesjährigen Osterferien könnten auch an deutschen Flughäfen zur betriebsamsten Phase seit Beginn der Pandemie werden. Für den Urlaubsverkehr werden da und dort sogar mehr Reisende als 2019 vorausgesagt. Denn nach zwei Jahren mit Einschränkungen sehnen sich viele Leute wieder nach Urlaub.
Im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen und vielen weiteren Bundesländern beginnen die Ferien am 9. April. Für diesen Tag, sowie den Vorabend, werden so viele Passagierinnen und Passagiere erwartet wie schon lange nicht mehr. Es besteht die Sorge, dass der Ansturm für große Wartezeiten an den Flughäfen sorgen könnte, etwa an den Check-in-Schaltern oder Sicherheitskontrollen. Schon jetzt kam es immer wieder zu langen Schlangen, weil Personal fehlte.
Airlines legen Fokus auf Urlaubsreisen
Eurowings hat sich seit der Pandemie vermehrt als Ferienflieger ausgerichtet. Von April bis Oktober erwartet die Lufthansa-Tochter, über drei Millionen Fluggäste von Deutschland nach Mallorca zu fliegen. Selbst im Jahr vor Covid-19 waren es mit 2,9 Millionen weniger. «Man merkt ganz klar bei den Reisenden, dass da eine gewisse Reiselust herrscht, jeder möchte gerne endlich wieder in den Urlaub fliegen», freut sich Uwe Breuer, Basismanager von Eurowings in Düsseldorf.
Am größten Flughafen Nordrhein-Westfalens ist Eurowings inzwischen wieder mit mehr als 30 Flugzeugen aktiv. Anders als vor der Pandemie befinden sich keine Langstreckenflugzeuge mehr darunter. Traurig ist die Airline darüber nicht. Der Betrieb sei ohne Fernflüge einfacher, man könne sich mehr auf die Pünktlichkeit konzentrieren, so ein Sprecher.
Eurowings hat «Hausaufgaben gemacht»
Breuer ist zuversichtlich, dass seine Airline gut aus vergangenen Erfahrungen gelernt hat. «Wir haben selber unsere Hausaufgaben gemacht. Wir schauen, dass wir genug Flugzeuge auf dem Hof und genug Kollegen vor Ort haben. Und das ist dann auch aktuell der Fall», erklärt er in Bezug auf den Osterferienstart.
Um die Abfertigung der Passagiere besser verteilen zu können, erweitert die Fluggesellschaft die Check-in-Zeiten am Düsseldorfer Flughafen. Künftig kann man schon ab drei Uhr morgens vor Ort einchecken und sein Gepäck aufgeben, statt ab vier. Außerdem besteht diese Möglichkeit auch wieder am Vorabend zwischen 18 und 20 Uhr. Während der Wintersaison war der Vorabendschalter vorübergehend eingestellt.
Flughafen Düsseldorf rechnet mit deutlichem Sprung
Der Düsseldorfer Flughafen rechnet in den zwei Wochen Osterferien mit insgesamt 870.000 Fluggästen. Das ist zwar noch nicht ganz das Niveau von 2019 mit 1,2 Millionen, aber eine erhebliche Steigerung gegenüber der Wintersaison 2021/22. «Wir machen einen deutlichen Sprung nach oben. Nicht nur Düsseldorf, sondern die ganze Luftverkehrsbranche zieht deutlich an», erklärt Stefan Bunthoff, Leiter für Flugbetrieb und Infrastruktur beim Düsseldorfer Airport.
«Aber an verschiedenen Tagen, und besonders in den Spitzenzeiten, erreichen wir das Niveau von 2019 auch schon wieder und sind schon teilweise darüber.» An solch starken Tagen werden die Sicherheitschecks schnell zum Nadelöhr. Doch direkt was daran ändern, kann der Flughafen nicht. «Die Sicherheitskontrollen sind in der Hoheit der Bundespolizei, dort hat der Flughafen keine Möglichkeiten einzugreifen», so Bunthoff.
Passagiere brauchen Orientierungshilfe
Aber der Düsseldorfer Flughafen ergreift zwei Maßnahmen, um bei der Koordination zu helfen und lange Schlangen zu vermeiden. «Die Besetzung der Kontrollspuren können wir nach einem Berechnungsmodus mitteilen, und das machen wir. Wir stellen das der Bundespolizei, unserem Partner, dann zur Verfügung, die es in den meisten Fällen auch umsetzen», sagt Bunthoff.
Der Flughafen Düsseldorf verfügt über drei Sicherheitskontrollpunkte. Was vielen Reisenden nicht bewusst ist: Die Terminalteile dahinter sind miteinander verbunden, man kann also auch durch die Kontrolle im B-Bereich gehen, wenn man von einem A-Gate abfliegt. Service-Personal soll den Reisenden alternative Kontrollen zeigen, sobald es sich an einer zu sehr staut. «Wenn uns das gelingt, dann haben wir auch hier in dem Passagierprozess eine deutliche Entspannung».
Düsseldorf bekommt zweiten Sicherheitsdienstleister
Doch auch die Sicherheitskontrollen sollen bald Unterstützung erhalten. Das Beschaffungsamt im Bundesinnenministerium hat eine Ausschreibung für ein zweites Sicherheitsunternehmen zum Betrieb durchgeführt, die am Freitag (1. April) endete. Denn das aktuelle Sicherheitsunternehmen DSW stößt personell an seine Grenzen.
«Das Beschaffungsamt hat eben diese Ausschreibung gemacht, um einen zweiten Sicherheitsdienstleister oben drauf zu packen, um dann die Anforderungen zu erfüllen», erklärt Klaus Kirsch, Bundespolizeidirektor und Inspektionsleiter am Flughafen Düsseldorf. Das Ergebnis davon muss nun erst ausgewertet werden, was eine Weile dauern könnte. Zu den Osterferien ist der zusätzliche Dienstleister noch nicht startklar. «Es wird ganz sicher nicht heute, morgen oder übermorgen passieren. Wenn alles gut läuft, werden wir es im Sommerreiseverkehr spüren.»
Vernünftiges Packen spart Zeit
Für die Osterferien muss das bestehende Unternehmen DSW also erstmal alleine mit der Menge Passagierinnen und Passagiere an den Sicherheitskontrollen klar kommen. Kirsch ist optimistisch. «Diese Firma ist zahlenmäßig auf den Osterferienreiseverkehr vorbereitet worden. Sie wird all ihre Bemühungen tatkräftig umsetzen, um diesen Zahlen Herr zu werden.»
Derweil ruft die Inspektionsleitung der Bundespolizei die Fluggäste zur Vorbereitung auf, um Verlangsamungen zu verhindern. «Es ist so, dass alle Prozesse hier am Flughafen auch davon leben, wie gut vorbereitet ein Reisender ist.» Alle sollten darauf achten, gültige Ausweisdokumente und Bordkarten bereit zu halten. Und darauf, ihr Handgepäck korrekt zu packen, sonst können unnötige Verzögerungen an den Kontrollen entstehen. «Ganz besonders problematisch sind für uns Gepäckstücke, die Flüssigkeiten in sich haben, die nicht ordnungsgemäß verpackt sind.»
In der oben stehenden Bildergalerie erfahren Sie mehr zu den Maßnahmen von Düsseldorf Airport, Eurowings und Bundespolizei.