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Abstimmung

Wer hat 2023 alle überflügelt?

2023 war in der Luftfahrt ein Jahr der Gegensätze. Und einmal mehr waren die Menschen gefordert, die sie prägen. Wir ehren die, die Besonderes leisteten. Und Sie können mit wählen.

Das Luftfahrtjahr war geprägt von Gegensätzen. Hoher Kerosinpreis und Rekordgewinne. Riesen-Flugzeugbestellungen und massive Lieferprobleme. Flottenerneuerung und Probleme mit neuen Triebwerken. Doch dass die Branche stark von Aufs und Abs geprägt ist, wurde bereits in den letzten Jahren klar.

Es gelang auch 2023 Frauen und Männern in der Branche, Besonderes zu leisten. aeroTELEGRAPH wählt jährlich die Überflieger:innen des Jahres. Und auch Sie können dabei mitmachen. Ihre Stimme geht in Gesamtwertung neben der unserer Jury ein.

Hier die Nominierten:

Jens Bischof, Chef von Eurowings: «Diesen Airline-Chefs vermiest Corona den Start» – so titelte aeroTELEGRAPH im März 2020. Einer davon war Jens Bischof, der von Sun Express zu Eurowings gewechselt hatte. Seine erste Amtshandlung, wie er kürzlich Journalistinnen und Journalisten bei einer Presseveranstaltung verriet: Die Strategieabteilung abschaffen, denn Eurowings war im Überlebensmodus. Drei Jahre und neun Monate später sieht es ganz anders aus. Die Airline hat den Turnaround geschafft und erwartet auch fürs nächste Jahr schwarze Zahlen. Neue Ziele und neue Flugzeuge sollen Wachstum herbeiführen. Und auch bei der Pünktlichkeit schnitt Eurowings zuletzt als beste Airline weltweit ab. Kein Wunder also, dass es auch die Strategie-Abteilung inzwischen wieder gibt.

Dorothea von Boxberg, Chefin von Brussels Airlines: Als sechste Person in rund fünf Jahren übernahm Dorothea von Boxberg am 15. April als Chefin von Brussels Airlines. Zuvor hatte nach dem Abtritt von Peter Gerber in Richtung Condor Christina Förster die Airline kommissarisch geleitet. In so turbulenten Zeiten das Ruder zu übernehmen, ist an sich schon herausfordernd. Doch von Boxberg konnte schon bald positive Nachrichten verkünden: Brussels Airlines verzeichnete im dritten Quartal des Jahres einen Rekordgewinn. Das gelang aufgrund des starken Sommers zwar auch vielen anderen Airlines. Doch dass es wohl auch im Gesamtjahr beim ewigen Sorgenkind in der Lufthansa-Gruppe erstmals für schwarze Zahlen reicht, ist schon etwas Besonderes.

Martin Gauss, Chef von Air Baltic: Einst stand Air Baltic vor der Pleite. Damit ist es längst vorbei. Inzwischen fliegt die Airline profitabel. Seit 2011 führt Martin Gauss ihre Geschicke. Und das mit Erfolg. Unterwegs ist sie mit einer Einheitsflotte von Airbus A220, die auch im Wet-Lease für Lufthansas Vorzeige-Tochter Swiss fliegen. Bei der Airline aus Lettland stehen die Zeichen auf Wachstum. 44 Airbus A220 sind bereits für sie im Einsatz, 50 waren bestellt – bis die Airline im November bekannt gab, 30 weitere zu kaufen. Zudem sicherte sich Air Baltic Optionen für 20 weitere Flugzeuge. Im Jahr 2024 soll sich dann zeigen, ob man das am Aktienmarkt auch alles so positiv sieht: Die gar nicht mehr so kleine Fluggesellschaft plant ihren Börsengang.

Stephanie Pope, Operativchefin von Boeing: Glaubt man dem Geraune in der Branche, war es mehr als nur eine Beförderung. Stephanie Pope übernimmt per 1. Januar 2024 als operative Chefin bei Boeing. Seit April 2022 ist sie bereits Chefin von Boeing Global Services, zuvor war sie Finanzchefin von Boeing Commercial Airplanes. Ihre Beförderung, so munkelt man, könnte heißen, dass sie auf David Calhoun als Konzernchefin folgen dürfte. Das bedeutet, sie hat mit ihrer bisherigen Arbeit mehr als überzeugt.

Christian Scherer, Verkaufschef von Airbus: Airbus-Konzernchef Guillaume Faury gibt 2024 die Führung der wichtigsten Sparte des Unternehmens ab. Er will sich dann auf die «Steuerung von Airbus in einem komplexen und sich schnell entwickelnden globalen Umfeld» konzentrieren. Die Sparte Zivilflugzeuge steht für 70 Prozent des Umsatzes. Und ihre Leitung übernimmt Christian Scherer, der bereits seit 2018 dort Verkaufschef ist. Überrascht hat das wenige, denn der Deutsche hat in der Branche einen guten Ruf, war in den vergangenen Jahren sehr präsent – und zurrte dieses Jahr einige signifikante Deals fest.

Campbell Wilson, Chef von Air India: Die einst stolze Fluggesellschaft hatte zuletzt nicht nur finanziell zu kämpfen. Auch der Ruf von Air India hatte in den vergangenen Jahrzehnten massiv gelitten. Neue und moderne Konkurrenten liefen der Naitonalairline den Rang ab. Dann übernahm der Mischkonzern Tata Sons die Airline. Und jetzt wird alles umgekrempelt. Dafür zuständig ist Campbell Wilson. Der Neuseeländer kam von Scoot zu Air India. Und hat inzwischen nicht nur die Erneuerung des kompletten Markenauftritts vorangetrieben, sondern arbeitet auch an der Flottenmodernisierung.  Dabei gab die Airline auch die Flugzeugbestellung des Jahres auf. Insgesamt 470 neue Passagierjets bestellte Air India bei Airbus und Boeing. 

Die Wahl

Und nun sind Sie an der Reihe, wählen Sie mit. Sie können bis zum 7. Januar 2022 Ihre Stimme maximal zwei Persönlichkeiten geben: