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Indonesiens schwieriges Wachstum

Die indonesischen Fluglinien erwarten im kommenden Jahr ein enormes Wachstum. Das stellt die ganze Branche vor Probleme.

Zweimal so schnell wie die Wirtschaft soll der Luftverkehr in Indonesien dieses Jahr wachsen, was die Passagierzahlen betrifft. 2010 hatten die Airlines des Landes noch 53 Millionen Passagiere befördert. Diese Menge erreichten sie nun bereits im Herbst. Und auch für das kommende Jahr prophezeit der Luftfahrtverband Indonesia Air Carriers Association (Inaca) ein Wachstum von 18 Prozent. «Trotz der schwelenden Krise in Europa können wir uns auf Inlands- und Regionalnachfrage weiter verlassen», so Emirsyah Satar, Präsident des Inaca gemäß der Zeitung Jakarta Globe.

Die Fluggesellschaften stellen sich darauf ein. Bei allen stehen die Zeichen auf Expansion. Nationalairline Garuda Indonesia erhöhte ihren Gewinn in den ersten elf Monaten 2011 auf mehr als das Doppelte. 2012 soll sich die Flotte von 88 auf 105 Flieger vergrößern. Auch andere bauen aus. Im November verkündete Lion Air eine Rekordbestellung bei US-Flugzeugbauer Boeing: 230 B737 bestellte die Airline damit und will die Flotte bis 2017 auf über 400 Flieger vergrößern (aeroTELEGRAPH berichtete). Gemäß der internationalen Luftfahrtorganisation Iata soll Indonesien schon in zwei Jahren der neuntgrößte Inlandsmarkt sein.

Nötige Infrastruktur fehlt

Doch das Wachstum bedeutet für das Land auch eine Herausforderung: Kapazitäts- und Sicherheitsprobleme plagen die Akteure im Luftfahrtsektor. Es fehlt an der Infrastruktur für das große Wachstum. So arbeitete der Soekarno-Hatta International Airport in den vergangenen Jahren kontinuierlich über der Kapazitätsgrenze. Als er 1985 gebaut wurde, war er für 22 Millionen Passagiere im Jahr gedacht. Im vergangenen Jahr passierten 44 Millionen Reisende den Flughafen. 2015 sollen es 54 Millionen sein, 2020 gar schon 66 Millionen. Und auch in Sachen Flugsicherheit muss sich noch einiges tun. So ist Garuda etwa die einzige Airline des Landes, die Mitglied der Iata ist.

Und auch die EU-Behörden trauen dem indonesischen Zertifizierungsprozess nicht. Dieser gewährleiste keine genügende Sicherheit der Passagiere. Indonesien gehört neben der Demokratischen Republik Kongo und Kasachstan zu den Ländern mit den meisten in der EU gesperrten Fluglinien. Nur Airlines die sich von einer anderen Behörde haben zertifizieren lassen, sind davon ausgenommen- etwa Garuda.