United Airlines
Landung wegen Streit um Lehne
Eine der Freiheiten im Flugzeug ist das Klappen der Rückenlehne. Als nun ein United-Passagier der Vorderfrau das versagte, eskalierte die Situation.
Klein, aber wirkungsvoll: Die «Knee Defenders» können offenbar für ziemlichen Ärger an Bord sorgen.
Klein, aber wirkungsvoll: Die «Knee Defenders» können offenbar für ziemlichen Ärger an Bord sorgen.
Der Streit zwischen zwei Passagieren auf dem United-Airlines-Flug von New Jersey nach Denver entzündete sich an zwei kleinen unscheinbaren Clips, den sogenannten «Knee Defenders». Diese werden am ausklappbaren Tisch befestigt und verhindern so, dass der Vordermann seine Rückenlehne zurückklappen kann. Ein Mann hatte die «Knee Defenders» an seinem Tisch befestigt, um ungestört auf dem Laptop arbeiten zu können. Der Passagierin vor ihm, die sich zurücklehnen wollte, passte das gar nicht. Auch als hinzugerufene Flugbegleiter den Mann aufforderten, die «Knee Defenders» zu entfernen, weigerte er sich. Da platzte der Frau der Kragen und sie kippte ihm ein Glas Wasser ins Gesicht, meldet die Nachrichtenagentur AP.
Zu diesem Zeitpunkt entschloss sich die Crew einen Zwischenstopp in Chicago einzulegen. Die beiden Streithähne wurden des Flugzeugs verwiesen und die Polizei sowie die US-Flugsicherheitsbehörde TSA hinzugerufen. Den beiden Passagieren droht wegen ihres ausfallenden Verhaltens im schlimmsten Fall eine Strafe von bis zu 25’000 Dollar. Allerdings wurden beide nicht verhaftet. Es habe sich um einen Fall für den Kundenservice von United gehandelt, erklärte ein TSA-Sprecher.
Knee Defenders sind meist verboten
Die Maschine setzte ihren Flug nach Denver mit einer mehr als 90-minütigen Verspätung fort – die beiden Passagiere durften aber nicht wieder mit an Bord. Die «Knee Defenders» sind in den Maschinen der meisten US-Airlines verboten. Offenbar aus gutem Grund, wie man nun erneut gesehen hat.
Am Kippen der Rückenlehne entzünden sich immer wieder Streitigkeiten. Zuletzt hatte ein Geschäftsmann in einem offenen Brief auf Linkedin eine Sperrung der Kippfunktion von Rückenlehnen im Flugzeug gefordert. Viele Passagiere würden ihre Rückenlehne zurückstellen – meist ohne Rücksicht auf den Hintermann. Hatte dieser vorher noch etwa eine Armlänge Luft zum Vordersitz, habe er nun mitunter den Hinterkopf des Vordermanns vor der Nase. An Essen, Entspannen oder Arbeiten sei dann nicht zu denken.
Monarch verbannt klappbare Lehnen
Andere Fluggesellschaften schaffen das Kippen bereits ab. Die britische Monarch Airlines baut ganz neue Sitze in ihre Flugzeuge ein, die sich gar nicht mehr zurückklappen lassen. «Das schafft mehr Lebensraum für unsere Kunden ohne dass sie Angst haben müssen, dass der Mensch vor ihnen, in ihren Raum vorstößt», kommentierte das Unternehmen.