Letzte Aktualisierung: um 13:15 Uhr

Mit Airbus A340

Umstrittener Nordpolflug findet nicht statt

Ein Veranstalter charterte einen Airbus A340 von Edelweiss und wollte damit Passagiere zum Nordpol fliegen. Doch die Reise wurde abgesagt - auch wegen negativer Schlagzeilen.

Die Reise hätte rund 16 Stunden gedauert. Von Zürich aus sollte ein gecharterter Airbus A340 von Edelweiss am 10. Mai 2019 über Deutschland, Dänemark und nach einem Tankstopp über Norwegen, die Barentssee, Spitzbergen zum Nordpolarmeer fliegen.

«Da im Mai die Sonne über Spitzbergen nicht untergeht, können wir bei gutem Wetter mit phantastischen Ausblicken rechnen», schrieb der organisierende Spezialreisenveranstalter Air Events, der das Flugzeug gemietet hatte. «Packeisfelder, Risse und riesige, viele Kilometer lange Eisschollen bieten eine völlig unberührte und menschenleere Szenerie. Nun bleibt uns nur noch kurze Zeit, bis wir per Countdown das Erreichen des Polpunktes besonders intensiv feiern.»

Kritik von Umweltverbänden

Doch aus dem Spezialflug, der im Economy-Mittelsitz 499 Euro und auf einem Deluxe-Fensterplatz 7777 Euro gekostet hätte, wird nichts. Air Events hat ihn am Montag (26. November) abgesagt. Man liege «deutlich unter der benötigten Mindestteilnehmerzahl», heißt es. Nach zehn «erfolgreichen Nordpolflügen mit LTU/Air Berlin ab Düsseldorf und Berlin sind wir überrascht, dass das Konzept eines Nordpolfluges zumindest in dieser Form und in dieser Zeit (Klimadebatte?) ab Zürich nicht zu funktionieren scheint», schreibt der Veranstalter in einer Mail an die Kunden.

Der Flug hatte viel Kritik ausgelöst. «Dieses Angebot zielt definitiv in die falsche Richtung, es ist ein No-Go», sagte Georg Klingler, Leiter Klima bei Greenpeace Schweiz der Aargauer Zeitung. Florian Brunner von der Schweizerischen Energie-Stiftung bezeichnete das Angebot als «unnötig». Es widerspriche der aktuell herrschenden Debatte rund um die Umweltschäden der Luftfahrtbranche. Air Events verteidigte sich damit, dass CO2-Emission kompensiert worden wäre.