Letzte Aktualisierung: um 20:53 Uhr

Lieferketten

Was Airbus derzeit beim A350 und beim A330 Neo fehlt

Der europäische Flugzeugbauer klagt über Probleme mit den Lieferketten. Bei den Langstreckenjets A350 und A330 Neo wird Airbus zu fehlenden Teilen nun konkret.

«98 Prozent unserer Zulieferer liefern pünktlich», stellt Christian Scherer klar. Das Problem sei aber, dass es sich bei den anderen 2 Prozent nicht etwa um kleine Hersteller von Schrauben und Muttern handle, sagte der Chef von Airbus’ Zivilflugzeugsparte am Sonntagabend (21. Juli) vor Beginn der Farnborough Airshow 2024.

Vielmehr seien es große und komplexe Flugzeugteile, die aktuell für Verzögerungen sorgten, so Scherer im Pressegespräch. Bei den Kurz- und Mittelstreckenjets seien dies derzeit bekanntlich die Triebwerke. Probleme gibt es aber auch bei Langstreckenflugzeugen. «Die Kabinenausstattung ist einer der Engpässe in einigen Kundenprogrammen», sagte der Manager, als es um die Verspätungen der ersten Airbus A350 für Emirates ging.

Fahrwerke für Airbus A330 Neo

Die Ausstattung der Kabine sei aber keineswegs der einzige Engpass. «Ein weiterer Problembereich sind die Fahrwerke», erklärte Scherer und verwies auf Airbus’ «anderes Großraumflugzeug-Programm». Damit ist der Airbus A330 Neo gemeint.

Der Airbus-Zivilflugzeugchef sagte, dass es sich bei all diesen Problemen um große Zulieferer handle, von denen man eigentlich erwarten könnte, «dass sie die Mittel haben, diese Knoten zu lösen». Die Namen der Unternehmen nannte Scherer nicht.

770 statt 800 Auslieferungen

Aus Branchenkreisen heißt es allerdings, dass es sowohl bei der A350-Kabinenausstattung als auch bei den A330-Neo-Fahrwerken um den französische Konzern Safran gebe. Der hatte zuletzt mit Streiks von Angestellten in Kanada zu kämpfen.

Airbus hatte im Juni bekannt gegeben, dieses Jahr aufgrund von «anhaltenden spezifischen Lieferkettenproblemen» das Ziel von 800 Auslieferungen zu verfehlen. Nun beabsichtige man, «2024 rund 770 Verkehrsflugzeuge auszuliefern», so der Konzern.