Zentralasien
Usbekistan plant bis zu fünf neue Regionalairlines
Im zentralasiatischen Land gibt es bislang nur eine Fluglinie. Um die Öffnung Usbekistans zu unterstützen, plant die Regierung gleich fünf neue Fluggesellschaften.
Flieger von Uzbekistan Airways: Seit der Ausmusterung der Il-114 im Jahr 2018 hat die Nationalairline keine Regionalflieger mehr.
Flieger von Uzbekistan Airways: Seit der Ausmusterung der Il-114 im Jahr 2018 hat die Nationalairline keine Regionalflieger mehr.
Seit dem Tod des jahrzehntelangen Diktators Islam Karimov öffnet sich Usbekistan. Der neue Staatschef Shavkat Mirziyoyev will die Wirtschaft voranbringen und internationalen Beziehungen verbessern. Früher galt das Land in Zentralasien als eines der abgekapselten der Welt.
Für die Öffnung Usbekistans plant die Regierung auch den Ausbau des Luftverkehrs. Vor allem in die Nachbarregionen wünscht sie sich bessere Verbindungen. Die Staatsfluglinie und einzige Airline Uzbekistan Airways modernisiert zwar ihre Flotte und trennt sich von alten Fliegern. Eine Regionalflotte besitzt sie aber nicht. Dieses Manko will die Regierung beheben.
Erste Airline bereits angekündigt
Der Entwurf des Regierungsprogramms für 2020 sieht die Gründung von bis fünf Fluggesellschaften in Usbekistan vor. Dies berichtet das Portal Russian Aviation Insider. Sollte der Entwurf des Staatsprogramms vom Parlament abgesegnet werden, sollen Verkehrsministerium und staatlicher Tourismusausschuss bis zum 1. April konkrete Pläne für die neuen Fluglinien vorlegen.
Laut den ersten Plänen ist bereits im Jahr 2021 die Einführung von zehn neuen internationalen Routen vorgesehen. Auf bestehenden Routen ist eine Erhöhung der Frequenzen geplant. Bereits im vergangenen Februar gab Premierminister Abdulla Aripov die Gründung der neuen Regionalairline Humo Air bekannt. Für sie sind Kurzstreckenflugzeuge von ATR oder Bombardier vorgesehen. Weitere Details gibt es bisher nicht.
Senkung der Flughafengebühren
Auf privater Seite gab es in Usbekistan im vergangenen Jahr Pläne, die 2012 stillgelegte Frachtairline Qanot Sharq als Regionalfluglinie wiederzubeleben. Angeregt wurde das Vorhaben durch ein Dekret des Präsidenten, das bereits damals die «radikale Verbesserung der usbekischen Zivilluftfahrt» forderte. Eine Absichtserklärung über drei Superjet 100 wurden 2019 bereits unterzeichnet – doch wie das Portal weiter berichtet, ist es um die Auferstehung von Qanot Sharq wieder still geworden.
Zurück zur aktuell vorgeschlagenen Reform: In ihr vorgesehen ist auch eine Senkung von Abfertigungsgebühren an usbekischen Flughäfen um 30 bis 50 Prozent. Damit will Usbekistan auch Fluglinien aus dem Ausland anlocken. In jüngster Vergangenheit zeigte das Land dabei wenig Erfolg. Ein von der Regierung angeregtes Open-Skies-Abkommen erzeugte im vergangenen Jahr kein Interesse bei ausländischen Fluglinien.
Lockerere Einreisebestimmungen
Um mehr Flugreisende in das Land zu holen, ist eine Ausweitung der Länder, deren Bürger ohne Visum einreisen dürfen, bereits vorgesehen. Wie sich die Ausbreitung des Coronavirus auf die Pläne auswirkt, ist bisher unklar.