Emtrasur Cargo
Venezolanische Frachtairline holt sich Uralt-Jumbo aus dem Iran
Die neue venezolanische Frachtairline und Conviasa-Tochter Emtrasur Cargo hat ihr erstes Flugzeug. Es hat bereits einige Jahre auf dem Buckel und flog zuvor für Mahan Air.
Die Boeing 747 von Emtrasur in Teheran.
Die neue Airline fliegt mit einem alten Flugzeug.
Früher war der Jumbo-Jet für Mahan Air im Einsatz.
Die Boeing 747 von Emtrasur in Teheran.
Die neue Airline fliegt mit einem alten Flugzeug.
Früher war der Jumbo-Jet für Mahan Air im Einsatz.
Meist sind Flugzeuge, die ihren Weg in die Flotten iranischer Airlines finden, schon ziemlich alt. Doch offenbar heißt das nicht, dass sie dort ihre letzte Station haben. Eine 36-jährige Boeing 747 von Mahan Air hat jetzt einen neuen Besitzer gefunden.
Der Jumbo-Jet mit Baujahr 1986 wird künftig in für die venezolanische Emtrasur Cargo unterwegs sein, berichtet die Flugzeugdatenbank CH Aviation. Er ist das erste Flugzeug der im November 2020 gegründeten Fluggesellschaft. Sie ist aber eine Tochter der staatlichen Conviasa, die wegen Sanktionen des Westens in ihrem Betrieb stark eingeschränkt ist.
Erstbetreiberin war UTA
Die Boeing 747-300 M von Emtrasur hat mehr als 84.000 Flugstunden in mehr als 14.000 Zyklen absolviert und wurde im Januar 1986 an Erstbetreiberin UTA -Union de Transports Aériens ausgeliefert. Dort wurde sie bis zur Schließung der französischen Fluggesellschaft im Jahr 1992 eingesetzt. Danach ging sie an Air France.
Dort ging der Vierstrahler 2006 in Rente und landete 2007 bei Mahan Air, wo er mit dem Kennzeichen EP-MND unterwegs war, zuletzt aber nicht mehr eingesetzt wurde. Die 747-300 ist jetzt unter der venezolanischen Registrierung YV3531 unterwegs und wurde auf den Namen Luisa Cáceres de Arismendi getauft – eine venezolanische Generalsgattin während des Unabhängigkeitskrieges gegen Spanien. Sie gilt im Land als Nationalheldin.
Zusammenarbeit seit Jahren
Einen ähnlichen Weg wie die YV3531 legte bereits vor rund zwei Jahren ein Airbus A340 zurück. Der damals 27 Jahre alte Vierstrahler flog zuerst für Air France und landete schließlich bei Mahan Air. Von dort ging er weiter zu Conviasa in Venezuela. Der Jet flog unter anderem in den Iran, aber auch nach Syrien.
Die beiden Fluggesellschaften schmieden außerdem schon seit einer Weile an einer Allianz, um Flüge nach Europa anzubieten. Denn Mahan Air darf in einigen Ländern, unter anderem Deutschland und Frankreich, nicht landen. Auch in den USA ist Mahan Air nicht willkommen. Ihr wird vorgeworfen, Soldaten einer Eliteeinheit der Revolutionsgarde des Iran und der Hisbollah in Kriegsgebiete im Nahen Osten geflogen zu haben.
Flüge in den Iran
Die Pläne der Europaflüge scheinen eingeschlafen zu sein, auch die Covid-19-Pandemie dürfte daran schuld sein. Doch die Frachtflüge der neuen Conviasa-Tochter Emtrasur – der volle Name lautet Empresa de Transporte Aéreocargo del Sur – sollen unter anderem in den Iran führen. Ob auch Europa auf dem Programm stehen wird, ist offen.
In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Aufnahmen der Boeing 747-300 M.