Letzte Aktualisierung: um 11:37 Uhr

Größere Nachfrage

Turkish Airlines holt ausländische Pilotinnen und Piloten zurück

Die türkische Nationalairline fliegt wieder mehr. Deshalb ruft Turkish Airlines ausländisches Cockpitpersonal zurück, das acht Monate lang unfreiwillig in unbezahlten Urlaub geschickt worden war.

Noch vor zwei Wochen sah es ziemlich düster aus. Ende Juni war die gesetzliche Kurzarbeitsregelung ausgelaufen. Und Turkish Airlines trug sich mit dem Gedanken, den ausländischen Pilotinnen und Pilotinnen zwei Optionen zur Wahl zu stellen. Entweder hätten sie mit Abfindung kündigen oder freiwillig in unbezahlten Urlaub gehen können.

Die rund 350 ausländischen Cockpit-Crews von Turkish Airlines bekamen bereits seit dem 1. November keinen Lohn mehr. Sie wurden damals unfreiwillig in unbezahlten Urlaub geschickt. Alle «sozialen und personellen Rechte» würden sistiert, heiß es bei der Bekanntgabe der Maßnahme. Sie werde in Übereinstimmung mit dem temporären Artikel 10 des Arbeitsgesetzes getroffen, so die Fluggesellschaft weiter.

Turkish Airlines fliegt mehr als andere große Fluggesellschaften

Inzwischen klingt es bei Turkish Airlines aber ganz anders. Man bitte nicht mehr um Kündigung oder freiwilligen unbezahlten Urlaub, teilte die Fluggesellschaft dieser Tage den Pilotinnen und Piloten in einem Schreiben mit, das aeroTELEGRAPH vorliegt. Wegen der Lockerung der Schutzmaßnahmen gegen Covid-19 in vielen Ländern und des Impffortschrittes verzichte man darauf. «Wenn Sie im Ausland sind, kommen sie sobald als möglich zurück nach Istanbul», heißt es weiter. «Und seien Sie bereit, abzuheben.»

Keine andere Netzwerk-Fluggesellschaft in Europa führt aktuell mehr Flüge durch als Turkish Airlines. In der Woche 8 bis 14. Juli 2021 waren es 1254 Flüge pro Tag – 85 Prozent so viele wie 2019. Lufthansa lag bei 772 Flügen oder 49 Prozent.

Keine Entlassungen versprochen

Turkish Airlines hatte nach Ausbruch der Pandemie erklärt, keine Angestellten zu entlassen. Im Gegenzug wurden die Löhne teilweise massiv gekürzt. Die Pilotinnen und Piloten müssen bis Ende 2021 auf 50 Prozent ihres Lohns verzichten, Flugbegleiter auf 35 Prozent und das Personal am Boden auf 30 Prozent. Mit dem Rückruf des ausländischen Personals scheint die türkische Nationalairline auch da Wort zu halten.