Kontrolliertes Duplikat
Was Eurowings Discover und Airbus Transport gemeinsam haben
Der neue Langstrecken-Ferienflieger von Lufthansa startet mit dem Iata-Code 4Y. Den verwendet bereits eine andere europäische Fluggesellschaft. Warum das möglich ist.
Eurowings Discover: Bald mit dem Code 4Y unterwegs.
Eurowings Discover: Bald mit dem Code 4Y unterwegs.
Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit ist es soweit: Diesen Sommer wird Eurowings Discover mit vier Airbus A330 starten. Passagiere des neuen Langstrecken-Ferienfliegers von Lufthansa werden auf ihrer Buchung eine Flugnummer finden, die mit 4Y beginnt. Das ist gleich doppelt interessant.
Der Iata-Code von Eurowings Discover klingt nicht nur ähnlich wie der obsolet gewordene Germanwings-Code 4U. Er wird auch bereits von einer anderen Fluglinie verwendet. Airbus Transport International ist mit 4Y unterwegs. Sie ist die Frachtairline des Flugzeugbauers, die mit ihren Belugas größtenteils Flugzeugteile durch Europa fliegt.
Ein Sternchen macht den Unterschied
Bei 4Y handelt es sich um ein sogenanntes kontrolliertes Duplikat (Englisch: Controlled duplicate). Die Iata vergibt sie manchmal, weil sie mit den zweistelligen Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen begrenzt ist. Weniger als 1200 verschiedene Codes sind möglich. In Dokumenten der Organisation wird einem doppelt verwendeten Code deshalb auch ein Sternchen beigefügt.
Voraussetzung ist jedoch, dass sich die beiden Fluggesellschaften nicht in die Quere kommen, also etwa gleiche Strecken bedienen. «Da es sich bei Airbus Transport International um einen Charteranbieter und bei Eurowings Discover um einen Linienanbieter handelt, besteht keine Überschneidung», erklärt eine Sprecherin von Eurowings Discover.
Viele Beispiele
Beispiel dafür gibt es viele. So teilen sich die britische Frachtairline Coyne Airways und die südkoreanische Billigairline Jeju Air den Iata-Code 7C. Auch der kenianische Charteranbieter Seven Four Eight Air Services und Hi Sky Europe haben ein Code-Duplikat (4H), genauso die kanadische Regionalairline Pascan Aviation und die spanische Charterairline Privilege Style (P6).