386 Millionen Euro
Vistajet verklagt Konkurrentin wegen «Schmierenkampagne»
Die Businesscharterairline erhebt schwere Vorwürfe gegen die Konkurrentin. Begonnen haben hat alles mit einer Whatsapp-Gruppe aus dem Air-X-Umkreis gegen Vistajet.
Vistajet-Logo auf Flügelspitze: Die Airline ist sauer.
Vistajet-Logo auf Flügelspitze: Die Airline ist sauer.
Vistajet und Air X sind direkte Konkurrenten, wie es viele andere Unternehmen auch sind. Doch inzwischen sind die Firmen auch erbitterte Feinde. Der Streit, der seit Jahren schwelt, wird nun öffentlich vor einem Gericht in Malta ausgetragen, berichtet die Zeitung Malta Today.
Konkret wirft Vistajet der Konkurrentin vor, eine Schmierenkampagne zu fahren. Eigner Thomas Flohr erklärte bereits in einem Brief an die Investoren im April, dass eine Konkurrentin eine Hetzkampagne gestartet habe, die Vistajet finanziell schadet. Vor Gericht beziffert das Unternehmen den Schaden.
Whatsapp-Gruppe im Fokus
Man habe durch eine gezielte «Desinformationskampagne» von Air X einen finanziellen Schaden von 386 Millionen Euro erlitten, so der Vorwurf. Ihren Ursprung hatte diese offenbar in einer Whatsapp-Gruppe von Air-X-Mitarbeitenden. Diese hatte den Namen «Vista Comms». Und ihr Zweck war laut der Klage, falsche Informationen an Medien, Kunden und Hersteller zu streuen.
Die Klage zielt darauf ab, Mitarbeitende von Air X persönlich finanziell in die Verantwortung zu ziehen. Unter anderem der Geschäftsführer sowie die Finanzchefin sollen Schadensersatz zahlen. Air X sieht sich nicht in der Schuld. Vistajet versuche nur, schlechte Presse in eine «schikanöse» Forderung nach Schadensersatz umzuwandeln.
Böse Artikel bei Linkedin
Zudem sei die Whatsapp-Gruppe von Air-X-Gründer John Matthews gegründet worden, der nicht Teil der Klage sei. Die Mitglieder hätten damit nichts zu tun. Der hingegen macht kein Geheimnis aus seiner Meinung zu Vistajet. Bei Karriereportal hat er verschiedene Artikel verfasst, in denen er die Profitabilität und den finanziellen Zustand von Vistajet anzweifelt.
Vistajet gibt Air X die Schuld daran, dass es in der Folge zu negativer Medienberichterstattung über die finanzielle Situation des Unternehmens kam. Air X sieht keinen Zusammenhang zwischen Verlusten und den Handlungen seiner Angestellten.
Goliath gegen David
Hier verklagt Goliath David. Denn Vistajet betreibt mittlerweile eine Flotte von 360 Flugzeugen. 270 davon gehören der Airline selbst. Die weiteren Flugzeuge sind im Privatbesitz und werden von Vistajet vermarktet. Air X fliegt mit 16 Flugzeugen. Beide Firmen haben ihren Sitz auf Malta.