Letzte Aktualisierung: um 12:03 Uhr

Libyan Airlines

Von Kugeln durchsiebter Airbus A320 fliegt nach acht Jahren wieder

Vor acht Jahren wurden bei Kämpfen am Flughafen Tripolis fast alle Flugzeuge beschädigt oder zerstört. Auch ein Airbus A320 von Libyan Airlines geriet in die Schusslinie. Jetzt fliegt er wieder.

Am Tag danach bot sich ein Bild der Zerstörung. Im Juli 2014 wurde bei Angriffen auf den internationalen Flughafen von Tripolis fast die gesamte zivile Flugzeugflotte Libyens zerstört. Die Luftfahrt des Landes wurde dadurch weitgehend lahmgelegt. Der Airport blieb geschlossen, die dort stationierten Flieger waren kaputt oder konnten nicht mehr wegfliegen.

Es war nicht die erste und auch nicht die letzte Schlacht zwischen rivalisierenden Milizen mit schweren Folgen für Airlines in Libyen. Schon 2011 hatte der Bürgerkrieg, bei dem das Regime von Diktator Muammar Al-Gaddafi gestürzt wurde, den Flugverkehr zum Erliegen gebracht. Und auch 2018 und 2020 gab es wieder schwere Zwischenfälle, so am Flughafen Mitiga in der Hauptstadt, bei denen auch Flugzeuge durch Schüsse teils schwer beschädigt wurden.

Nach acht Jahren repariert

Auch ein Airbus A320 von Libyan Airlines wurde bei den Kämpfen Mitte 2014 schwer beschädigt. Er wies danach am hinteren Rumpf diverse Einschusslöcher auf. Ende 2015 und nach ersten Wartungsmaßnahmen wurde er zunächst nach Tunis überführt und dort bis auf Weiteres eingelagert. Zukunft ungewiss.

Doch nach sieben Jahren Unklarheit wurde er von Libyan Airlines dort wieder instand gesetzt, wie die Zeitung The Libya Observer schreibt. Am Freitag (20. Mai) absolvierte der Airbus A320 mit dem Kennzeichen 5A-LAH einen Testflug. Die libysche Fluggesellschaft bereitet sich jetzt darauf vor, den zwölfjährigen Jet wieder in ihre Flotte aufzunehmen.

Bisher nur drei aktive Flugzeuge

Libyan Airlines wurde 1964 gegründet und ist die Nationalairline des nordafrikanischen Staates. Gemäß dem Luftfahrtdatenanbieter CH Aviation besitzt sie eine Flotte von zehn Flugzeugen, wovon allerdings nur drei aktiv sind. Damit bedient sie acht Ziele in fünf Ländern.