Aerions AS2
Überschalljet soll 2023 Atlantik überqueren
1,4 Mal so schnell wie der Schall soll der Jet von Aerion fliegen. Jetzt präsentiert das Überschall-Startup das neue Triebwerk für den AS2.
Visualisierung: So soll die AS2 von Aerion aussehen.
Sie ist als Businessjet geplant. Doch das soll nur der Anfang sein.
Ein Blick ins Innere: So könnte die AS2 ausgestattet werden.
Aerion und GE Aviation präsentieren das neue Triebwerk Affinity.
Visualisierung: So soll die AS2 von Aerion aussehen.
Sie ist als Businessjet geplant. Doch das soll nur der Anfang sein.
Ein Blick ins Innere: So könnte die AS2 ausgestattet werden.
Aerion und GE Aviation präsentieren das neue Triebwerk Affinity.
20 Jahre nach dem Ende der Concorde soll die Renaissance beginnen, sagt Tom Vice. Der Chef des amerikanischen Überschall-Start-ups Aerion kündigt an: «Wir sind auf Kurs, 2023 mit Überschallgeschwindigkeit den Atlantik zu überqueren.» Der Flieger, an dem Vice und sein Team arbeiten, heißt AS2 und ist ein Businessjet mit bis zu zwölf Plätzen. Er soll eine Geschwindigkeit von bis zu Mach 1,4 erreichen, also 1,4 Mal so schnell sein wie der Schall.
Zusammen mit den Partnern Lockheed Martin, GE Aviation und Honeywell habe man schon große technische Hürden genommen bei der Entwicklung des AS2, so Vice. Nun sei man zuversichtlich, bei Start und Landung die Lärmanforderungen zu erfüllen, welche die US-Luftfahrtbehörde FAA auch für große Unterschallflugzeuge vorsieht. Dafür sorgen soll ein neues Triebwerk, das Aerion und GE Aviation am Montag (15. Oktober) vorstellten.
Nicht nur Businessjet geplant
Der Kern des Mantelstromtriebwerks namens Affinity sei angelehnt an Triebwerke aus der zivilen Sparte, so der Hersteller. Ebenso sei aber «bewährte militärische Überschall-Erfahrung» in die Entwicklung eingeflossen. GE Aviation verspricht unter anderem das höchste Nebenstromverhältnis eines Überschalltriebwerkes sowie verbesserte Diagnose-Möglichkeiten im Cockpit. Zum Start von AS2 soll Affinity fertig sein.
Die Zertifizierung des Überschallflugzeuges ist für das Jahr 2025 geplant. Doch Aerion will sich künftig nicht auf einen Businessjet mit Mach 1,4 beschränken. «Er wird unser Sprungbrett sein zu größeren und schnelleren Entwürfen, sowohl für die Geschäftsluftfahrt als auch für Verkehrsflugzeuge», sagt Firmenchef Vice über den AS2.
Airbus nicht mehr erwähnt
Keine Rolle bei der Entwicklung scheint Airbus mehr zu spielen. Aerion erklärt, man habe 2017 Kooperationsverträge mit GE Aviation und Lockheed Martin geschlossen und arbeite seit 2018 auch mit Honeywell zusammen, um Cockpit-Systeme zu entwickeln. Der europäische Flugzeugbauer findet dagegen keine Erwähnung.
Ende vergangenen Jahres hatte es in einer Mitteilung geheißen: «In den letzten zweieinhalb Jahren hat Aerion die Konstruktion des AS2 im Bereich der Aerodynamik und Struktur mittels einer bestehenden technischen Zusammenarbeit mit Airbus vorangebracht.» Man sei für den Beitrag sehr dankbar, ohne den man das Programm nicht hätte ins aktuelle Stadium bringen können.
Konkurrent Boom visiert 2025 an
Konkurrent von Aerion im Überschall-Rennen ist das Startup Boom. Es arbeitet an einem Jet, der 2,2 Mal so schnell ist wie der Schall und Platz hat für 55 Passagiere. Der Flieger soll im Jahr 2025 fertig sein – trotz Verzögerungen bei der kleineren Testversion namens XB-1.