Letzte Aktualisierung: um 10:25 Uhr

Abgezogener Billigflieger

Was eine Boeing 737 von Ryanair in Düsseldorf machte

Im Herbst 2020 zog Ryanair sich vom Flughafen Düsseldorf zurück. Nun war dennoch eine Boeing 737 des Billigfliegers dort zu Gast. Warum?

Buchen Sie hier Ihre Lounge

«Uns fehlen in Düsseldorf im Vergleich zu früher eine Flybe, eine Easyjet oder eine Ryanair, die mit Lauda hier war vor der Pandemie.» Das sagte Düsseldorfs Flughafenchef Lars Redeligx vor einem Jahr im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. Am Donnerstag (7. November) konnte er nun die Rückkehr einer dieser Wunschairlines verkünden: Easyjet wird im Sommerflugplan 2025 wieder ab dem größten Flughafen Nordrhein-Westfalens starten.

Während der Airport und Easyjet gerade bei einer Pressekonferenz die neuen Flüge nach London, Nizza und Edinburgh ankündigten, befand sich in unmittelbarer Nähe auch eine Boeing 737 der irischen Gruppe am Flughafen Düsseldorf. Doch was machte das Flugzeug, das mit dem Kennzeichen SP-RSN für die polnische Ryanair-Tochter Buzz unterwegs ist, dort? Der Konzern fliegt lediglich nach «Düsseldorf Weeze», wie er den 65 Kilometern entfernten Airport Niederrhein in Weeze nennt, aber nicht ins echte Düsseldorf.

Champions-League-Team an Bord

Die SP-RSN war am 6. November von Rzeszow nach Katowice geflogen und am Morgen des 7. November dann von Katowice nach Düsseldorf. Am Mittag hob die Boeing 737 dann wieder Richtung Rzeszow ab. Der Grund: An Bord befand sich die Mannschaft des Fußballclubs Shakhtar Donetsk aus der Ukraine, die ihre Champions-League-Heimspiele in der Arena auf Schalke austrägt.

Sie flog mit dem gecharterten Ryanair-Jet zurück nach Rzeszow, nachdem sie am Vorabend 2:1 gegen die Young Boys Bern gewonnen hatte. Am Montag hatte der Hinflug stattgefunden, ebenfalls mit einem gecharterten Ryanair-Jet. Die Boeing 738 mit der Kennung SP-RKM flog das Team von Rzeszow nach Düsseldorf.

Ryanair schloss Lauda-Basis 2020

Die Ryanair-Gruppe hatte im Oktober 2020 die Düsseldorfer Basis ihrer Tochter Lauda geschlossen, welche sich damit ganz aus Deutschland zurückzog. Der Billigflugkonzern nannte damals zu hohe Flughafengebühren in Düsseldorf, zu hohe Luftverkehrsabgaben in Deutschland und die Staatshilfen für Lufthansa als Grund für den Abzug.