Cabo Verde Airlines
Icelandair bekommt eine Schwester in Afrika
Die isländische Fluggesellschaft übernimmt die Mehrheit von Cabo Verde Airlines. Sie plant auf der Insel ein Drehkreuz zwischen Europa und Südamerika zu errichten.
Boeing 757 von Cabo Verde Airlines: Oft nach Brasilien unterwegs.
Boeing 757 von Cabo Verde Airlines: Oft nach Brasilien unterwegs.
Icelandair hat sich den Einstieg lange überlegen können. Seit Herbst 2017 führt die isländische Fluggesellschaft über ihre Tochter Loftleidir Icelandic das operative Geschäft von Cabo Verde Airlines. Dafür erhält sie rund 925.000 Euro pro Jahr. Vergangenen September nahm die Regierung des afrikanischen Inselstaates dann exklusive Verhandlungen mit den Isländern über eine Kapitalbeteiligung auf.
Jetzt ist die definitive Entscheidung gefallen. Loftleidir kauft zusammen mit weiteren, nicht genannten Investoren 51 Prozent von Cabo Verde Airlines. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Man sehe die «Möglichkeit, mit dem Unternehmen ein Drehkreuz zwischen den Kontinenten aufzubauen», so Loftleidir in einer Pressemitteilung. Darin habe man Erfahrung, da Icelandair ein ähnliches Geschäftsmodell habe.
Traditionell enge Verbindungen zu Portugal und Brasilien
Die Kapverden liegen im Atlantik vor Afrika. Der Inselstaat mit Nationalsprache Portugiesisch hat aufgrund der kolonialen Vergangenheit traditionell enge Verbindungen zu Portugal und Brasilien. Denkbar wäre es deshalb, sich für günstige Umsteigeflüge zwischen Europa und Südamerika zu positionieren.
Cabo Verde Airlines, die sich bis vor Kurzem noch TACV nannte, schrieb viele Jahre lang hohe Verluste. In der Folge gab sie im Herbst 2017 die Inlandsflüge auf. Diese führt seither Binter Cabo Verde durch, eine Tochter der spanischen Regionalairline. Auch die regionalen Flüge wurden aufgegeben. Heute bedient die Fluggesellschaft mit drei Boeing 757 – zwei davon stammen von Icelandair – Boston, Dakar, Fortaleza, Lissabon, Paris, Recife und Salvador.