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Meilenkönig

Verdopplung der Meilenpreise verärgert Emirates-Fans

Alaska Air erhöht über Nacht und ohne Vorankündigung die Preise für den Meileneinsatz bei Emirates. Vielflieger sind über die drastische Entwertung zu Recht verärgert.

Meilen von Alaska Air konnte man bisher zu hervorragenden Konditionen für Flüge in der First Class bei Emirates einsetzen. Für gerade einmal 2000 Euro gab es die Möglichkeit, zunächst bei Alaska Air Meilen zu kaufen und diese im Anschluss für einen Luxusflug von der Westküste der USA nach Asien, etwa nach Hongkong, zu verwenden. Die Strecke wurde dabei im Airbus A380 von Emirates zurückgelegt – inklusive Kaviar-Service, Champagner, Badezimmer an Bord und Stopp-over in Dubai.

8000 Euro und mehr kostet solch ein Flug regulär. Bei Prämientickets verlangt Emirates Steuern und Gebühren in Höhe von 500 bis 1000 Euro. Bei der amerikanischen Fluggesellschaft Alaska Air müssen für die gleiche Strecke im Schnitt jedoch nur 20 bis 30 Euro an Steuern und Gebühren aufgewendet werden. Damit handelte es sich bei dem Angebot von Alaska Air um einen der besten Deals im Flugbereich überhaupt.

Unangekündigte Meilenentwertung

Seit dem 31. März ist jedoch Schluss mit den günstigen Luxusflügen. Alaska Air hat ohne Vorankündigung und über Nacht die Preise für den Meileneinsatz sowohl für Flüge in der First Class als auch in der Business Class um bis zu 100 Prozent erhöht. Der drastische Schritt ist einzigartig in der Flugbranche, da die Änderungen mit sofortiger Wirkung in Kraft traten. Begründet wurde das unkonventionelle und wenig kundenfreundliche Vorgehen mit der Angst vor Hackern. So befürchtete man bei Alaska Airlines, dass eine Vorankündigung der Meilenerhöhung zu einer vermehrten Buchung des guten Deals geführt hätte.

Fraglich ist jedoch, weshalb Alaska Air überhaupt ein solches Minusgeschäft im Repertoire hatte – und zwar bereits seit 2013. Wer weiß, vielleicht ist Alaska Air gerade auf einem Sparkurs angelangt, um die angebliche Übernahme von Virgin Airlines zu finanzieren. Mit der Möglichkeit, die bereits gekauften Meilen zurückzugeben, bietet Alaska Air zumindest eine kleine Kompensation für die massive und unangekündigte Meilenentwertung an. Jeder, der am oder nach dem 1. März 2016 Meilen bei Alaska Air gekauft hat, kann sich für eine Rückerstattung an den Kundenservice von Mileage Plan, dem Meilenprogramm der Fluggesellschaft, wenden.

Immer schwieriger

Das Vorgehen von Alaska Air zeigt, dass es nicht nur immer schwieriger wird, die Sweet Spots im Meilenbusiness auszumachen, sondern dass auch schnelles Handeln gefragt ist. Hat man eine attraktive Destination gefunden, sollte man seine Meilen möglichst schnell einsetzen, da viele gute Angebote nur kurze Zeit verfügbar sind.

Alexander Koenig ist freier Kolumnist von aeroTELEGRAPH. Er ist Gründer und Geschäftsführer der Vielfliegerberatung First Class & More. Seit vielen Jahren berät er seine Kunden insbesondere zum Thema optimale Ausnutzung von Meilenprogrammen, um damit den gewünschten Vielfliegerstatus und Freiflüge in Business und First Class zu erhalten. In seinem First Class & More Blog und auf seiner Facebook-Seite stellt er täglich die besten exklusiven Flug-, Hotel- und Meilen-Deals zusammen. Die Meinung der freien Kolumnisten muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen.