Ungewöhnliche Kleinflugzeuge der Luftfahrtgeschichte

Ligeti Stratos: Entwickelt in den 1980er Jahren von Charles Ligeti in Australien, war das besondere an dem Modell, die geschlossene Flügelkonfiguration. Es gab kein Leitwerk. Das Leergewicht betrug nur 78 Kilo. 1986 präsentierte Ligeti seine Maschine auf der EAA Air Venture, der größten Luftfahrtausstellung für Privatflugzeuge der Welt, in Oshkosh in Wisconsin. Die Geschichte endete tragisch. Nur ein Jahr später verlor Ligeti die Kontrolle über sein Flugzeug und verunglückte tödlich.

Elbert Leander Rutan, besser bekannt als Burt Rutan ist ein amerikanischer Luft- und Raumfahrtingenieur, der zahlreiche Modelle entwickelte. 2005 gründete er zusammen mit Richard Branson das private Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic.

Rutan entwickelte in den 1970er Jahren die Rutan Long-EZ, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Das Flugzeug ähnelt vom Design einem Raumschiff. Kabine und Tragflächen gehen ineinander über und besonders ist der vordere Tragflügel. Bis heute sind in den USA rund 700 Maschinen registriert.

Eine weitere Maschine, die von Burt Rutan konzipiert wurde, war der Pond Racer. Pond, weil sie von Bob Pond einem reichen Industriellen in Auftrag gegeben wurde. Pond wollte mit der Maschine bei Flugrennen antreten. Daher musste das Flugzeug besonders leistungsstark sein. Die Maschine wurde aus Verbundwerkstoffen, wie Kohlefaser und Kevlar gefertigt. Ausgestattet mit einem 600 PS starken Motor erreichte der Racer eine Höchstgeschwindigkeit von 643,8 Kilometer pro Stunde. Nach nur zwei Jahren stürzte das einzige Modell 1993 ab, wobei der Pilot getötet wurde.

Ein ganz besonderes Flugzeug entwickelte der koreanische Hersteller Aron Aircraft. 2017 erhielt die M80 ihre Zertifizierung. Es ist ein sogenanntes Bodeneffektflugzeug (Wing-in-ground) mit Platz für sechs Personen. Das Wasserflugzeug ist mit einem 750-PS-starken Motor ausgestattet und kann bis zu 200 km/h schnell werden. Die maximale Flughöhe beträgt 500 Fuß (ca. 152 Meter).

Ein Kompositbau-Ultraleichtflugzeug ist der Snark WB Barber HA3B aus Neuseeland. Der Zweisitzer ist Schulterflügler mit einem Heckantrieb, der bis zu 200 km/h schnell werden kann. Die HA3B ist die fünfte Version und 1999 auf den Markt gekommen. Das Flugzeug kann als Selbstbausatz gekauft werden.

Ein weiteres Modell ist die Elitar Sigma, die 2002 in Russland auf den Markt kam. Mittlerweile sollen rund 20 Maschinen produziert. Das Flugzeug ist ein Hochdecker mit einem Frontantrieb. Ausgestattet ist die Elitar Sigma mit einem Rotax 912-Motor. Die Spannweite beträgt rund 9,7 Meter. Zwei Personen können rund 440 Kilometer weit fliegen.

Was ganz besonderes ist ein Modell, das von Burt Raynes entwickelt wurde: 1974 stellte er die Rohr 2175 vor. Ein Flugzeug, das ein wenig aussieht wie ein abgespeckter Militärjet. Angetrieben von einem 150 PS starken Motor von Lycoming, konnte es bis zu 280 km/h schnell werden. Platz bot die Maschine nur für den Piloten. Das Rohr 2175 ging nie in Serienproduktion. Grund waren finanzielle Schwierigkeiten von Raynes mit anderen Projekten.

Teil der Liste ist auch das kleinste und günstigste zweimotorige Flugzeug der Welt. Die Grille (französisch CriCri) wurde Anfang der 1970er-Jahre von Michel Colomban entwickelt. Vorgestellt wurde es 1973. Das Leergewicht war mit 63 Kilogramm leichter als das seines Erbauers. Die Stückzahl soll heute bei rund 200 liegen. 2010 startete die erste elektrifizierte Grille in Paris. 2015 flog die Maschine elektrifiziert von England nach Calais.

Nicht fehlen darf die HY4. Entwickelt wurde das Flugzeug vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR und dem slowenische Hersteller Pipistrel. Mit vier Sitzen ist das Kleinflugzeug mit Doppelrumpf der erste Wasserstoff-Passagierflieger überhaupt, der 2016 zum ersten Mal abhob. Bis zu 1500 Kilometer kann der Testflieger überwinden.