Zu hohe Investitionen
Warum Easyjet Hamburg Tschüss sagt
Die britische Billigairline baut in Hamburg ab - und in Berlin Schönefeld aus. Chefin Carolyn McCall erklärt die Logik hinter dem Schritt und blickt nach Tegel.
Airbus A320 von Easyjet: Die Billigairline setzt weiter auf Deutschland – aber nur punktuell.
Airbus A320 von Easyjet: Die Billigairline setzt weiter auf Deutschland – aber nur punktuell.
Tallinn und Luxemburg – Easyjet wird im Winterflugplan neu von Berlin aus in die beiden kleinen europäischen Hauptstädte fliegen. Mit den zwei neuen Strecken steigt das Angebot der britischen Billigairline an ihrer ältesten deutschen Basis auf 51 Destinationen. Seit 13 Jahren ist Easyjet in Schönefeld aktiv und dort inzwischen mit einem Marktanteil von über 38 Prozent knapp hinter Ryanair mit 40 Prozent die Nummer zwei.
Während Easyjet in Berlin ausbaut, legt die Fluglinie in Hamburg den Rückwärtsgang ein. Wie vor einigen Wochen bekannt wurde, wird die Basis in der Hansestadt geschlossen, das Angebot um 70 Prozent reduziert. «Wir sind in Hamburg nur Nummer vier. Um an die Spitze zu kommen, müssten wir sechs weitere Flieger dort stationieren», sagt Vorstandsvorsitzende Carolyn McCall im Gespräch. «Das wäre ein hohes Risiko. Zudem würde es recht lange gehen, bis wir die von uns angestrebten Renditen in Hamburg einfliegen könnten.»
Und was ist mit Tegel?
Es habe darum einfach keinen Sinn gemacht, an Hamburg festzuhalten, so McCall. Lieber wolle man dort ausbauen, wo man bereits Nummer eins oder zwei sei. Zudem gebe es durch die Krise bei Alitalia und dem Abbau bei Flybe gerade viele Chancen in Italien und Großbritannien. Man wolle lieber die nutzen.
Auch in Deutschland sieht sie noch weitere Möglichkeiten. «Wir müssen ganz genau schauen, wie es mit Tegel weitergeht», so die Managerin.