Letzte Aktualisierung: um 17:59 Uhr

Konsolidierung in den USA

Wie aus 25 Airlines drei wurden

Kaum zu glauben, aber einst galt in der Luftfahrt der USA Planwirtschaft. Deren Ende führte zur Pleite Dutzender Airlines - und ließ drei Marken am Ende groß rauskommen.

Wer schnappt sich Spirit? Eigentlich hatte Frontier zuerst um die Konkurrentin gebuhlt. Dann zeiget auch Jetblue Interesse. Doch die gelbe Billigairline zeigte der neuen Interessentin wiederholt die kalte Schulter. Wie es ausgehen wird, ist derzeit noch völlig unklar.

Wer auch immer den Zuschlag erhält, das Ziel ist klar: Es soll eine neue, schlagkräftige Konkurrentin für die Big Four entstehen. Hinter American, Delta, Southwest und United wäre sie die neue Nummer fünf in den Vereinigten Staaten.

American versammelt die meisten unter sich

Es wäre ein weiterer Schritt der Konsolidierung, die in den USA bereits seit den 70er-Jahren voranschreitet. Wie stark sich die Airlinelandschaft verändert hat, zeigt allein ein Blick auf die drei großen Traditionsanbieterinnen, Delta, American und United: Die drei Airlines sind das, was von einst 25 Fluggesellschaften übrig blieb.

Am meisten Fluggesellschaften versammeln sich unter der heutigen American Airlines. Zwölf Marken wurden inzwischen eine. TWA, Eastern Air Lines, Mohawk Airlines, U.S. Airways, American West, Ozark, Air California, Piedmont, Reno, Pacific Southwest und Trump Shuttle sind inzwischen in der Fluglinie aufgegangen.

Größte Airline der Welt entstand

Southern Airways, North Central Airlines, Northwest Airlines, Western Airlines, Northeast Airlines gingen in Delta auf. Und in United sind Continental, People Express, Texas International Airlines und New York Airways enthalten. Von Pan Am und National erhielten sowohl United als auch Delta Teile.

Der letzte Schritt dieser massiven Konsolidierung geschah mit der Fusion von American Airlines und U.S. Airways im Jahr 2013, durch die die größte Fluggesellschaft der Welt entstand. Zuvor waren bereits United und Continental fusioniert.

Planwirtschaft beendet

Der Grund für diese massive Konsolidierung liegt allerdings Jahre zurück: Der Airline Deregulation Act aus dem Jahr 1978. Die Regierung unter Präsident Jimmy Carter beschloss, die Luftfahrt im Land zu deregulieren und beendete damit die Zeit der Zentralverwaltungswirtschaft. Denn tatsächlich hatte bis dahin das Zivilluftfahrtsamt Federal Civil Aeronautics Board CAB die Hoheit über Preissetzung und Routen.

Die Behörde hatte dafür zu sorgen, dass alle Regionen des Landes gut bedient und die USA gut an die Welt angebunden waren. Doch die Bearbeitungsfristen für neue Routen dauerten teils ewig lang – und manchmal kam das Ganze dann doch nicht zustande. Ein Beispiel: World Airways hatte 1967 beantragt, günstige Flüge zwischen New York und Los Angeles durchzuführen. Das Civil Aeronautics Board ließ sich sechs Jahre Zeit mit der Bearbeitung, nur um den Antrag dann abzulehnen. Er sei veraltet.

Mehr als 100 Pleiten

Der Deregulierungsakt setzte dem ein Ende. Allerdings wurden dadurch auch Dutzende Airlines in den folgenden Jahrzehnten unrentabel. Insgesamt mehr als 100 Airlines wurden in der Folge insolvent oder wurden übernommen.