Vueling erhöht Druck auf Luxair
Die spanische Billigairline expandiert massiv und setzt dabei auch auf Luxemburg. Der Nationalairline bringt das noch mehr Schwierigkeiten.
Airbus von Vueling: Zu Kampfpreisen nach Luxemburg Findel
Airbus von Vueling: Zu Kampfpreisen nach Luxemburg Findel
Für Luxair ist es wohl ein ziemlicher Schock. Eben erst verdaute die luxemburgische Nationalairline, dass der Billigairline-Pionier Easyjet ab Ende Oktober nach Luxemburg fliegt und so die Ticketpreise unter Druck setzt. Und nun kündigt auch Vueling an, den Flughafen des Großherzogtum zu bedienen. Die Spanier bauen ihr Streckennetz drastisch aus. 28 Destinationen fügen sie auf Sommer 2013 dem Flugplan hinzu, unter anderem Marokko, Bulgarien, Gambia – und eben auch Luxemburg. Vier Mal die Woche wird Vueling dann von Barcelona aus in den Kleinstaat zwischen Deutschland, Belgien und Frankreich fliegen.
Die Nationalairline Luxemburgs gerät dadurch noch mehr unter Druck als sie ohnehin schon ist. Erst vor einigen Monaten kündigte Easyjet an, Luxair auf der Strecke von Luxemburg Findel nach London Gatwick zu konkurrenzieren – eine der profitabelsten Routen der heimischen Fluglinie überhaupt. Die Ansiedlung eines Billigfliegers am Flughafen Findel sei das sichere Aus für die nationale Fluggesellschaft Luxair, meinte damals der grüne Abgeordnete Henri Kox. In Luxemburg fühlten sich einige gar so vom neuen Angebot bedroht, dass es sogar die Forderung gab, die Flüge von Easyjet ganz zu verbieten. Für Wirtschaftsminister Etienne Schneider war das indes keine Option.
Harter Preiskampf
Wie hart der Kampf wird, zeigt sich bei Vueling. Die Tickets für einen Flug nach Barcelona starten bei 35 Euro. Luxair selbst bietet die Flüge fünfmal in der Woche und damit einmal mehr an, doch zu deutlich höheren Preisen als es Vueling auch später tun dürfte. Wer jetzt einen Flug für den 31. Oktober bucht zahlt für Luxemburg – Barcelona retour rund 300 Euro. Nicht nur Direktflüge sind aber für preisbewusste Luxemburger wohl ein Argument, sondern auch die Umsteigeverbindungen an klassische Feriendestinationen rund ums Mittelmeer.
Das neue Angebot kommt für Luxair ungelegen. Letztes Jahr flog die Fluggesellschaft auf den Linienstrecken einen Verlust von 16,3 Millionen Euro ein. 2012 soll das Defizit ähnlich hoch ausfallen. Bereits wurden deshalb Strecken gestrichen.Seit April steht die Luxair Group wieder voll unter Staatskontrolle. Die Airline Luxair zählt eine Flotte von 17 Fliegern und bedient damit 49 Destinationen.