Turkish entdeckt die Provinz
Die türkische Nationalairline treibt ihre Expansion kräftig voran - vermehrt auch in Deutschland. Nun nimmt sie Friedrichshafen in den Flugplan auf.
Flughafen Friedrichshafen: Neu direkt nach Istanbul.
Flughafen Friedrichshafen: Neu direkt nach Istanbul.
Zwei Jahre lang verhandelten die Fluggesellschaft und der Bodensee-Airport. Am kommenden Donnerstag geht es nun los. Turkish Airlines fliegt ab dem 2. Mai vier Mal pro Woche – immer dienstags, donnerstags, freitags und samstags – von Istanbul mit einem Airbus A320 direkt nach Friedrichshafen. Die Nachfrage von Unternehmen sei schon jetzt sehr vielversprechend, erklärte Turkish-Stationsmanager Ibrahim Gunaydin der Schwäbischen Zeitung. Vor allem Flüge nach Asien seien gesucht. Zudem sei die Region am Bodensee wegen der großen türkischen Gemeinde interessant. Das hohe Einkommensniveau verspreche zudem eine gute Auslastung für Umsteigeflüge von Reisenden aus Süddeutschland, Vorarlberg, Liechtenstein und der Ostschweiz nach Urlaubszielen in der ganzen Welt.
Mit Friedrichshafen erschließt Turkish die 223. Destination weltweit und bereits die zwölfte in Deutschland. Bislang steuerte die türkische Nationalairline Berlin, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart an. Die Fluglinie dringt mit dem Schritt an den Bodensee immer weiter in die deutsche Provinz vor. Kein Wunder. Denn sie hat sich zum Ziel gesetzt, dereinst 350 Flugzeuge zu besitzen und damit weltweit 2000 Flüge pro Tag durchzuführen. Derzeit sind es erst 215 Jets und rund 1000 Flüge.
24 Ziele in 13 Ländern
Auch für den Bodensee-Airport ist es ein bedeutender Schritt. Der Flug von Turkish Airlines nach Istanbul ist der längste nichtsaisonale Linienflug, der nun ab Friedrichshafen angeboten wird. Derzeit bedienen acht Fluggesellschaften den Flughafen im äußersten Süden Deutschlands: Air Berlin, Germania, Germanwings, die Heimairline Intersky, Lufthansa, Monarch (nur im Winter), Transavia und neu eben Turkish. Zusammen fliegen sie zu 24 Zielen in 13 Ländern.