Große Pläne
Warum der Flughafen Salzburg ein neues Terminal baut
Nach der Sanierung der Landebahn steht mit dem Bau eines neuen Terminals ein neues Megaprojekt am Flughafen Salzburg an. Geschäftsführerin Bettina Ganghofer erklärt die Pläne.
So kommt der Flughafen Salzburg daher.
Und so soll das neue Terminal dereinst aussehen.
Es wirkt moderner und bietet viel mehr Komfort.
Eurowings ist heute der Heimatanbieter in Salzburg.
So kommt der Flughafen Salzburg daher.
Und so soll das neue Terminal dereinst aussehen.
Es wirkt moderner und bietet viel mehr Komfort.
Eurowings ist heute der Heimatanbieter in Salzburg.
Es geht aufwärts. Im vergangenen Jahr zählte der Flughafen Salzburg 1,6 Millionen Passagiere, ein Plus von 31,4 Prozent zum Vorjahr. Er liegt damit aber immer noch rund zehn Prozent unter den Werten von vor der Pandemie. Wie 2024 wird, das weiß selbst Geschäftsführerin Bettina Ganghofer nicht wirklich.
«Wie hoch die Jahreszahlen ausfallen werden, liegt auch an der Nachfrage in der bevorstehenden Sommersaison, sowie an einer möglichen Ausweitung der Fluganbindungen bis in den Herbst hinein», sagt Ganghofer im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. Im vergangenen Winter habe man auch stärkere Passagierzahlen erwartet. «Doch die Berichterstattung in unseren Zielmärkten über die unbefriedigende Schneelage, wirkte sich negativ aus».
Stagnation in Deutschland spürbar
Ganghofer sieht Salzburg mit seinem Angebot an Fluglinien und Zielen gut aufgestellt. Es fehle aber noch an Frequenzen, erklärt sie. «Leider ist auch das Business-Segment immer noch nicht so gut aufgestellt wie vor der Krise. Es spiegelt sich hier der deutsche Markt mit seiner stagnierenden Nachfrage.»
Die Nähe zu Bayern war immer ein Vorteil. Sie zog zahlreiche Passagiere aus dem benachbarten Deutschland an. Rund 30 Prozent der Reisenden kommen aus dem südlichen Bundesland. Die Geschäftsreisedestination Köln sei angesichts der gedrückten Stimmung in Deutschland aber inzwischen «nicht mehr so stark nachgefragt» wie früher, so die Chefin des zweitgrößten österreichischen Flughafens. Touristische Ziele wie Hamburg und Berlin hingegen funktionierten «hervorragend».
Großes Potenzial in Südosteuropa
Lufthansa-Group-Tochter Eurowings mit ihren drei in Salzburg stationierten Airbus-Jets ist nach dem Wegfall von Austrian Airlines zum neuen Heimatanbieter geworden.. «Die Passagiere von Lufthansa und Eurowings zusammen machen inzwischen die Hälfte unseres gesamten Passagieraufkommens aus», erzählt Ganghofer.
Für neuen Schub sorgen auch andere Billigfluglinien. Nach einer längeren pandemiebedingten Unterbrechung hatte Wizz Air im Februar wieder mit Flügen nach Salzburg begonnen. Sie fliegt Skopje und Bukarest an. «Ich freue mich riesig. Das sind Destinationen, die großes Potenzial haben», so Ganghofer. Es gebe eine große Diaspora in Bayern und Salzburg. Deshalb sieht sie auch noch weiteres Potenzial.
Traurig wegen fehlender Wien-Verbindung
Das es keinen Anschluss an das Drehkreuz von Austrian Airlines in Wien mehr gibt, macht Ganghofer traurig. «Wien war ein einmal ein sehr beliebter Umsteigeflughafen für den Salzburger Markt. In der Vergangenheit hatten wir sieben tägliche Anschlüsse zu den Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt und Wien. Heute gibt es nur noch die vier Lufthansa-Flüge nach Frankfurt, wodurch sich das Angebot für die Kundschaft verschlechtert hat.»
Auch die viel beschworene Bahnverbindung nach Wien wird nicht so angenommen, wie es sich die Politik wünscht. «Ich bin mir zwar sicher, dass der eine oder andere Passagier die Bahnverbindung nach Wien nutzt» sagt die Flughafen-Chefin. Sie sei auch praktisch. «Aber noch praktischer ist es, wenn man gleich eincheckt und sich nicht mehr um sein Gepäck kümmern muss. Viele unserer ehemals 100.000 Wien-Passagiere fahren inzwischen mit dem Auto nach München und nicht unbedingt nach Wien».
Terminals verschmelzen
Wie vor Kurzem bekannt geworden ist, hat der Flughafen Salzburg das Vergabeverfahren für die Planung eines neuen Terminals abgeschlossen. «Wir haben ein Terminal das in seiner Basis aus den 60er-Jahren stammt. Zwar wurde immer wieder einmal dazu gebaut, doch schlussendlich ist das Gebäude am Ende seiner Lebenszeit angekommen», sagt Ganghofer. «Die heutigen Anforderungen kann das Terminal nicht mehr ganz erfüllen, wie es bei der Ein- und Ausreise von Non-Schengen-Passagieren aktuell erforderlich ist.»
Rund ein Drittel der Passagiere seien Non-Schengen Passagiere, weshalb man mehr Platz schaffen müsse, um die Abläufe zu beschleunigen. Das bestehende Terminal 2 soll dabei mit dem geplanten Neubau zu einem Terminal verschmelzen. Das Gebäude, das zuletzt für Veranstaltungen und für abfliegende Winterchartergäste genutzt wurde, wird zum neuen Abflugbereich.« Zwischen dem alten Gebäudetrakt und den bisherigen Terminal 2 liegt aber unsere Gepäckabfertigung, die wir aus Kostengründen auch im neuen Terminal dort belassen werden», so Ganghofer.
Neues Terminal bis 2029
Wenn alles nach Plan läuft, soll im zweiten Quartal 2026 mit dem Bau des neuen 105 Millionen teuren Terminals bei laufendem Betrieb begonnen werden. Bis zum Jahr 2029/30 soll dann zuerst der Abflugbereich in Betrieb genommen werden und später die Ankunft, wie Ganghofer erklärt.
In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Bilder des Terminal-Prpjektes. Ein Klick aufs Bild öffnet die Galerie im Großformat.