Letzte Aktualisierung: um 13:06 Uhr

Sitze, Reihen und Toiletten

United führt in ihren Jets Blindenschrift ein

Die amerikanische Fluggesellschaft hat angekündigt, die Kabinen ihrer Flugzeuge mit Blindenschrift auszurüsten. Damit nimmt United Airlines eine Vorreiterrolle ein.

Der Franzose Louis Braille entwickelte 1825 als 16-Jähriger die nach ihm benannte Brailleschrift. Es ist eine Blindenschrift, die auf einem Punkte-Schema basiert. Dank sechs Punkten, die in zwei senkrechten Dreierreihen angeordnet sind, lassen sich alle Buchstaben, Zahlen, Musiknoten und Satzzeichen darstellen. Braille war durch einen Unfall erblindet, als er drei Jahre alt war.

Die Schrift hilft Menschen mit Sehbehinderung heute im Alltag. Aber nicht überall ist sie gleich verbreitet – in der Luftfahrt etwa findet man sie eher selten. United Airlines geht jetzt einen Schritt weiter: Die Fluggesellschaft teilte mit, alle Maschinen mit der Brailleschrift auszustatten, um die eigenständige Navigation in der Kabine zu erleichtern.

Hauptflotte soll ausgestattet werden

Noch sind nur rund zwölf Flugzeuge mit Braille-Markierungen für einzelne Reihen und Sitznummern sowie die Toiletten ausgestattet. United plant, bis Ende 2026 die gesamte Hauptflotte mit Braille-Schrift auszustatten. Das Flugdatenportal CH Aviation listet aktuell 851 Flugzeuge als aktiv auf.

Zusätzlich zur Brailleschrift plant United auch, auch andere taktile, auf Berührung basierende Navigationshilfen in der gesamten Kabine einzuführen, wie etwa erhabene Buchstaben, Zahlen und Pfeile. Die Fluggesellschaft arbeitet dafür eng mit dem National Federation of the Blind (NFB), dem American Council of the Blind (ACB) und weiteren Verbänden zusammen.

Deutsche Bahn weiter als Flugbranche

Andere Airlines sind noch nicht ganz so weit, bieten aber zumindest einen speziellen Service für sehbehinderte Menschen. Bei der Lufthansa etwa erhalten die Gäste einen Begleitservice und auch eine eigene Sicherheitsanweisung.

Die Deutsche Bahn ist weiter. So heißt es auf der Website, dass neue und modernisierte Fernverkehrszüge mit Orientierungshilfen, wie beispielsweise taktilen Beschriftungen im Einstiegsbereich, an den Sitzplätzen und in den Sanitärräumen ausgestattet sind. Zudem sind Sitzplatznummern, Glasflächen, die Ruhe- und Handybereiche anzeigen, sehr kontrastreich gestaltet.