Letzte Aktualisierung: um 21:23 Uhr

FAA

Behörde verlangt dringend Dreamliner-Anpassung

Das Triebwerk einer Boeing 787-8 von Japan Airlines fiel nach Vereisung aus. Nun verlangt die US-Luftfahrtbehörde FAA eine Anpassung. 45 Prozent der weltweiten Flotte sind betroffen.

Es passierte kurz vor der Landung. Als sich die Boeing 787-8 von JAL Japan Airlines rund 280 Kilometer vor dem Flughafen Tokio Narita befand, fiel plötzlich das rechte Triebwerk aus. Es ließ sich nicht mehr starten. Die Piloten sanken daher umgehend tiefer und landeten danach problemlos mit nur einem Motor. Doch was die Experten bei der Untersuchung des in Vancouver gestarteten Dreamliners am Boden fanden, machte ihnen Sorgen.

Die Ermittler bemerkten, dass das Triebwerk des JAL-Dreamliners im Flug vereist und deshalb ausgefallen war. Nun handelt die amerikanische Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA). Am Freitag (22. April) gab sie eine dringende Lufttüchtigkeitsanweisung (emergency airworthiness directive) heraus. Sie schreibt Betreibern von Dreamlinern eine Anpassung bei den Motoren vor. Mit der Reparatur könnten Schäden an den Triebwerken oder im schlimmsten Fall ein gefährlicher doppelter Motorenausfall verhindert werden.

Schaufeln berührten das Triebwerksgehäuse

Die Probleme betreffen nicht alle Dreamliner. Die Boeing 787 kann entweder mit Rolls-Royce-Triebwerken vom Typ Trent 1000 oder mit GE-Triebwerken vom Typ GEnx 1B ausgerüstet werden. Der Mangel betrifft nur die neueste Version GEnx 1B, die den Zusatz PIP2 trägt. Insgesamt geht es daher um 176 Dreamliner von 29 Fluggesellschaften, also rund 45 Prozent der weltweiten Flotte. Die Arbeiten dauern pro Flugzeug rund 16 Stunden und wurden bereits aufgenommen. 40 Maschinen seien schon repariert worden, so GE zur Zeitung Seattle Times.

Zum Motorenversagen war es nach dem Vereisen gekommen. Als das Eis sich wieder löste, drückte es die Schaufeln des Triebwerks nach vorne. Dadurch begannen sie, das gebogene Gehäuse zu berühren. Das Triebwerk schaltete sich aus. Beim Dreamliner von JAL war das Glück, dass der linke Motor älter war und das Problem daher nicht hatte.