Bei Kavala
Ukrainische Antonov An-12 in Griechenland mit Waffen an Bord abgestürzt
Ein Flugzeug der Frachtairline Meridian bekam Probleme und wollte in Griechenland notlanden. Doch die Antonov An-12 stürzte ab. Noch danach gab es Explosionen am Boden.
Brand: So sah es an der Unfallstelle aus.
Brand: So sah es an der Unfallstelle aus.
Die Antonov An-12 der ukrainischen Frachtairline Meridian stratete am Samstagabend (17. Juli) am Flughafen der serbischen Stadt Nis. Ihr Ziel war Amman in Jordanien. Dort kam sie aber nie an.
Das Flugzeug mit dem Kennzeichen UR-CIC flog von Nis aus zuerst über Teile des Kosovos und Nordmazedoniens und dann an Thessaloniki vorbei auf das Ägäische Meer hinaus. Doch rund 100 Kilometer von der Küste entfernt drehte es ab und flog Richtung Kavala. Die Piloten der Antonov An-12 hatten Motorenprobleme gemeldet.
Explosionen am Boden
Die Crew sei umgedreht, weil sie große Probleme mit einem der vier Triebwerke gehabt habe. Sie habe um die Erlaubnis für eine Notlandung ersucht, schreibt die griechische Zeitung Parapolitika. Die Lotsen hätten der ukrainischen Maschine Thessaloniki oder Kavala vorgeschlagen. Die Piloten entschlossen sich für Kavala , weil es näher lag. Sie erhielten auch umgehend Landepriorität von den Lotsen. Aber bis zum Airport kam die An-12 nicht mehr.
Videos von der Unfallstelle zeigen ein Feuer an der Absturzstelle und ein Wrack. Andere zeigen, wie zuvor ein brennender Punkt zu Boden sinkt. Lokale Bewohnerinnen und Bewohner sprechen von Explosionen am Boden.
Waffen an Bord
Alle acht Besatzungsmitglieder kamen bei dem Unfall ums Leben, heißt es von den Behörden. Die Bergungsarbeiten dauern aber noch an. Ein Beamter der Feuerwehr sagte am Sonntag, die Feuerwehrleute hätten «gefühlt, dass ihre Lippen brennen» und weißer Staub in der Luft schwebe. Die Substanz sei untersucht worden und habe sich nicht als radioaktives oder biologisches Material erwiesen, das die öffentliche Gesundheit gefährde, sagte der Bürgermeister der Region, Philippos Anastasiades, laut lokalen Medien.
In einigen Unternehmen und Haushalten in der Region fiel nach dem Absturz der Strom aus, möglicherweise weil das Flugzeug Kabel durchtrennt hat. In der Nacht nach dem Absturz kam es zu weiteren Explosionen. Die Fracht war denn auch heikel. Der serbische Verteidigungsminister Nebojša Stefanovic erklärte, das Flugzeug habe fast 11 Tonnen (11.000 Kilogramm) Waffen aus serbischer Produktion nach Bangladesch transportiert. Eine Verbindung zum Krieg in der Ukraine gebe es nicht. Das bestätigte auch die Airline.
Antonov An-12 war 51-jährig
Die verunglückte Antonov An-12 war 51 Jahre alt. Sie wurde einst an Erstbetreiberin Aeroflot ausgeliefert. Sie fliegt erst seit einigen Monaten für Meridian. Die Frachtairline wurde 2003 gegründet und betreibt eine Flotte von drei An-12.