Zehnerreihe
United verengt die Economy-Klasse
Die Klassenunterschiede nehmen auch an Bord der amerikanischen Fluggesellschaft zu. United Airlines baut in einen Teil ihrer Boeing 777 zehn Plätze pro Economy-Reihe ein.
United-Flugzeug beim Boarding: Die Kluft zwischen Business-Class und Economy weitet sich aus.
United-Flugzeug beim Boarding: Die Kluft zwischen Business-Class und Economy weitet sich aus.
United Airlines rückt die Economy-Sitze in 19 ihrer 74 Boeing 777 enger zusammen. Statt wie bisher neun sollen jetzt zehn Passagiere in die Reihen gepfercht werden. «Das erste umgebaute Flugzeug kann schon Mitte des Monats starten. Die restlichen werden bis Mitte Mai fertig sein», sagt United-Pressesprecherin Karen May gegenüber aeroTELEGRAPH. «United ist da keine Ausnahme – diese Aufteilung wird auch bei der Konkurrenz immer üblicher.»
In der Tat haben Fluglinien wie Swiss, Air France, KLM,Emirates, All Nippon Airways (gewisse Versionen), Air New Zealand und Qatar ihre Sitzstruktur in den Boeing 777 bereits auf Zehnerreihen verengt. In den USA ist American Airlines ein Vertreter. Cathay Pacific plant den Wechsel auf Zehnerreihen. Boeing gibt an, dass rund die Hälfte ihrer Neubestellungen diese Konfiguration auswählen – ein Plus von 30 Prozent gegenüber 2008.
Inneramerikanische Langstrecken
Für die Economy-Passagiere bedeutet das zehn Zentimeter weniger Sitzfläche – die Sitzbreite schrumpft von rund 54 Zentimeter auf nunmehr 44. Die engeren Flugzeuge sollen interamerikanisch eingesetzt werden – so auf Langstrecken zwischen Ost- und Westküste, nach Hawaii und Guam. Die Maßnahme erhöht die Kapazität auf 364 Sitze – 28 in der Business-Klasse und 336 in der Economy.
Der gewonnene Platz wird in komplette Flachbetten-Sitze in der Business-Class investiert, denn sie bringen den Fluggesellschaften das meiste Geld. Um die Economy-Passagiere zu besänftigen, sollen die neuen Sitze mit einer Steckdose ausgestattet werden sowie zwei Halterungen für Smartphones oder Tablets. Zudem sollen die Flugzeuge mit Wifi ausgestattet werden, damit die Kunden ihre eigenen Sendungen ins Flugzeug streamen können. Noch ist unklar, ob die neu bestellten 777-300ER auch zehn Sitzplätze in den Economy-Reihen haben sollen.