Letzte Aktualisierung: um 20:54 Uhr

Anapa in Russland

Wegen Raketengefahr gesperrter Flughafen bietet imaginäre Flüge an

Der russische Flughafen Anapa liegt in einem von Raketen überflogenen Gebiet. Seit dem Start der russischen Invasion ist er geschlossen. Jetzt will er für eine ungewöhnliche Aktion die Türen öffnen.

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Während der Covid-19-Pandemie ließen sich Airlines und Flughäfen einiges einfallen, um Reisehungrigen das Fern- und Flugweh zumindest ein bisschen zu nehmen. Es gab Rundflüge, Speed-Dating-Flüge, und sogar Pseudo-Flüge, bei denen man nicht einmal abhob, sondern einfach am Boden in einem Flugzeug speiste. So bot etwa Singapore Airlines Abendessen im Airbus A380 an.

In Russland ließ sich jetzt ein Flughafen davon inspirieren. Doch der Grund ist makaber. Weil infolge der Invasion Russlands in der Ukraine Raketen so fliegen, dass Starts und Landungen am Flughafen Anapa nicht möglich sind, finden dort seit dem 24. Februar keine Flüge mehr statt. Die Stadt liegt am Schwarzen Meer, 250 Kilometer östlich der Krim.

«Ich will fliegen»

Wie das Portal Kubanskie Novosti berichtet, verkauft der Airport Tickets für Flüge, die nicht stattfinden. Die Veranstaltung vom 30. Oktober wurde als Ich-will-fliegen-Ausflug für diejenigen vermarktet, die das Fliegen vermissen.

Für 1500 Rubel (rund 25 Euro) durften die Pseudopassagiere einchecken, durch die Sicherheitskontrolle, zum Gate und dann auch das Flugzeug besichtigen. Abgehoben ist es allerdings nicht. Dafür gab es offenbar Essen und Cockpit-Besichtigungen. Auch eine Wasserfontäne der Flughafenfeuerwehr soll es geben.

Unter der Flugbahn von russischen Raketen

Welche Fluggesellschaft ihr Flugzeug zur Verfügung stellte, ist nicht bekannt. Die Stadt Anapa mit rund 60.000 Einwohnern liegt unter der Flugbahn von Raketen, die Russland aus dem Asowschen Meer, einem Nebenmeer des Schwarzen Meers, abfeuert. Der Flughafen wurde früher von allen großen russischen Fluglinie bedient.