Meilenkönig
Wie es 2016 mit einem Vielfliegerstatus klappt
Eine der wichtigsten aber oft unterschätzten Entscheidungen ist die Auswahl der richtigen Flugallianz und des Vielfliegerprogramms. Hier sollte man zu Jahresbeginn die Weichen stellen
Vielfliegerin: Zum Jahresanfang planen lohnt sich.
Vielfliegerin: Zum Jahresanfang planen lohnt sich.
Obwohl das Jahr noch recht jung ist, erhalte ich täglich viele Anfragen, wie sie denn jetzt schnell einen Vielfliegerstatus erreichen. Und in der Tat tut man sich einen großen Gefallen, wenn man solche Themen direkt von Jahresanfang an plant. Dann kommt man nicht am Jahresende in die Bredouille, dass einem z. B. noch 60.000 Lufthansa-Miles-&-More-Statusmeilen fehlen und man schnell in der First Class nach Hawaii fliegen muss.
Und vor allem lösen Sie sich von dem Gedanken, dass es immer ein Lufthansa-Vielfliegerstatus sein muss. Denn eines der wichtigsten Konzepte bei Meilenprogrammen ist das Allianzkonzept. So gibt es drei große Flugallianzen: Star Alliance (z. B. Lufthansa, Austrian, Swiss), Oneworld (z. B. British Airways, Air Berlin) und Skyteam (z. B. Air France, KLM). In jeder Allianz gilt, dass jedem Statuslevel im Meilenprogramm einer einzelnen Airline ein Statuslevel auf Allianzebene zugeordnet ist. So entspricht der beliebte Lufthansa-Status Senator z. B. auf Allianzebene Star Alliance Gold.
Auf Star Alliance und Oneworld fokussieren
Mit diesem Allianzstatus sind fest definierte Vorteile wie Check-in am Business- und First-Class-Schalter, 20 Kilo zusätzliches Freigepäck, kostenloser Loungezugang zu zweit u.v.m. verbunden, die Sie auf Flügen mit allen Star-Alliance-Partnern genießen können. Daraus ergibt sich, dass es nicht ganz so wichtig ist, bei welcher Airline Sie in einer Allianz einen Topstatus haben, sondern die wichtigsten Fragen sind vielmehr: In welcher Flugallianz führen Sie die meisten Flüge durch und bei welcher Airline innerhalb einer Flugallianz lässt sich der Status basierend auf Ihrem Flugprofil am einfachsten erreichen.
Generell ist meine Empfehlung immer, sich in erster Linie auf Star Alliance und Oneworld zu fokussieren. Es macht für Leute, die häufiger reisen, auch durchaus Sinn, in zwei Flugallianzen einen Status zu haben. In der Star Alliance wäre erste Wahl Lufthansas Miles & More. Doch wem die Qualifikationshürden hier zu hoch sind, kann auch auf Programme wie z. B. Miles & Bonus der griechischen Airline Aegean ausweichen. Dort werden für Star Alliance Gold je nach Gestaltung nur zwischen 36.000 und 72.000 statt bei Lufthansa 100.000 Meilen benötigt.
Auf die Buchungsklasse achten
Doch das Wichtigste ist, dass Sie bei all Ihren geplanten Flügen auf die Buchungsklasse achten. Das ist ein Buchstabe, der Ihren Flug indirekt in bestimmte Preiskategorien einordnet und maßgeblich für die Meilenvergabe ist. Wenn Sie die Buchungsklasse kennen, können Sie auf der Webseite des jeweiligen Meilenprogramms Ihrer Wahl nachsehen, was Sie für diese Buchungsklasse bei der den Flug ausführenden Airline erhalten würden.
In Oneworld empfiehlt sich insbesondere das British-Airways-Executive-Club-Programm. Denn es gibt kaum ein Vielfliegerprogramm, bei dem man einfacher einen hohen Vielfliegerstatus erreichen kann. Als Bonus kommt hinzu, dass man ein Familienkonto einrichten kann. Für die Statusmeilen bzw. –punkte zwar irrelevant, doch alle Prämienmeilen, bei British Airways Avios genannt, die Sie als Familie sammeln, werden auf einem Meilenkonto zusammen gefasst, so dass Sie schneller zu einem Freiflug gelangen.
Bereits in Europa punkten
Ebenfalls höchst attraktiv ist airberlin topbonus. Zum einen gibt es, wenn man sich auskennt, unglaublich günstige Möglichkeiten, bereits in Europa sehr viele Statusmeilen einzufliegen und zudem gibt es im Rahmen der Air-Berlin-Visa-Card Plus die einmalige Chance, für jeden ausgegebenen Euro nicht nur eine Prämienmeile, sondern auch eine Statusmeile zu erhalten. Das macht den Statuserwerb und –erhalt um einiges leichter.
Wenn die Entscheidung doch auf das Skyteam fallen sollte, dann bietet sich in erster Linie das Programm Flying Blue von Air France-KLM an. Manch einer mag auch auf das Alitalia-Programm schauen, denn dort gibt es auf Flügen in Premium Economy und Business Class besonders hohe Meilengutschriften.
Fazit: Der Jahresanfang ist die ideale Gelegenheit, die Weichen für einen Vielfliegerstatus richtig zu stellen. Die erste Entscheidung ist die für die richtigen Vielfliegerprogramme. Hier sollte man insbesondere das Allianzkonzept beachten.
Alexander Koenig ist freier Kolumnist von aeroTELEGRAPH. Er ist Gründer und Geschäftsführer der Vielfliegerberatung First Class & More. Seit vielen Jahren berät er seine Kunden insbesondere zum Thema optimale Ausnutzung von Meilenprogrammen, um damit den gewünschten Vielfliegerstatus und Freiflüge in Business und First Class zu erhalten. In seinem First Class & More Blog und auf seiner Facebook-Seite stellt er täglich die besten exklusiven Flug-, Hotel- und Meilen-Deals zusammen. Die Meinung der freien Kolumnisten muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen.