Dreamliner
Verbundwerkstoff nährte Brand in Dreamliner
Das Epoxidharz im Rumpf verlängerte den Brand an Bord eines geparkten Dreamliners von Ethiopian Airlines. Dies zeigt der Abschlussbericht zum Feuer in London Heathrow.
Dreamliner-Haut nach dem Brand: enormer Stabilitätsverlust.
Der Flieger hatte am 12. Juli 2013 am Flughafen Heathrow Feuer gefangen.
Verursacht hatte das Feuer ein in Brand geratener Notsender.
Dreamliner-Haut nach dem Brand: enormer Stabilitätsverlust.
Der Flieger hatte am 12. Juli 2013 am Flughafen Heathrow Feuer gefangen.
Verursacht hatte das Feuer ein in Brand geratener Notsender.
25 Minuten brauchten die Feuerwehrleute, um am 12. Juli 2013 den Brand zu löschen. Ausgebrochen war er im Notfallsender (ELT, emergency locator transmitter) der Boeing B787-8 mit der Kennzeichnung ET-AOP. Der Dreamliner von Ethiopian Airlines stand da auf dem Standplatz 592 des Flughafens London Heathrow. Wäre der Brand in der Luft ausgebrochen, hätte das die Sicherheit der Passagiere und der Crew ernsthaft gefährdet, befindet die britische Unfalluntersuchungsbehörde AAIB in ihrem kürzlich veröffentlichten Abschlussbericht.
Und noch etwas Beunruhigendes thematisieren die Ermittler in dem Bericht: Das Feuer richtete auch deshalb so viel Schaden an, weil ein schmelzender Verbundwerkstoff wie ein Brandbeschleunigter wirkte. Das Feuer im Notfallsender sorgte für eine so große Hitzeentwicklung in der Umgebung, dass auch das im Rumpf verarbeitete Epoxidharz zu schmelzen begann. Es tropfte dann nach und nach in das Feuer und gab diesem so weiteres Futter.
Stabilitätsverlust des Rumpfes
Die Ermittler schreiben in ihrem Bericht weiter, dass man festgestellt habe, dass das Rumpfmaterial durch diesen Prozess enorm an Stabilität verloren habe. Auch das hätte fatale Folgen haben können, wäre das Feuer während des Fluges ausgebrochen. Die Behörde empfiehlt nun, dass man die Tests zur Entflammbarkeit von Verbundswerkstoffen noch einmal überarbeitet. Diese gibt es zwar schon, doch möglicherweise werde noch nicht genug auf verschieden dicke Verarbeitungen geachtet, die auch Auswirkungen auf das Verhalten des Materials bei Hitze haben könnten.
«Wir sind dankbar für den extrem ausführlichen Bericht der AAIB», sagt ein Boeing-Sprecher zu aeroTELEGRAPH. «Wir sind ständig dabei, unsere Flieger zu verbessern und werden die Empfehlungen der AAIB dabei auch genau anschauen.» Doch gerade bei Design-Änderungen müsse man erst einmal lange prüfen, ob und warum diese nötig seien, bevor man etwas unternehme. «Die möglichen Folgen einer Änderung müssen genau untersucht werden.» Die amerikanische Aufsichtsbehörde FAA überprüft nun die Flammbarkeits-Tests.
«Dreamliner zu 100 Prozent sicher»
Grundsätzlich sei Boeing zu 100 Prozent überzeugt, dass der Dreamliner ein sicheres Flugzeug sei. Sämtliche Änderungen, die zukünftige Brände verhindern sollen, habe man bereits umgesetzt und die Behörden seien damit zufrieden.