Russland
Ural Airlines will trotz Sanktionen Airbus-Jets kaufen
Die Fluggesellschaft aus Jekaterinburg möchte 19 geleaste Airbus-Jets zu ihrem Eigentum machen. Außerdem will Ural Airlines Irkut MS-21 aus Russland mieten.
Airbus A321 von Ural Airlines, hier noch als VQ-BOB: Fliegt heute als RA-73793.
Airbus A321 von Ural Airlines, hier noch als VQ-BOB: Fliegt heute als RA-73793.
Ural Airlines betreibt eine reine Airbus-Flotte. Sie besteht aus vier A319, 23 A320 Ceo, drei A320 Neo, 14 A321 Ceo und acht A321 Neo. Laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax plant die Fluglinie aus Jekaterinburg nun, 19 der Jets, die geleast sind, zu kaufen.
«Die Vereinigten Staaten und die Europäische Union haben uns erlaubt, 19 Flugzeuge zu kaufen», zitiert die Agentur Airline-Chef Sergey Skuratov. Innerhalb der nächsten Wochen werde man eine Entscheidung treffen. Offen blieb, um welche Modelle es sich handelt und wer die Leasinggeber sind, von denen Ural Airlines die Flieger übernehmen möchte.
Ausnahmeregelung ermöglicht Kauf
Eigentlich ist es russischen Airlines aufgrund von Sanktionen nicht mehr möglich, sich Jets von Airbus oder Boeing zu beschaffen. Herstellern und Leasingfirmen ist es untersagt, Geschäfte mit russischen Firmen zu tätigen. Doch es gibt eine Ausnahmeregelung in der EU-Sanktionsverordnung. Es geht um die «Übertragung des Eigentums an dem Luftfahrzeug nach vollständiger Begleichung der Leasingverbindlichkeiten». Sprich: Eine Airline muss alle Leasingraten bezahlen und kann dann das Flugzeug von der Leasingfirma kaufen.
Das hat schon Aeroflot mit acht Airbus A330 und zehn Boeing 777 getan. Und Utair erklärte im September 2022, sie habe 35 Boeing 737 von verschiedenen Leasingfirmen erworben.
In Zukunft keine reine Airbus-Flotte mehr
Ural-Airlines-Chef Skuratov erklärte zudem, man verhandle über die Anschaffung von Irkut MS-21. «Wir haben eine Anfrage für 38 MS-21 gestellt», so der Manager. Man wolle diese Flugzeuge leasen und würde sie gerne 2029/2030 in die Flotte aufnehmen.