Letzte Aktualisierung: um 10:09 Uhr

Reaktion auf Slot-Absage

USA bremsen KLM aus, um Jetblue zu helfen

Jetblue bekommt für kommenden Sommer keine Slots in Amsterdam. Darauf reagiert Washington und führt neue bürokratische Hürden für KLM bei USA-Flügen ein.

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Die Beziehung zwischen den Niederlanden und Jetblue war von Anfang an gestört. Als die amerikanische Fluggesellschaft bekannt gab, nach Amsterdam fliegen zu wollen, und dort Slots – also Zeitnischen für Starts und Landungen – beantragte, kam aus Europa zuerst eine Absage. Nach einer Intervention auf Regierungsebene wurden der Airline zwar welche zugeteilt. Doch Jetblue kritisierte die Slots als unattraktiv.

Seit Ende August fliegt Jetblue doch täglich von New York JFK und und seit September von Boston nach Amsterdam – und zu guten Zeiten. Dennoch wiederholt sich das Spiel. Denn für kommenden Sommer bekam die Fluglinie wiederum keine Slots für Amsterdam. Auch weitere 23 Fluggesellschaften ohne historische Rechte gingen leer aus. Berücksichtigt wurden also die bisherigen Anbieter.

Ultima Ratio: New-York-Verbot für KLM

Das Nein wird mit der Kapazitätsreduktion begründet, welche die niederländische Regierung dem Flughafen Amsterdam auferlegt hat. Damit will sie den Lärm und die Emissionen verringern. Schiphol muss die Zahl der Flugbewegungen von 500.000 pro Jahr auf 460.000 reduzieren.

Doch Jetblue akzeptiert die Entscheidung nicht. «Wir sind der Meinung, dass die amerikanische und die niederländische Regierung im Rahmen unseres historischen Open-Skies-Abkommens verpflichtet sind, dafür zu sorgen, dass Jetblue weiterhin Zugang zu Amsterdam erhält», so ein Sprecher. Die Fluggesellschaft forderte deshalb zusammen mit dem Airlineverband A4A auch bereits vorsorglich das Verkehrsministerium der USA zu Gegenmaßnahmen auf.

Maßnahmen gegen niederländische Airlines

Eine Option wäre ein New-York-Verbot für KLM. So weit will man in Washington in einem ersten Schritt zwar nicht gehen. Das Verkehrsministerium erlässt aber Maßnahmen gegen niederländische Fluggesellschaften – und damit vor allem gegen KLM und deren Frachtschwester Martinair. Sie müssen ihre Flugpläne für die USA für Sommer 2024 ab sofort vorher genehmigen lassen, wie zuerst das Portal Paxex Aero berichtete. Das ist eine bürokratische Hürde.

Man halte das Vorgehen zur Kapazitätsreduktion in Amsterdam für «ungerechtfertigte und unangemessene Aktivitäten» gemäß dem Gesetz zum Schutz amerikanischer Fluggesellschaften vor unfairer ausländischer Konkurrenz (International Air Transportation Fair Competitive Practices Act), so die Begründung. Das Vorgehen verletze auch das Luftverkehrsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA.