Letzte Aktualisierung: um 20:41 Uhr

Iata

Verband warnt vor schwedischer Luftfahrtsteuer

Schweden führt 2018 eine neue Luftfahrtsteuer ein. Die Iata befürchtet, dass die Steuer der Luftfahrt und der Wirtschaft schaden wird. Ein Opfer gab es bereits.

Fluggesellschaften in Schweden blicken dem Jahr 2018 bang entgegen. Dann nämlich führt das skandinavische Land eine neue Luftfahrtsteuer ein. Und das heißt: Airlines müssen dann eine Gebühr von – je nach Fluglänge – bis zu 430 Schwedische Kronen (rund 45 Euro) pro Ticket zusätzlich zahlen. Der Weltluftfahrtverband hat sich nun zur neuen Steuer geäußert und sie hart kritisiert.

7500 Jobs, so die International Air Transport Association Iata in einer Mitteilung, seien durch die Steuer in Gefahr. Rund eine Million Passagiere pro Jahr werde es die schwedische Luftfahrtbranche kosten. Und auch die Wirtschaftsleistung des Landes werde leiden, teilt der Verband mit. Die Luftfahrt mache 4,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus. Das würde in der Folge laut den Berechnungen um fünf Milliarden Kronen tiefer ausfallen.

Opfer Bombardier

Ein erstes Opfer der neuen Steuer gab es denn auch tatsächlich schon: Die Bombardier C-Series. Die schwedische Airline-Gruppe Braathens hat eine Bestellung des neuen Fliegers vorerst auf Eis gelegt, weil sie für den Geschäftsgang wegen der Steuer nicht mehr so optimistisch ist.

Iata-Europaverantwortlicher Rafael Schvartzman kritisiert, die Steuer würde auch der Umwelt nicht wirklich etwas bringen. «Schweden sollte mit Partnern in der EU und der Welt zusammen arbeiten, um Emissionen zu verringern anstatt sich auf so gut wie ineffektive Maßnahmen zu verlassen, die Arbeitsplätze kosten und die Wirtschaft schwächen.»

Globale statt lokale Lösung

Gerade in der Luftfahrt sei eine globale Lösung wichtiger als eine auf ein einzelnes Land beschränkte Steuer. Schvartzman erklärt außerdem, dass der Verband einiges dafür tue, die Luftfahrt umweltfreundlicher zu machen. Sie sei der erste Sektor, der globale Emissionsziele gesetzt hat, wie etwa ein CO2-neutrales Wachstum ab 2020.