Abstimmung
Wer hat 2024 alle überflügelt?
Und einmal mehr waren in der Luftfahrtbranche die Menschen gefordert, die sie prägen. Wir ehren die, die Besonderes leisteten. Sie können mit wählen.
Geopolitische Spannungen, Lieferkettenprobleme, schwierige Wetterlagen, Kapazitätsprobleme – es scheint, als sei das die neue Normalität in der Luftfahrt. Wer in der Branche arbeitet, braucht eine dicke Haut. Was hilft, ist das Kerosin im Blut und die Leidenschaft für den Job.
So gelang es denn auch 2024 Frauen und Männern in der Branche, Besonderes zu leisten. aeroTELEGRAPH wählt jährlich die Überflieger:innen des Jahres. Und auch Sie können dabei mitmachen. Ihre Stimme geht in Gesamtwertung neben der unserer Jury ein.
Pieter Elbers, Indigo
2022 verließ Pieter Elbers KLM. Er war bei der Air-France-Schwester über Jahre unglaublich beliebt bei den Mitarbeitenden. So beliebt, dass sie sich einst sogar gegen den Willen der Konzernleitung von Air France-KLM durchsetzten, das er auf seiner Position bleiben konnte. Am Ende ging er doch – und zwar an einen ganz anderen Ort. Seit über zwei Jahren steht Elbers an der Spitze von Indigo in Indien. Die führt er mit Erfolg und stellt derzeit die Weichen, die Billigairline auch auf die Langstrecke zu bringen. In einem komplizierten und bürokratischen Umfeld wie Indien alles andere als einfach.
Thomas Hoff Andersen, BER, bald Flughafen München
Mittlerweile haben die meisten sich damit abgefunden: Der Flughafen Tegel ist Geschichte und der BER ist der deutsche Hauptstadtflughafen. Dabei war der Start des Berlin Brandenburg Airport alles andere als entspannt. Die Voraussetzungen und Einschränkungen, mit denen der Hauptstadtflughafen von Beginn an konfrontiert war, erforderten Kreativität und Innovationskraft. Ein Riesen-Drehkreuz wie Frankfurt wird er nicht. Dennoch schaffte der BER es immer wieder, Maßstäbe zu setzen – etwa mit der Innovation eines Buchungssystems für die Sicherheitskontrolle. Das haben auch die großen Konkurrenten inzwischen kopiert – und haben damit Erfolg. Verantwortlich dafür war wesentlich Operativchef Thomas Hoff Andersen. Der Flughafen verliert den Manager allerdings jetzt in Richtung einer größeren Konkurrentin. Er wechselt im neuen Jahr zum Flughafen München, ebenfalls als Operativchef. Dort soll er dafür sorgen, dass der bayerische Flughafen nach einem etwas chaotischen Jahr wieder in eine stabilere Phase gelangt.
Antonoaldo Neves, Etihad Airways
Die Hunter-Strategie kostete Etihad enorm viel Geld. Nachdem sich die Golfairline bei immer neuen Fluglinien weltweit beteiligt hatte, ging ihr da Geld aus. Es folgte der Schrumpfkurs und es wurde ruhig um sie. Seit 2022 ist Antonoaldo Neves für eine weitere Neuausrichtung verantwortlich, bei der wieder organisches Wachstum angesagt ist. Und er hat mit seiner Strategie Erfolg. Etihad baut aus, modernisiert Marke und Flotte und hat sich erfolgreich rehabilitiert.
Kelly Ortberg, Boeing
Es war ein Job, um den man sich nicht gerissen hat. Nach Jahren von Managementfehlern und Skandalen übernahm Kelly Ortberg dieses Jahr an der Spitze von Boeing. Er ist erst ein paar Monate lang im Amt, hat aber schon klargemacht: Es erfolgt ein Kurswechsel. Direkt zu Beginn folgten klare Ansagen – und ein hartes Sparprogramm, das auch vor Top-Positionen nicht Halt machte. Zudem setzt Ortberg durch, dass das Top-Management wieder näher am operativen Geschäft in den Fabriken ist. Zumindest sind das die richtigen Schritte, um das Vertrauen in den Konzern wiederzugewinnen.
Dorothea von Boxberg, Brussels Airlines
Als sechste Person in rund fünf Jahren übernahm Dorothea von Boxberg am 15. April 2023 als Chefin von Brussels Airlines. Nach derart vielen Chef:innenwechseln galt es, Stabilität ins Geschäft zu bringen. Angesichts der schwierigen Lage in der Branche ist das aktuell alles andere als einfach. Doch ein bisschen Ruhe herrscht definitiv in Brüssel. Und die Lufthansa-Tochter wirkt nach Jahren, in denen sie da Sorgenkind war, stabil. Auch im dritten Quartal 2024 resultierte ein Gewinn – sogar ein Rekordgewinn. Zudem wächst die Fluggesellschaft stärker als angenommen und bekommt von Mutter Lufthansa Group immer wieder zusätzliche Flugzeuge zugewiesen.
Alexis von Hoensbroech, Westjet
Seit Februar 2022 steht Ex-Austrian-Airlines-Chef Alexis von Hoensbroech an der Spitze von Westjet. Der Start war direkt nach der Pandemie alles andere als einfach. der Manager musste Mitarbeitende zur Rückkehr bewegen und die Motivation hochhalten. Inzwischen ist Stabilität eingekehrt und Westjet wächst – im vergangenen Jahr rund acht Prozent. Gleichzeitig räumt von Hoensbroech die Airlinegruppe auf und integrierte nach und nach die verschiedenen Marken unter das Label Westjet – zuletzt folgt Sunwing. So wird die Fluggesellschaft ein kanadischer Airlineriese mit über 200 Flugzeugen.
Die Wahl
Und nun sind Sie an der Reihe, wählen Sie mit. Sie können bis zum 7. Januar 2022 Ihre Stimme maximal zwei Persönlichkeiten geben: