Zwischenstopps und Umwege
Vier ganz spezielle Flugrouten nach Kuba
Ab Deutschland und der Schweiz gibt es Nonstopflüge nach Kuba. Doch es existieren auch einige deutlich ungewöhnlichere Verbindungen zwischen Europa und Havanna.
Boeing 787-9 von Air China: Die chinesische Airline fliegt wieder nach Havanna.
Boeing 787-9 von Air China: Die chinesische Airline fliegt wieder nach Havanna.
Eine der wichtigsten Einnahmequellen Kubas ist der Tourismus. Doch dieser entwickelt sich nicht so, wie von der sozialistischen Regierung erhofft. Kuba hat sich von den Folgen der Corona-Krise nicht erholt. Während vor der Pandemie jährlich 4,2 Millionen Touristinnen und Touristin die Insel besuchten, waren es 2023 nur 2,4 Millionen.
Der bedeutendste und größte Flughafen Kubas ist der Aeropuerto Internacional José Martí, etwa 15 Kilometer südlich von Havanna gelegen. In diesem Winter bieten aus Deutschland Condor und aus der Schweiz Edelweiss Direktflüge in die kubanische Hauptstadt an, ab Frankfurt und ab Zürich. Im nächsten Sommer stellen die Airlines die Flüge allerdings ein.
Von Peking nach Havanna
Doch es gibt auch deutlich ungewöhnlichere Verbindungen zwischen Havanna und Europa. So fliegen ab Madrid nicht nur Iberia, Air Europa, World 2 Fly sowie Plus Ultra im Auftrag von Cubana (mit Stopp in Santiago de Cuba) – sondern auch Air China.
Seit dem 17. Mai 2024 hat die staatliche chinesische Fluglinie die Strecke im Programm: Zwei Mal wöchentlich startet eine Boeing 787-9 von Peking nach Havanna, mit dem Zwischenstopp in Madrid. Flug CA865 benötigt für die Strecke von Peking nach Madrid etwa elfeinhalb Stunden. Nach einem rund zweistündigen Aufenthalt geht es mit dem Dreamliner für weitere neuneinhalb Stunden in Richtung Kuba.
Turkish Airlines macht Stopp in Caracas
Air China hatte die Verbindung von Peking nach Havanna bereits früher im Angebot, jedoch mit einem Zwischenstopp in Montreal statt in Madrid. Im Februar 2020 wurde diese Verbindung aber aufgrund der Corona-Pandemie eingestellt.
Auch Turkish Airlines setzt bei Havanna auf einen Zwischenstopp – allerdings auf dem Rückweg. Die türkische Fluggesellschaft fliegt unter der Flugnummer TK183 in etwa zwölf Stunden mit einer Boeing 787 vom Drehkreuz Istanbul nach Kuba. Von dort geht es weiter in die venezolanische Hauptstadt Caracas, von wo aus der Jet zurück nach Istanbul fliegt.
Russische Airlines mit deutlichem Umweg
Zwei weitere besondere Verbindungen nach Havanna sind nicht aufgrund eines Zwischenstopps etwas Spezielles, sondern aufgrund der Routenführung. Kuba und Russland pflegen traditionell enge Verbindungen. Doch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat dazu geführt, dass russischen Fluggesellschaften die Überflugrechte in zahlreichen Ländern entzogen wurden. In diesem Fall ist Rossiya, die im Auftrag von Mutter Aeroflot fliegt, gezwungen, einen Umweg nach Havanna zu nehmen. (Auf der interaktiven Karten sehen Sie diesen nicht durch die blaue Linie, sondern, wenn Sie den Flugverlauf abspielen:)
Nach dem Start in Moskau fliegt eine Boeing 777 von Rossiya als Flug SU6849 zunächst nach Norden. Kurz nach dem Überflug über Murmansk schwenkt sie westwärts, fliegt an der Nordküste Norwegens vorbei und zwischen Island und Grönland in Richtung Süden. Weit vor der kanadischen und US-amerikanischen Küste geht es dann schließlich weiter nach Havanna. Die russische Airline benötigt für diese Strecke zwischen 12 und 13 Stunden.
Auch Conviasa fliegt nördlichen Umweg
Ebenso geht es der staatlichen venezolanischen Fluggesellschaft Conviasa, die in Caracas startet, nach Havanna fliegt und dann weiter nach Moskau. Auf der Verbindung mit der Flugnummer V0491 kommen Flugzeuge vom Typ Airbus A340-600 zum Einsatz.