Betankung, Wartung, Catering
USA erhöhen Druck auf Irans Luftfahrtpartner
Die USA warnen erneut vor der Zusammenarbeit mit iranischen Airlines. In Deutschland bekommt Iran Air kein Kerosin mehr.
Airbus A330 von Iran Air: Mit einer Tankfüllung nach Deutschland und zurück.
Airbus A330 von Iran Air: Mit einer Tankfüllung nach Deutschland und zurück.
Seit Sommer 2018 setzen die USA im Atomstreit mit dem Iran wieder auf Sanktionen. Sie gelten auch für die Luftfahrt. Im November wurden sie verschärft. Auch die staatliche Iran Air kam auf die Liste der Firmen, Organisationen und Personen, die boykottiert werden.
Nun erhöhen die Vereinigten Staaten erneut den Druck. In einem Schreiben von Ende Juli 2019 macht das amerikanische Finanzministerium erneut deutlich, dass auch Dritte mit Konsequenzen rechnen müssen, die mit den gebrandmarkten iranischen Luftfahrtunternehmen zusammenarbeiten. Dabei warnt es auch vor «irreführenden Praktiken», mit denen der Iran versuche, die Sanktionen zu umgehen.
Wartung, Ersatzteilversorgung, Betankung
So wende das Land etwa betrügerische Methoden an, um sich Flugzeugteile auch aus den USA zu beschaffen und bediene sich Unternehmen in anderen Ländern, um etwa Mahan Air mit Teilen zu versorgen. Dabei werde das wahre Bestimmungsland verschleiert oder Zulieferern suggeriert, die Sanktionen seien aufgehoben, lautet der Vorwurf. Ein entsprechendes Netzwerk habe man etwa in der Türkei entdeckt, heißt es.
Die Ministerium zählt auch explizit Bereiche auf, in denen eine Zusammenarbeit mit den iranischen Luftfahrtfirmen für die Partner Konsequenzen nach sich ziehen könnten. Dazu gehören etwa Wartung, Ersatzteilversorgung, Buchung, Catering, Codeshare-Abkommen und Betankung. Am letzten Punkt ist gut erkennbar, dass die Warnungen der Vereinigten Staaten in Deutschland schon längst Wirkung zeigen.
Keine Betankung für Iran Air in Deutschland
So werden die Jets von Iran Air an keinem der drei deutschen Flughäfen betankt, die sie von Teheran aus anfliegen. Das bestätigten die Airports Frankfurt, Hamburg und Köln/Bonn gegenüber aeroTELEGRAPH. Die Airbus A330, die Iran Air üblicherweise auf den Strecken einsetzt, haben also im Normalfall genügend Treibstoff für Hin- und Rückflug an Bord.
Iran Air lehnte gegenüber aeroTELEGRAPH eine Stellungnahme ab. Bereits im Juni erklärte der Chef von Irans Luftfahrtbehörde gegenüber der Nachrichtenagentur Irna, es gebe durch die Sanktionen Probleme mit der Betankung iranischer Flugzeuge im Ausland. Er kündigte eine Beschwerde bei der Internationale Zivilluftfahrtorganisation Icao an.
Iran Air seit November auf der Liste
Überhaupt nicht mehr nach Deutschland kommt derweil Mahan Air. Der iranischen Fluggesellschaft wurde im Januar 2019 vom Luftfahrtbundesamt der Betrieb in Deutschland untersagt. Mit einer Beschwerde vor Gericht scheiterte sie im Juni.