Letzte Aktualisierung: um 9:53 Uhr

Zeichen dürfen ständig an bleiben

USA lassen absurde Regel zum Rauchverbotszeichen fallen

United musste Anfang des Jahres neue Airbus A321 Neo am Boden lassen - weil sich die Rauchverbotszeichen nicht ausschalten ließen. Jetzt ändert die Behörde die Regeln.

Es war ein perfektes Beispiel für die langsam mahlenden Mühlen der Bürokratie. Weil man die Rauchverbots-Zeichen vom Cockpit aus nicht ausschalten konnte, mussten die Airbus A321 Neo von United Airlines Anfang des Jahres für kurze Zeit am Boden bleiben. Es fehlte eine Genehmigung der Luftfahrtbehörde.

Die FAA verlangte immer noch, dass man die Zeichen manuell ein- und ausschalten kann. In den neuen Fliegern waren sie aber immer automatisch eingeschaltet. Kein Wunder, denn Rauchen ist an Bord auch seit Jahrzehnten nicht mehr gestattet.

Ausnahme musste beantragt werden

Am 25. Februar 1990 trat in den USA das entsprechende Gesetz in Kraft: Das Rauchen auf Inlandsflügen war fortan verboten. In der Folge zogen Fluggesellschaften in anderen Weltgegenden nach.  Lufthansa machte im Oktober 1995 zuerst innerdeutsche Flüge rauchfrei, ein halbes Jahr später die nach Nordamerika und ab dem 29. März 1998 war dann ganz Schluss mit Qualmen an Bord. Inzwischen ist es unvorstellbar, dass sich jemand an Bord eine Zigarette anzündet – und tut man es doch, drohen hohe Strafen.

Trotzdem mussten Airlines in den USA bislang Ausnahmen beantragen, wenn neue Flugzeugmodelle andere Funktionsweisen der Rauchverbots-Zeichen hatten. Man hatte schlicht die Regeln nicht geändert. Bis jetzt.

Leuchtzeichen dürfen an bleiben

«Die FAA hat schon lange die Unvereinbarkeit zwischen dem Rauchverbot in den meisten Verkehrsflugzeugen und der Anforderung an die Hersteller, Flugzeuge mit ein- und ausschaltbaren Rauchverbotsschildern zu bauen, und an die Betreiber, diese zu betreiben, erkannt», schreibt die Behörde in ihrer endgültigen Beurteilung zum Thema.

«Seit fast 30 Jahren hat die FAA diese Inkongruenz durch Ausnahmeregelungen gelöst», heißt es weiter. Doch damit ist jetzt Schluss. Die Leuchtzeichen dürfen permanent eingeschaltet bleiben – ohne Schalter im Cockpit.

Verbotszeichen bleiben aber

Ganz aufgeben will man die Verbotszeichen trotzdem nicht. Denn: «Auch wenn das Rauchen verboten ist, gibt es immer noch Fluggäste, die trotz des Verbots rauchen möchten, und die FAA ist weiterhin der Ansicht, dass das vorgeschriebene Schild oder die Plakette die Fluggäste ständig an das Rauchverbot erinnert», schreibt die Behörde.

Das ist übrigens auch ein Grund, warum es noch Aschenbecher in den Toiletten gibt. Sollte sich doch jemand nicht an das Verbot halten, ist es wichtig, dass die Zigarette nicht einfach in den Müll geworfen wird oder an einem anderen gefährlichen Ort ausgedrückt.