Düsseldorfer Flughafenchef droht
«Versäumnisse von Pegasus Airlines werden Folgen haben»
Das Chaos bei Pegasus Airlines bringt Düsseldorfs Flughafenchef Thomas Schnalke in Rage. Er zweifelt die Handlungsfähigkeit der Airline an und droht ihr mit Rauswurf.
Düsseldorfs Airport-Chef Thomas Schnalke und ein Jet von Pegasus Airlines: Es gibt gewaltig Ärger.
Düsseldorfs Airport-Chef Thomas Schnalke und ein Jet von Pegasus Airlines: Es gibt gewaltig Ärger.
Nicht besetzte Schalter, Verspätungen, Flugabsagen, Tumulte. Bei Pegasus Airlines am Flughafen Düsseldorf kam es am Freitag (2. Juli) zu einer Ausnahmesituation, die sogar den Einsatz von 40 Polizisten erforderlich machte. Gegenüber aeroTELEGRAPH verwies die türkische Fluggesellschaft danach auf das beauftragte Abfertigungsunternehmen.
Der Dienstleister habe seit mehr als einem Monat von den Flügen gewusst, sagte eine Sprecherin von Pegasus Airlines. Doch am Freitag hätten sich gleich zwölf Mitarbeitende als arbeitsunfähig gemeldet und seien nicht zur Arbeit erschienen. «Darauf haben wir bedauerlicherweise keinen Einfluss nehmen können», so die Sprecherin.
14 Schalter und mehr als 1000 Quadratmeter
Ganz anders sieht das Düsseldorfs Flughafenchef Thomas Schnalke. Man bedauere, «dass die Fluggesellschaft Pegasus aus Gründen des Personalmangels am vergangenen Freitag und Samstag nicht in der Lage war, ihre ab Düsseldorf vorgesehenen Türkeiflüge planmäßig und vollumfänglich abzufertigen», so Schnalke am Montag (5. Juli). «Sie trägt auch die Verantwortung dafür, dass die Passagiere der betroffenen Flüge lange Wartezeiten hinzunehmen hatten und vor Ort unzureichend informiert wurden.»
Die Fluglinien seien für die operativen Handling-Prozesse verantwortlich, der Flughafen stelle die nötige Infrastruktur zur Verfügung, so der Airport-Chef. «Wir haben Pegasus am Freitag eine ganze Sektion von insgesamt 14 Schaltern mit über 1000 Quadratmetern Wartefläche bereitgestellt», sagt Schnalke. «Leider hatte die Airline nicht in ausreichendem Maße beziehungsweise zeitweise gar kein Personal, um diese Schalter zu besetzen.» Auch sei kein Vertreter von Pegasus Airlines vor Ort gewesen, um mit den Passagieren zu reden.
«Sonst gehört sie nicht an unseren Airport»
«Das ist nicht akzeptabel und eine Ausnahmesituation, die in meiner Zeit am Düsseldorfer Flughafen noch nie vorgekommen ist», kritisiert der Flughafenchef. Er droht: «Die Versäumnisse von Pegasus Airlines werden Folgen haben.» Aktuell vermittle man Gespräche mit Dienstleistern, um Pegasus zu unterstützen. «Ich mache mir große Sorgen um die operative Handlungsfähigkeit dieser Fluggesellschaft.»
Zum Schluss wird Schnalke noch deutlicher: «Eine Airline, die von und nach Düsseldorf fliegt, muss ihren operativen Verpflichtungen nachkommen», sagt er. «Sonst gehört sie nicht an unseren Airport.» Der Flughafen Düsseldorf prüfe aktuell den ihm entstandenen Schaden und behalte sich rechtliche Schritte gegen Pegasus Airlines vor.