Letzte Aktualisierung: um 19:46 Uhr

Verdi droht mit unbefristetem Streik in Düsseldorf – Airport übt scharfe Kritik

Am vergangenen Freitag gab es am Flughafen Düsseldorf einen 24-stündigen Verdi-Warnstreik beim Bodenverkehrsdienstleister Aviapartner. 111 Starts und Landungen wurden annulliert, sechs Flüge wichen auf den Flughafen Köln/Bonn aus und zwei wurden auf den Folgetag verschoben worden.

Am Dienstag (31. Januar) legte die Gewerkschaft nun nach. In einem Brief an NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer schrieben die Verdi-Tarifkommission Aviapartner und die Verdi-Vertrauensleute Aviapartner: «Durch Ihr Handeln können Sie beeinflussen, ob es auch in den nächsten Monaten noch einen funktionierenden Flughafen in Düsseldorf gibt und ob wir gezwungen sind, in den nächsten Tagen in einen unbefristeten Streik zu gehen.» Diese Entscheidungen werde man am 8. Februar treffen.

Die Gewerkschaft protestiert dagegen, dass das Ministerium Aviapartner nicht erneut als Abfertigungsunternehmen am Flughafen ausgewählt hat für die Zeit nach dem 31. März. «Wir erwarten von Ihnen, dass Sie – sollten Sie Ihre Entscheidung nicht revidieren – jetzt Sicherheit für uns Beschäftigte schaffen», heißt es in dem Schreiben. Mit Blick auf die anderen Abfertigungsfirmen schreibt die Gewerkschaft an Krischer: «Setzen Sie sich dafür ein, dass wir alle unsere Arbeitsplätze behalten, unsere heutigen Tarifverträge mit unseren Löhnen auch morgen noch gelten und in jedem Unternehmen ein Betriebsrat gegründet werden muss.»

Der Flughafen reagiert mit deutlicher Kritik. Man bedauere, «dass die aktuell stattfindenden Bemühungen aller Beteiligten, hier eine gemeinsame und auch für die 700 Aviapartner-Mitarbeiter akzeptable Lösung zu finden, seitens Verdi nicht wahrgenommen werden», teilt der Airport am Mittwoch (1. Februar) mit. «Irritiert sind wir über die Androhung eines unbefristeten Streiks.» Diese verunsichere Mitarbeitende und Reisende des Airports und schade nachhaltig dem Luftverkehrsstandort Düsseldorf.

Laut dem Flughafen «zeichnet sich ab, dass die Lizenznehmer, die ab 1. April die Bodenverkehrsdienste im Auftrag der Airlines am Flughafen Düsseldorf übernehmen, Aviapartner und den dort Beschäftigten tragfähige und aus Mitarbeitersicht attraktive Lösungen anbieten können». Es stünden daher nicht, wie behauptet, 700 Arbeitsplätze auf dem Spiel.