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Was tun Flugsicherheitsbegleiter?

Wenn der Backpacker eigentlich Sky Marshal ist

Spanien führt spezialisierte Sicherheitskräfte in Flugzeugen ein. Wer den Job machen will, muss einiges an Qualifikationen mitbringen. Doch was machen Sky Marshals überhaupt?

Erkennen kann man sie nicht. Es kann der Backpacker mit Hippieklamotten sein, die Businessfrau im Kostüm oder der Herr im Hawaiihemd. Sky Marshals dürfen im Flugzeug nicht auffallen. Denn genau dadurch tragen sie wesentlich zur Flugsicherheit bei.

Bislang hatte Spanien noch keine eigenen Flugsicherheitsbegleiter, wie die Sky Marshals zum Beispiel in Deutschland heißen. Doch im Rahmen des Prümer Vertrags zwischen 13 EU-Staaten konnten sie auf Beamtinnen und Beamten anderer Länder zurückgreifen, wenn das nötig wurde. Der Vertrag von  2005 regelt die grenzübergreifende Zusammenarbeit der Länder zum Zweck der Verhinderung und Verfolgung von Straftaten.

Auch Spanien bekommt Sky Marshals

Jetzt führt auch Spanien eigene Sicherheitskräfte auf Flügen ein. Die die Guardia Civil gibt bekannt, dass die neue Einheit Unesev bereits mehrere Flüge durchgeführt hat. Sie setzt ab sofort «ihre gesamten Fähigkeiten in unserem Land in spanischen Flugzeugen ein, sowohl bei Inlands- als auch bei Auslandsflügen, um im Falle von Bedrohungen polizeiliche Hilfe zu leisten.»

Auf allen Flügen werden die Sicherheitskräfte nicht zum Einsatz kommen. Das ist auch in Deutschland nicht der Fall, wo es seit 2002 eine Einheit der Bundespolizei gibt. Sie ist in Frankfurt stationiert. Die Sky Marshals fliegen auf Strecken mit, bei denen die Behörden ein erhöhtes Risiko ausgemacht haben.

Absprachen mit Behörden und Crew

Zwar verläuft die große Mehrheit der Flüge unauffällig, doch «kühle Professionalität und absolute Wachsamkeit» seien immer gefragt. Dies schreibt eine Flugsicherheitsbegleiterin in einem Artikel für die Personalzeitschrift Bundespolizei Kompakt. Hauptauftrag der Sky Marshals oder eben Flugsicherheitsbegleiter ist die Verhinderung von Flugzeugentführungen und die Bekämpfung von Terrorismus im Flugzeug.

Vor dem Flug sprechen sich die Sky Marshals immer mit den örtlichen Polizeibehörden sowie auch mit der Crew ab, schreibt sie weiter. An Bord gilt es dann, genau zu beobachten. Und sich zurückzuhalten. «Möchtegern-Rambos sind bei uns fehl am Platz», schreibt die Flugsicherheitsbegleiterin. Man arbeite immer als Team und müsse so funktionieren.

Großes Wissen und Fingerspitzengefühl

Trainiert werden sie Spezialkräfte in Nahkampf, Selbstverteidigung, erster Hilfe – und sie müssen auch auf engem Raum mit Schusswaffen umgehen können. Auch ein umfassendes Wissen über die Luftfahrtumgebung ist wichtig, schreibt die Guardia Civil.

«Eine falsche Beurteilung von scheinbar auffälligen Verhaltensweisen kann schnell zu einer ungeahnten Kettenreaktion führen», so die Polizistin. Für die Beurteilung von Risiken brauche es Fingerspitzengefühl – und ein großes Wissen. «An Bord von Flugzeugen treffen sich Menschen der unterschiedlichsten Kulturkreise, und ohne solide Grundkenntnisse über deren Gepflogenheiten und Traditionen ist es fast unmöglich, mögliche Verdächtige unter ihnen bereits vorher zu erkennen.»