Letzte Aktualisierung: um 17:15 Uhr

Nicaragua-Flüge

USA gehen gegen Manager von europäischer Charterairline vor

Im Kampf gegen illegale Einwanderung über Nicaragua erlassen die USA Einreise-Beschränkungen gegen Manager von Charterfluglinien. Auch eine aus Europa ist nun betroffen.

Nicaragua ist zu einem internationalen Hotspot für illegale Migration Richtung USA entwickelt. Menschen aus aller Welt reisen in die Hauptstadt Managua, von wo aus es auf dem Landweg durch Honduras, Guatemala und Mexiko bis an die Südgrenze der USA geht.

Denn Nicaraguas diktatorisch regierender Langzeit-Präsident Daniel Ortega hatte 2021 unter anderem die Visumspflicht für einige Länder aufgehoben, darunter Kuba und Haiti, von wo aus seitdem viele Menschen über Nicaragua in die USA gelangen wollen. Laut Recherchen der spanischen Zeitung El Pais zahlt zudem jeder Migrant bei Ankunft in Managua rund 200 Dollar, Pässe werden nicht gestempelt und keine Quittungen ausgestellt.

Flüge «in erster Linie für illegale Migranten bestimmt»

Als Reaktion gehen die Vereinigten Staaten vermehrt auch gegen die Manager von Charterairlines vor, die Menschen nach Nicaragua bringen. So teilte das Außenministerium am 11. September mit, man habe Schritte unternommen, «um Visabeschränkungen für hochrangige Vertreter eines europäischen Charterflugunternehmens zu verhängen, weil sie die illegale Migration in die Vereinigten Staaten über Nicaragua erleichtert haben».

Um welche Charterairline aus Europa es sich handelt, erklärte das Ministerium nicht. Zur Erklärung schrieb es derweil, es handele sich um «eine Reaktion auf den wachsenden Trend, dass Charterfluggesellschaften Flüge nach Nicaragua anbieten, die in erster Linie für illegale Migranten bestimmt sind». Man werden auch weiterhin «Visabeschränkungen gegen skrupellose Eigentümer, Führungskräfte und hochrangige Vertreter von Transportunternehmen verhängen», um «ausbeuterische Praktiken» zu verhindern.

Airbus A340 vier Tage in Frankreich gestoppt

Ende 2023 hatte sich auch die rumänische Legend Airlines Vorwürfen im Zusammenhang mit einem Nicaragua-Flug ausgesetzt gesehen. Ein Airbus A340 der Charterfluggesellschaft sollte von Fujairah in den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Managua fliegen. Doch beim Tankstopp in Frankreich musste er einen behördlich erzwungenen, viertägigen Stopp am Flughafen Châlons Vatry einlegen. Der Grund: Verdacht auf Menschenhandel.

Die rumänische Fluggesellschaft wies jegliche Schuld von sich und erklärte, die Reisenden hätten alle über gültige Visa verfügt. Man kooperiere vollumfänglich mit den Behörden. Ein anderes Unternehmen, das für denselben Auftrag angefragt worden war, hatte diesen allerdings zuvor abgelehnt – weil zu viele Warnlampen rot leuchteten.