Russland braucht eigene Jets
Tupolev arbeitet bereits an 20 Tu-214
Flugzeuge von Tupolev und Ilyushin statt von Airbus und Boeing - so lautet der russische Ausweichplan. Für 20 Tu-214 laufen die Arbeiten laut dem Hersteller schon an.
Eine Tupolev Tu-214, hier von der Transporteinheit der Luftwaffe: Bald mehr am Himmel?
Eine Tupolev Tu-214, hier von der Transporteinheit der Luftwaffe: Bald mehr am Himmel?
Sie brauchen Alternativen. Aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der folgenden westlichen Sanktionen bekommen russische Airlines keine Flugzeuge westlicher Hersteller mehr. Daher will das Land die Produktion eigener Flieger hochfahren – besonders der Tupolev Tu-214. Ministerpräsident Yury Borissov besuchte kürzlich das Werk in Kasan und sprach über die geplante schrittweise Anhebung Produktion.
Jetzt hat sich erstmals Yuri Slyusar zu Wort gemeldet, Chef des staatlich kontrollierten Luftfahrtkonsortiums UAC, zu dem auch Tupolev gehört. Man habe bereits die Produktion von 20 Tupolev Tu-214 in Gang gesetzt, sagte der Manager. Ein UAC-Sprecher präzisierte gegenüber der Nachrichtenagentur Tass, dabei handele es sich um die Produktion, die eigentlich für die kommenden Jahre vorgesehen war. Nun muss es jedoch schneller gehen.
Bisher nicht viele Exemplare gebaut
Man werde die Produktion der Tu-214 sowie der Ilyushin Il-76 und Il-96 so schnell wie möglich hochfahren, sagte Slyusar. Nähere Zahlen und Ziele dazu nannte er nicht.
Die Tu-214 ist eine Weiterentwicklung der Tu-204, die bis zu 210 Reisenden Platz bietet und bei maximaler Beladung laut UAC eine Reichweite von bis zu 3800 Kilometern hat. Das Modell absolvierte seinen Erstflug 1996. Das Luftfahrtdatenportal CH Aviation führt lediglich 30 je gebaute Exemplare der Tu-214 auf, wovon zwei schon verschrottet wurden.