Verflogene Schweizer Airline-Träume
Eine Airline aus Genf plant Billigflüge in die USA. Experten sind skeptisch - auch weil viele Schweizer Luftfahrtprojekte scheiterten.
Viel braucht es dazu nicht mehr zu sagen: Das Grounding der Swissair im Oktober 2001 ist das Trauma der Schweizer Luftfahrt. Im April 2002 stellte die nationale Airline den Betrieb ein. Schon zuvor gab es in der Schweiz diverse Airline-Pleiten.
1961 startete der Charterflieger Globe Air. Er bot zuerst Kurz- und Mittelstreckenflüge an, ab 1964 auch Langstreckenflüge. Der Absturz einer Maschine 1967 bei Nicosia ließ das Vertrauen der Passagiere schwinden. Die Airline ging im gleichen Jahr pleite.
1966 wurde in Genf die S.A. de Transport Aérien geboren, kurz Sata. Sie bot bald weltweite Charterflüge an. Der Absturz einer Caravelle in Funchal mit 36 Toten untergrub aber das Vertrauen der Passagiere. 1978 ging die Airline pleite.
Untergegangen ist die Compagnie de Transport Aerien eigentlich nicht. Als Nachfolgerin der Sata 1978 gegründet, deckte CTA für die Eignerin Swissair das Chartergeschäft ab. Später fusionierte sie mit Balair, die wurde zu Belair und landete bei Air Berlin.
Kantone, Kantonalbanken und Tourismusfirmen gründeten 1969 mit British Eagle Tellair. Sie flog mit einer Convair Metropolitan und zwei gemieteten Bristol 175 Britannia Touristen aus England nach Bern und Sitten. Nach einer Saison war bereits Schluss.
Regionalstolz stand auch hinter dem Projekt Air City. Nach dem Kauf von CTA durch die Swissair gründeten Westschweizer Investoren die Airline, die ab 1988 mit zwei Caravelles Ferienflüge von Genf und Sitten aus durchführte. 1992 ging sie pleite.
Die 1987 in Samedan gegründete Air Engiadina verlegte 1994 ihre Basis nach Bern. Sie verband in bald halb Europa mit der Schweizer Hauptstadt. 1998 taufte sie sich in KLM Alps um…
… und schon zwei Jahre später wurde aus ihr Swisswings. Die neuerliche Namensänderung half nichts. 2002 ging die Airline konkurs.
Als sich die Swissair 1996 auf Zürich konzentrierte, schrie die Westschweiz auf. Swiss World Airways war die Antwort einiger Investoren. Sie verband ab 1997 Genf mit den USA. Doch die Auslastung blieb miserabel. Sie ging Ende 1998 pleite.
Im März 2002 stellte der Liechtensteiner Mario Ritter Pläne für Air Switzerland vor, die aus Teilen der insolventen Swisswings entstand. Geplant waren Linienflüge ab Bern und Charter ab Zürich. Ende 2002 war die Airline pleite.
Als die Swiss die Strecke Genf – Lugano aufgab, wurde 2003 Fly Baboo gegründet. Die Airline flog europäische Städte an. Sie kam nie aus den Finanzproblemen heraus, wurde verkauft und ging doch fast pleite. 2010 wurde sie von Darwin Airlines übernommen.
Viel braucht es dazu nicht mehr zu sagen: Das Grounding der Swissair im Oktober 2001 ist das Trauma der Schweizer Luftfahrt. Im April 2002 stellte die nationale Airline den Betrieb ein. Schon zuvor gab es in der Schweiz diverse Airline-Pleiten.
1961 startete der Charterflieger Globe Air. Er bot zuerst Kurz- und Mittelstreckenflüge an, ab 1964 auch Langstreckenflüge. Der Absturz einer Maschine 1967 bei Nicosia ließ das Vertrauen der Passagiere schwinden. Die Airline ging im gleichen Jahr pleite.
1966 wurde in Genf die S.A. de Transport Aérien geboren, kurz Sata. Sie bot bald weltweite Charterflüge an. Der Absturz einer Caravelle in Funchal mit 36 Toten untergrub aber das Vertrauen der Passagiere. 1978 ging die Airline pleite.
Untergegangen ist die Compagnie de Transport Aerien eigentlich nicht. Als Nachfolgerin der Sata 1978 gegründet, deckte CTA für die Eignerin Swissair das Chartergeschäft ab. Später fusionierte sie mit Balair, die wurde zu Belair und landete bei Air Berlin.
Kantone, Kantonalbanken und Tourismusfirmen gründeten 1969 mit British Eagle Tellair. Sie flog mit einer Convair Metropolitan und zwei gemieteten Bristol 175 Britannia Touristen aus England nach Bern und Sitten. Nach einer Saison war bereits Schluss.
Regionalstolz stand auch hinter dem Projekt Air City. Nach dem Kauf von CTA durch die Swissair gründeten Westschweizer Investoren die Airline, die ab 1988 mit zwei Caravelles Ferienflüge von Genf und Sitten aus durchführte. 1992 ging sie pleite.
Die 1987 in Samedan gegründete Air Engiadina verlegte 1994 ihre Basis nach Bern. Sie verband in bald halb Europa mit der Schweizer Hauptstadt. 1998 taufte sie sich in KLM Alps um…
… und schon zwei Jahre später wurde aus ihr Swisswings. Die neuerliche Namensänderung half nichts. 2002 ging die Airline konkurs.
Als sich die Swissair 1996 auf Zürich konzentrierte, schrie die Westschweiz auf. Swiss World Airways war die Antwort einiger Investoren. Sie verband ab 1997 Genf mit den USA. Doch die Auslastung blieb miserabel. Sie ging Ende 1998 pleite.
Im März 2002 stellte der Liechtensteiner Mario Ritter Pläne für Air Switzerland vor, die aus Teilen der insolventen Swisswings entstand. Geplant waren Linienflüge ab Bern und Charter ab Zürich. Ende 2002 war die Airline pleite.
Als die Swiss die Strecke Genf – Lugano aufgab, wurde 2003 Fly Baboo gegründet. Die Airline flog europäische Städte an. Sie kam nie aus den Finanzproblemen heraus, wurde verkauft und ging doch fast pleite. 2010 wurde sie von Darwin Airlines übernommen.
Julian Cook wagt es erneut. Mit seinem Projekt Fly Baboo erlitt der Schweizer Unternehmer Schiffbruch. Er konnte die Fluggesellschaft zwar verkaufen, später flog sie aber beinahe in die Pleite und wurde nur dank der Übernahme durch Darwin Airlines im Jahr 2010 nicht liquidiert. Zuvor hatte er 2001 Newlines Airways lanciert. Die Fluggesellschaft sollte als Nur-Business-Anbieter Geschäftsleute mit einer Boeing B757 luxuriös von London nach New York fliegen. Das Projekt hob aber nie ab. Jetzt schickt der umtriebige Manager Fly A an den Start. Der Billigflieger mit Sitz in Genf will Langstrecken in die USA anbieten – zu Kampfpreisen. Experten sind gegenüber der Idee skeptisch – genauso wie viele Leser von aeroTELEGRAPH. «85 Euro sind schon innerhalb Europas nicht wirklich kostendeckend, wie soll denn das auf der Langstrecke funktionieren?», heißt es etwa in den Kommentaren.
Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie von gescheiterten Schweizer Airlines.